Archiv
Diese fünf wollen Bürgermeister Thomas Baumann beerben (v.li): Martin Grebe, Frank Rößing, Tino Hölzer, Wilfried Hagemann und Daniel Stange. - Fotos: Gerhard Manns

LUDWIGSAU 5 Kandidaten auf Prüfstand

Diskussionsrunde vor vollem Haus: Wer wird Bürgermeister in Ludwigsau?

23.03.18 - Rappelvolles Haus beim Diskussionsforum der Hersfelder Zeitung (HZ) zur am Sonntag, 8. April, anstehenden Bürgermeisterwahl in Ludwigsau. Die Besengrundhalle im Ortsteil Tann platzt aus allen Nähten; etliche Zuhörer müssen sich mit einem Stehplatz begnügen. Ludwigsau hat eine echte Wahl: Mit Martin Grebe, Wilfried Hagemann, Tino Hölzer, Frank Rößing und Daniel Stange (alle unabhängig) ringen gleich fünf Amtsanwärter um die Gunst der Wähler. Spitzfindig, bestens informiert und in charmanter Manier stellt HZ-Redaktionsleiter Kai A. Struthoff die Bürgermeisterkandidaten auf den Prüfstand.

Rappelvolles Haus beim Diskussionsforum der Hersfelder Zeitung im Vorfeld der Bürgermeisterwahl ...

Aufmerksam zuhörende Gäste: Landrat Dr. Michael Koch (li.) und Bürgermeister ...

Die Besengrundhalle im Ortsteil Tann platzt aus allen Nähten; etliche Zuhörer müssen ...

HZ-Redaktionsleiter Kai A. Struthoff (4. v.li.) stellt die Bürgermeisterkandidaten ...

Den Veranstaltungsbesuchern bietet sich ein relativ homogenes Bild: Gar nicht so weit auseinander liegen die Ziele und Vorstellungen des Bewerberquintetts. Unterschiede lassen sich zumeist nicht in grundsätzlichen Ansichten, sondern eher in den Details aufspüren. Klar ist: Alle wollen der Gemeinde Bestes. Ludwigsau liegt den Bürgermeisterkandidaten am Herzen.

Martin Grebe.

Am ehesten als „Exoten“ bezeichnen könnte man den Diplom-Immobilienwirt Martin Grebe, der mit, sagen wir mal: unorthodoxen und gewagten Ideen Ludwigsau in die Zukunft führen möchte. Um die Einnahmen der Gemeinde zu erhöhen, will er neue Einwohner und Unternehmen nach Ludwigsau locken. Ihm schwebt vor, alte, leerstehende Scheunen und Häuser abzureißen, um attraktive Bauplätze zu schaffen und den Unternehmenspark Bad Hersfeld-Ludwigsau durch das Errichten eines Tunnels direkt an die A4 anzuschließen.

Zu seinem Tunnelprojekt meint der 45-jährige selbständige Unternehmer: „Es gibt drei Prioritäten – und das sind: Lage, Lage, Lage. Es geht vorerst nur um das Erstellen einer Machbarkeitsstudie.“ Finanzieren ließe sich das Mammutunterfangen über die Erhebung von Mautgebühren. Er hätte bewusst einen offenen Wahlkampf geführt. „Bürgerbeteiligung liegt mir besonders am Herzen.“

Wilfried Hagemann.

Als „Bürger unter Bürgern“ begreift sich Wilfried Hagemann, der seit 2008 als Leiter der zentralen Steuerung und der Finanzen mittendrin im gemeindlichen Geschehen ist. Er will auf seinen Erfahrungsschatz – „ich bin ein alter, erfahrener Libero“ – zurückgreifen und mit Sachlichkeit und Kompetenz Ludwigsau für die Zukunft wappnen. Der Diplom-Verwaltungswirt sieht die Kommune im Wandel und möchte unbedingt die Schuldenfreiheit wahren. „Solide Finanzen geben Sicherheit“, untermauert er.

