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Ein buntes, fröhliches Fest für engagierte Frauen - Fotos: Gudrun Schmidl

Bad Hersfeld Frauennetzwerk Hersfeld-Rotenburg lud ein

Frauenfest in der Residenz Ambiente - fröhliche Auszeit für engagierte Frauen

09.03.18 - Es geht um Gleichberechtigung! Seit mehr als 100 Jahren machen Frauen am 8. März darauf aufmerksam, in welchen Lebensbereichen sie und ihre Geschlechtsgenossinnen sozial, wirtschaftlich, kulturell und politisch weiter benachteiligt werden. Auch wenn in den westlichen Ländern inzwischen in der Regel zumindest nach dem Gesetz Gleichberechtigung herrscht, ist für die Frauenbewegung der Kampf um Gleichstellung längst noch nicht beendet. Auch das Frauennetzwerk e.V. Hersfeld-Rotenburg nutzt den Internationalen Frauentag – auch Weltfrauentag genannt - seit vielen Jahren, um an die Errungenschaften von Frauenrechtlerinnen zu erinnern, aber auch auf die noch bestehenden Probleme aufmerksam zu machen.

Kein Fest ohne Speis und Trank

Sabine Koch, die gewohnt souverän durch das Programm des Frauenfestes in der Residenz Ambiente führte, erinnerte zunächst daran, dass die deutschen Frauen seit 100 Jahren das Recht haben, zu wählen und gewählt zu werden. Sie fordert die anwesenden Frauen auf, ihr Wahlrecht wahrzunehmen, denn: „Wir haben eine Stimme“. Die Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz erinnerte an die deutsche Sozialdemokratin Clara Zetkin (1857-1933), die im Kampf um Gleichberechtigung und Wahlrecht die Einführung eines solchen Tages vorgeschlagen hat. Sie zitiert Clara Zetkins Aussage aus dem Jahr 1911: „Dieser Internationale Frauentag ist die wuchtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte der Bewegung für die Emanzipation des weiblichen Geschlechtes bis heute verzeichnen kann“.

Die Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz (links) bedankt sich bei Heimleiterin ...

Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Ute Boersch muss sich jedes Jahr wiederholen, wenn es um die Gleichstellung von Frauen und Männern im Berufsleben geht. Noch immer verdienen Frauen bei gleicher Arbeit im Schnitt weniger als Männer. In Führungspositionen in Wirtschaft, Politik und Verwaltung sind Frauen weiter unterrepräsentiert. „Ein Grund für viele ist die Schwierigkeit, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, denn Frauen bleiben zunächst zu Hause, um sich ganz dem Kind und der Familie zu widmen und kehren dann zu einem Teilzeitarbeitsplatz zurück oder arbeiten im Niedriglohnbereich“, weiß Ute Boersch aus Erfahrung und ergänzt: „Ihre Erwerbsbiografien weisen große Lücken auf, zumal viele Frauen später auch die Pflege von Angehörigen übernehmen. Das führt oftmals zur Altersarmut – die ist nachgewiesen weiblich“. Ute Boersch fordert genau wie Elke Künholz engagierte Frauen und Männer auf, sich rechten Tendenzen entgegenzustellen.  "Die Rechtspopulisten, mit ihrem rückständigen Frauenbild und ihren Familienvorstellungen von gestern, wollen Frauen wieder in enge Schranken weisen", betonten sie.

Ute Boersch, Elke Künholz und Sabine Koch (von links)

Barbara Dibowski in ihrem Element

Wie in den vergangenen Jahren auch hat das Frauennetzwerk im Landkreis Hersfeld Rotenburg im Rahmen der Frauenkulturwochen ein umfangreiches, attraktives und vielfältiges Programm mit insgesamt 12 Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Der Weltgebetstag zu Surinam sowie eine „Frauenreise um die Welt auf den Spuren des fairen Handels“ fanden bereits statt und gehören zu den Veranstaltungen, die das Verständnis für Frauen aus anderen Kulturkreisen fördert. Das Frauenfest ist eine fröhliche Auszeit für die engagierten Frauen, die in den Räumlichkeiten der Residenz Ambiente herzlich willkommen waren. Der „Hausherrin“ Arabella Kienel und den Mitarbeiterinnen galt der Dank für die Unterstützung und Gastfreundschaft.

Die musikalische Eröffnung und Umrahmung der Veranstaltung übernahmen Antje Fey-Spengler am Saxophon und Martina Krüger am Klavier. Ein besonderes Klangerlebnis erzeugt die Gruppe „Angklung“ unter der Leitung von Susan Bernstein auf ihren Bambus-Instrumenten. Tatjana Kröger machte mit ihrer Lesung aus ihrem Buch „Die eiserne Straße“ neugierig auf ihre Reise mit dem Zug vom Nordkap zum Kap der guten Hoffnung, von der sie am Freitag, 16.03.2018, ab 18.30 Uhr ausführlich im Weltladen berichtet. Der Gospelchor „Sisters in Action“ unter der Leitung von Solveig Kirbus begeisterte vollends.

Es wurde aber auch getanzt. Barbara Dibowski animierte zahlreiche Frauen zum gemeinsamen Protesttanz „Spreng die Ketten“. Lebensfreude pur vermittelten die gezeigten philippinischen Tänze und die Kreistänze unter der Leitung von Christa Greiner, zu denen sich nicht nur Senioren im flotten Rhythmus bewegten. Weitere Tanzgruppen traten an diesem fröhlichen und bunten Abend nicht auf. Aus gutem Grund. Am Sonntag, 18.03.2018, lädt das Frauennetzwerk zu einem Tanzspaß in das Buchcafé in Bad Hersfeld, Am Brink 11, ein. Ab 15.00 Uhr tanzen verschiedene Tanzgruppen aller Altersstufen und Nationalitäten für die Besucher, die anschließend zum Mitmachen eingeladen sind. Das weitere Programm der Frauenkulturwochen ist unter www.hef-rof.de/landratsamt/frauengleichstellung/frauenkulturwochen abzurufen. (Gudrun Schmidl) +++


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