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Bilderbuch begeisterten rund 500 Fans im Kreuz - Fotos: Julius Böhm

FULDA Konzert im Kreuz

"Bilderbuch"-Band war mal so gar nicht Fulda - und das war gut so

10.04.18 - Irgendwo zwischen herrlich erfrischend und blasphemisch - die Band "Bilderbuch" lässt sich eben nicht so leicht einordnen. Über 500 Fans waren am Montag im Kulturzentrum Kreuz in Fulda, um die vier Jungs aus Österreich zu sehen. Eigentlich passen die exzentrischen Musiker so gar nicht zur Beschaulichkeit der Barockstadt. Und genau das machte es aus.

„Wir waren heute im Dom“, sagte Frontsänger Maurice Ernst mit Wiener Akzent, „beeindruckend. So viel weiß, so unschuldig.“ Ob denn auch Auswärtige im Kreuz seien (zwei Drittel der Meute hoben die Arme), die auch den Dom als Touristenmagnet der Stadt besucht hätten. „Ist das nicht herrlich? Die Kirche als Instrument des Kapitalismus?“ fügte er süffisant an und begann, das Publikum mit „Amen“-Rufen anzuheizen.

Darauf folgte die erste von vier Zugaben: Babylon. In dem Song fordern Christus und Mohammed zum trinken, tanzen und feiern auf - und Bilderbuch folgt dieser Anweisung natürlich. Im Publikum waren Menschen aller Altersklassen, Mädels mit kurzen, Jungs mit langen Haaren. Schräge Frisuren und bunte Outfits. Ein Hauch von Großstadt-Alternativität in der Provinz.

Fast zwei Stunden standen die vier Wiener auf der Bühne. Während Frontmann Maurice Ernst teils verrückt, teils aggressiv, aber sicher unnachahmlich mit den Fans spielte, schienen Peter Horasdovsky am Bass, Philipp Scheibl an den Drums und Michael Krammer an der Gitarre diese gar nicht wahrzunehmen. Man könnte meinen, Krammer hat eine romantische Beziehung mit seinem Instrument - so sehr hat er seine Soli und Gitarren-Riffs gelebt.

Fulda war sehr textsicher. Nicht nur die bekanntesten Songs wie Maschin, Bungalow oder Baba wurden laut mitgesungen. „Sie haben sich bei uns sehr wohlgefühlt und feiern die Location“, sagte Michael Schwarz vom KUZ Kreuz zu OSTHESSEN|NEWS. Er selbst ist Fan der Band: „Man kann es schwer beschreiben: Sie sind innovativ, frech, haben Sounds aus den 80ern und irgendwie auch ein bisschen Falco - ich bin sehr zufrieden mit der Veranstaltung.“ (Julius Böhm / Maria Hiegelsberger) +++


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