Der 57-jährige Friedloser will mit mittelständischen Unternehmen das Gespräch suchen, um diese nach Ludwigsau zu locken. Zum Unternehmenspark Bad Hersfeld-Ludwigsau äußert er sich folgendermaßen: „Das Gewerbegebiet ist nicht der Duisburger Hafen. Wir müssen betriebswirtschaftlich abwägen. Was uns in die Karten spielt, ist, dass die anderen Gewerbegebiete quasi voll sind.“

Tino Hölzer.

Tino Hölzer erachtet sich als „Teamplayer“, der die Lebensqualität steigern, das Image aufpolieren, und Brücken schlagen will. Der ausgebildete Werbekaufmann, der mittlerweile in der Pflegeberatung arbeitet, will seine Stärken und Fähigkeiten zum Wohl der Gemeinde einbringen. Sein Wahlversprechen: „Ich werde mich hineinknien.“ Um eine Verwaltung zu leiten, müsse man kein Verwaltungsprofi sein. „Mir steht in Ludwigsau eine Super-Verwaltung zur Verfügung.“

Der 41-jährige Meckbacher baut auf realistische Ziele, Wertschätzung, Familienfreundlichkeit, bezahlbaren Wohnraum und auf eine gute Seniorenbetreuung. Um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern, schwebt ihm vor, ein zentrales Ärztehaus zu errichten. „Ich gehe als Teamplayer mit gutem Plan und gut vorbereitet ins Rennen. Ich will Mensch bleiben – das ist mir wichtig.“

Frank Rößing.

Ideologisierung ist Frank Rößing zuwider, der Nachhaltigkeit, Handelbarkeit und Überschaubarkeit den Vorzug gibt. Neue Impulse will der selbständige Landschaftsgärtner in Ludwigsau setzen und dabei Ansätze aus einem anderen Blickwinkel verfolgen. Familienfreundlichkeit, solide Haushaltspolitik, Förderung des Unternehmensparks und Bürgerbeteiligung finden sich auf seiner Agenda.

„Es gibt Ideen, und es gibt Schnapsideen“, bekräftigt der 50-jährige Rohrbacher. Ziel sei es, innerhalb der Gemeinde einig und geschlossen aufzutreten. Ein Schlüsselthema verkörpert für Rößing der demografische Wandel. „Dem müssen wir uns stellen – und zwar mit vielen kleinen Maßnahmen, mit Zivilcourage und mit Nachbarschaftshilfe.“ Er stehe für Ehrlichkeit, Echtheit und Sachorientiertheit. „Diese Werte lebe ich vor. Zudem komme ich als Querdenker von außen.“

Daniel Stange.

Bei Daniel Stange ist der Name Programm: Er will als Motivator auftreten und die Ludwigsauer bei der Stange halten. Wie der Standortleiter der DB-Cargo in Kassel betont, sind Teamfähigkeit, fachliche sowie soziale Kompetenz und eine lösungsorientierte Diskussionskultur seine Stärken. Er will gemeinsam mit den politischen Verantwortungsträgern an tragfähigen Lösungen arbeiten, um seine Heimatgemeinde für die Zukunft zu rüsten. Mit ins Boot nehmen möchte der 41-jährige Friedloser die Ortsbeiräte.

Daniel Stange lebt ehrenamtliches Engagement vor, er ist in den mannigfaltigsten Vereinen aktiv. „Nur derjenige, der sich ehrenamtlich engagiert, kann ehrenamtliches Engagement einfordern“, erklärt Stange. Mit Blick auf den demografischen Wandel meint der „Meister für den Bahnverkehr“: „Mobilität ist ein ganz großes Thema. Es gilt, mit den beiden Nachbarkommunen Alheim und Knüllwald nach einer gemeinsamen Lösung für das obere Rohrbachtal zu suchen.“

Am Sonntag, 8. April, liegt es in den Händen der rund 4.600 wahlberechtigten Ludwigsauer zu entscheiden, wer künftig die Geschicke Gemeinde lenken soll. Martin Grebe, Wilfried Hagemann, Tino Hölzer, Frank Rößing oder Daniel Stange – das ist hier die Frage. Als Termin für eine mögliche Stichwahl der beiden bestplatzierten Kandidaten ist der 22. April vorgesehen. (Stefanie Harth) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön