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- Fotos: Gerhard Manns

ROTENBURG/F. "Professionell und routiniert"

Jahreshauptversammlung der Feuerwehren und Unwettereinsatz

19.03.18 - Pünktlich um 19:00 Uhr eröffnete Stadtbrandinspektor Jörg Fleischhut die Jahreshauptversammlung im Rotenburger Bürger- und Tourismuszentrum. Allerdings tat er das nicht für alle Kameraden.  Denn pünktlich 5-Minuten vor Beginn rückte die Kleineinsatzgruppe zu einem umgestürzten Baum bei Erkshausen aus.

Professionell und routiniert gearbeitet

Nach den obligatorischen Begrüßungen und der Totenehrung begann der Stadtbrandinspektor mit seinem Jahresbericht. Große Schadensereignisse blieben für die Rotenburger Feuerwehren glücklicherweise im vergangenen Jahr aus, dennoch wies er darauf hin, wie wichtig bei den abgearbeiteten Einsätzen der moderne Fuhrpark und die dazugehörige Technik sind. Weiterhin bedankte er sich bei allen Kameradinnen und Kameraden, die als „ein großes Team“ zusammenhalten. „Ohne euch alle hätten wir die moderne Technik nicht zum Einsatz bringen können.“

Einsätze

Im Berichtsjahr wurde die Feuerwehr Rotenburg zu 103 Einsätzen gerufen. Im Detail zeigt sich auch aktuell, dass wieder mehr Hilfeleistungen erbracht wurden, als es Feuer zu löschen gab. So begann das Jahr 2017 in der Silvesternacht um 0:17 Uhr, als in Lispenhausen der Brand einer Hecke zu bekämpfen war. Auch in einer Strandfestnacht hatte die Feuerwehr zu tun, es wurde ein Wohnungsbrand gemeldet. Weitere Einsätze waren ein tragischer Wohnungsbrand in Lispenhausen, ein Fahrzeug, dass im Parkhaus des Kreiskrankenhauses abzustürzen drohte, ein Brand an der Alheimerhütte und ein Verkehrsunfall in der Heinz-Meise-Straße der Dank eines Notfall-Assistenzsystem gemeldet wurde. Das Fahrzeug, das weit von der Straße entfernt zum stehen kam, wäre sicher nicht zeitnah aufgefallen.

Personal

Im Jahr 2017 ist die Mitgliederzahl auf 176 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 20 Einsatzkräften. Grund hierfür war unter anderem die vollzogene Zusammenlegung der Wehren Dankerode und Seifertshausen, der nicht alle Kameraden gefolgt sind, aber auch Kameraden die das Höchstalter für den Feuerwehrdienst erreicht hatten. Mit 176 Mitgliedern sollte man meinen, dass die Feuerwehr gut aufgestellt ist. Am Wochenende gilt dies auch, unter der Woche ist das aber nicht so selbstverständlich. Fleischhut betonte, dass man zusammen mit den politischen  Gremien weiter bemüht sein muss, durch gezielte Werbung und Anreize, Mitglieder für das Ehrenamt zu gewinnen.

Ausbildung hat einen hohen Stellenwert

Wehrführer Dirk Riemenschneider gab einen kleinen Einblick die den Ausbildungsstand der Kameraden. Die in 2017 über 11.000 Stunden in die Ausbildung investiert haben. 89 Prozent haben den Grundlehrgang, 53 Prozent sind ausgebildete Truppführer, mit Führungslehrgängen nannte Riemenschneider 34 Prozent mit Gruppenführerlehrgang und 14 Prozent der Kameraden sind Zugführer. Fast die Hälfte aller Kameraden verfügen über eine Fahrberechtigung zum Führen eines LKW mit den Klassen C/CE. Abschließend zur Statistik nannte er noch 26 Drehleitermaschinisten, 13 Kranbediener und 20 Bootsführer. Auch bei den Atemschutzgeräteträgern steht die Feuerwehr Rotenburg gut dar, insgesamt erfüllen 61 Kameraden alle Anforderungen für den Atemschutzeinsatz, von diesen verfügen 27 zusätzlich über die Berechtigung zum Tragen des Chemikalienschutzanzugs.

Welchen Stellenwert die Aus- und Weiterbildung in der Rotenburger Feuerwehr hat, zeigt sich auch bei Ausbildungen die über die Kreis- und Landesebene hinausgehen. So wurden beispielsweise zwei eigene Motorsägenlehrgänge ins Leben gerufen, Tobias Rohwedder wurde zum Motorsägen-Instruktor ausgebildet, es gab im vergangenen Jahr eine zweite Ausbildung für Drehleitermaschinisten durch Drehleiter.info, drei Kameraden nahmen an einem Seminar für Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen auf der Messe Rettmobil teil. Wie jedes Jahr wurde wieder am Rettungszug der Deutschen Bahn geübt. Es gab Ausbildungen an einer Brandsimulationsanlage in Höxter und die gemeinsame Ausbildung mit dem Rettungsdienst behandelte das Thema Gefahrgut.

Kinder- und Jugendfeuerwehr

Die zukunftsweisende Arbeit der vier Jugend und zwei Kinderfeuerwehren ist unbezahlbar, da sind sich Fleischhut und der Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Sippel einig. Insgesamt engagieren  sich darin 99 Kinder und Jugendliche. Auf diese Weise bekommt man Schritt für Schritt gut ausgebildeten Nachwuchs in die Einsatzabteilungen. Besonders erfreulich ist es, dass die Jugendfeuerwehr Haselgrund am Leben gehalten werden konnte und mit den Feuerhirschen in Lispenhausen die zweite Kinderfeuerwehr im Stadtgebiet entstanden ist. Für die Zukunft plant man weitere Aktionen mit und für die Jugendabteilungen, so Sippel.

Fehlt doch der Nachwuchs?

Die Alters und Ehrenabteilung besteht derzeit aus 57 ehemaligen Feuerwehrkameraden. Leider ist in letzter Zeit das Problem entstanden das es schwierig wurde für die einzelnen Stadtteile Seniorenvertreter zu finden. Der Vorsitzende der Alters und Ehrenabteilung Manfred Schmitt ist traurig darüber und Fleischhut betonte in seiner Rede, man muss schnellstmöglich etwas ändern, damit sich diese tolle Gemeinschaft nicht auseinanderlebt.

Leider musste Manfred Schmitt nach 8 Jahren nun  aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgeben.  In seiner Rede sprach er aber von einem vollen Programm im vergangenen Jahr mit Seniorennachmittag in Braach, der durch eine Tanzgruppe begleitet wurde, zum gemeinsamen Jahresabschluss wurde sich getroffen und er betonte ganz besonders eine Mehrtagesfahrt die unternommen wurde.

Aus Sicht der Politik und Verwaltung

So begann Bürgermeister Christian Grundwald seine Ansprache an die Versammlung. Die Investitionen, die für die Feuerwehr getätigt werden, sind ein Ausdruck an Wertschätzung in die Kameradschaft und sollen für Nachhaltigkeit sorgen. Für die bereits durchgeführten Planungen hinsichtlich des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses der Kernstadt lobte er besonders das Engagement der Feuerwehrführung, aber auch der einzelnen Kameraden die sich bei der Planung mit einbringen. Der Bürgermeister sagte, dass wir als Feuerwehr ein Team sind, und seit geraumer Zeit ist er nun ja auch aktiver Bestandteil des Teams als Einsatzkraft im Stadtteil Lispenhausen. Abschließend betonte auch Grunwald, wie wichtig es ist Menschen für die Jugendarbeit zu motivieren und bat um zahlreiches Erscheinen beim Spatenstich am Folgetag.

Gäste hatten das Wort

Das Thema Kinder und Jugendarbeit stand bei allen Gästen ganz weit oben in Ihrer Rede. Gefolgt vom Lob für die Kameradschaft und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft. Stadtverordnetenvorsteherin Barbara Glaser richtete darüber hinaus allen Einsatzkräften einen Herzlichen Dank aus, für die geleisteten Einsätze im vergangenen Jahr. Kreisbeigeordneter Heinz Schlegel überbrachte Dankesgrüße  von Landrat Dr. Michael Koch und den Kreisgremien. Er betonte wie wichtig die Arbeit der Rotenburger Feuerwehr bei überörtlichen Einsätzen ist. Er lobte den Einsatz von Christian Grundwald der durch seinen persönlichen Einsatz als Feuerwehrmann ein Vorbild darstellt.

Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar dankte vor allem den überörtlich eingesetzten Kräften und brachte Ihre Anerkennung und Wertschätzung für die IuK-Gruppe zum Ausdruck. „Rotenburg hat ein Alleinstellungsmerkmal damit, wie gut die Politik hinter Ihrer Feuerwehr steht, damit kann ich im Kreis Werbung machen“ so Dittmar weiter. Die schnellste Rede kam von Verbandsvorsitzenden Thomas Specht, der die Rede nicht in die Länge ziehen wollte und sich den Vorrednern anschloss.

Kreisjugendfeuerwehrwart Bernd Spoelstra danke den Jugendwarten der einzelnen Jugendabteilungen aber auch den erst kürzlich ins Amt eingetretenen Stadtjugendfeuerwehrwarten Christian Sippel und Patrick Helis. Darüber hinaus aber auch allen anderen Unterstützern, wie den Kräften der Einsatzabteilungen, aber auch den Eltern. Er zieht seinen Hut vor alle denen, die sich der Kinder- und Jugendarbeit annehmen. Er hatte für die Jugendgruppen einen Vergleich zum Jahr 2015 vorbereitet, der ein Wachstum von insgesamt 35 Mitgliedern aufweist.

Ehrungen

Anerkennungsprämien für 10 Jahre aktiven Dienst erhielten: Christopher Dräger, Dominic Frank, Marc Freitag, Michael Götzner, Christian Holl, Nils Jordan, Florian Kramer, Jens Möller, Tobias Rohwedder, Marco Schäfer

Für 20 Jahre: Michael Grunz, Maik Pfaffenbach, Steffen Sattler, Christian Sippel

Für 30 Jahre: Ralf Wassermann, Frank Wendlandt, Andreas Witzel

Die Anerkennungsprämie für 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr erhielt Jürgen Schellhase, der in diesem Zuge auch direkt die Goldene Ehrennadel aus den Händen von Tanja Dittmar und Heinz Schlegel entgegennehmen durfte.

Weiterhin wurde das Silberne Brandschutzehrenzeichen verliehen an: Timo Heenes, Andreas Ludwig, Michelle Matz, Christian Sippel

Das goldene Brandschutzehrenzeichen erhielten: Ralf Degenhardt, Bernd Köbberich, Uwe Krapf

Um 21.26 Uhr bedankte sich Fleischhut für die Aufmerksamkeit, sowie den Kameraden des Feuerwehrvereins Dankerode die an dem Abend für Essen und Getränke sorgten und beendete die Versammlung. (Gerhard Manns) +++


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