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65 schöne Grüße von früher können in Martin Ludwigs Bildband "Historische Ansichtskarten von Breitenbach" bestaunt werden. - Fotos: privat / Stefanie Harth

BEBRA Schöne Grüße von früher

Martin Ludwigs Bildband zeigt historische Ansichtskarten von Breitenbach

23.03.18 - Sie verraten eine Menge über unsere Ahnen sowie über Orte und Bauwerke, die es so nicht mehr gibt. Historische Ansichtskarten sind Zeugen ihrer Zeit. Dank Martin Ludwig können jetzt all diejenigen, denen Breitenbach am Herzen liegt, in die Vergangenheit des Bebraer Stadtteils reisen. Der 36-jährige Lehrer hat alte Grußkarten gesammelt: 65 schöne Grüße von früher, die er genauer unter die Lupe genommen hat, können in seinem Bildband „Historische Ansichtskarten von Breitenbach“ bestaunt werden. Herausgeber des Werkes ist der Geschichtsverein Altkreis Rotenburg.

Alte Grußkarten sind Zeugen ihrer Zeit.

Herausgeber des Werkes ist der Geschichtsverein Altkreis Rotenburg. Grafik: Druckwerkstatt Rotenburg

Diese Ansichtskarte von Breitenbach stammt aus dem Jahr 1898.

„Die älteste Karte stammt aus dem Jahr 1897. Die jüngsten Karten sind hingegen aus den frühen 1970er Jahren beziehungsweise von 1995“, erläutert der gebürtige Breitenbacher, der Geschichte, Deutsch und Religion studiert hat. Wie der Autor berichtet, rühren die in seinem Buch beschriebenen Karten als Original oder Fotografie zum einen aus dem Nachlass von Günter Degenhardt und zum anderen aus der Sammlung von Günter Eckhardt her. „Zudem habe ich einige historische Bilddokumente angekauft.“

Jeder Grußkarte hat Martin Ludwig eine Seite gewidmet: Beliebte Motive waren Gaststätten, Orts- und Landschaftsansichten – die Partie an der Fulda –, markante Bauwerke, wie Kirche, Brücke, Kriegerdenkmal oder Schule, Kirmesgesellschaft inklusive Kirmeshammel und die malerische Aussicht auf Breitenbach, die das idyllische Fleckchen Erde rund um den sogenannten „Süffbernböhm“, einem großen Wildbirnenbaum mit kleinen Früchten, bot.

„Am ‚Süffbernböhm‘ wurde am Donnerstagabend immer die Kirmes ausgegraben. Als Kind habe ich die Leute auf dem Heimweg immer grölen hören, wenn sie an unserem Haus vorbeizogen. Dienstags wurde sie an derselben Stelle wieder begraben“, erinnert sich ein Zeitzeuge in „Historische Ansichtskarten von Breitenbach“. Die Kirmesgesellschaft von 1913 kommentiert er folgendermaßen: „Der Kirmeshammel wurde im Festzug immer mitgeführt. Einmal hat ein Kirmesbursche ihm vorher Bier zu trinken gegeben, bis der Hammel nicht mehr geradeaus gehen konnte.“

Diese Karte stammt aus dem Jahr 1913 und zeigt die Breitenbacher Kirmesgesellschaft ...

Willkommen in 1935: Blick vom "Süffbernböhm" auf den Ort.

Karte Nummer 65 ist ein Luftbild und zeigt den Bebraer Stadtteil im Jahr 1995. ...

Dass Martin Ludwig in seinem Bildband die Erinnerungen von alteingesessenen Breitenbachern wiedergibt, macht den Charme des Werkes aus. In kleinen Kommentarboxen kommen Breitenbacher Urgesteine zu Wort.

Bei Betrachtung der ältesten Postkarten sticht ins Auge, dass kurze handschriftliche Grüße an die vom Adressaten verehrte „Mademoiselle“ direkt neben den Bildern platziert sind. „Damals war es üblich, dass man die Karte auf der Bildseite beschrieben hat“, sagt Martin Ludwig. „Bis etwa 1905 war die Rückseite ausschließlich der Adresse, Briefmarke und dem Poststempel vorbehalten.“

Offiziell wird der Autor, der seit 18 Jahren Mitglied des Rotenburger Geschichtsvereins ist, sein Buch am Mittwochabend, 28. März, um 19.30 Uhr in „Bebras Hessischer Hof“ vorstellen. Direkt bezogen werden kann „Historische Ansichtskarten von Breitenbach“ zum Preis von 15 Euro über Martin Ludwig, den Geschichtsverein, die Druckwerkstatt Rotenburg in Braach, die Hoehlsche Buchhandlung in Bebra und die Buchgalerie Berge in Rotenburg. (Stefanie Harth) +++


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