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Unter anderem ein LKW-Brand auf der A 7 forderte die Einsatzkräfte der Feuerwehr Kirchheim - Fotos: Hans-Hubertus Braune

KIRCHHEIM Jahresbilanz der Feuerwehr

184 Vorbilder: 72 Einsätze fordern ehrenamtliche Kräfte - starke Nachwuchsarbeit

Ehrungen und BeförderungenBefördert wurden Valentin Braun zum Löschmeister und Hannes Eckhardt zum Feuerwehrmann. Das Silberne Brandschutzehrenzeichen erhielten Helmut Hofmann und Thilo Kurz. Anerkennungsprämien gingen an: Nadine Fischer, Marcel Preuß, Sandra Reinhart, Mario Stein, Maik Töpfer (alle zehn Jahre) sowie Rene HOfmann, Holger Kamp, Thomas Krug, Stefan Kurz, Michael Schön (20 Jahre) sowie Jürgen Trost für 40 Jahre.

14.04.18 - Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim wurden auch im Jahr 2017 wieder gefordert. Von den insgesamt 72 Alarmierungen mussten die Kameradinnen und Kameraden allein zu 45 Technische Hilfeleistungen ausrücken. Gerade auch auf den umliegenden Autobahnen rund um das Kirchheimer Dreieck sind sie unterwegs - oftmals über viele Stunden. Diese summieren sich auf 1.061 Stunden. Die Zahl der Aktiven hat im Vergleich zum Vorjahr um neun auf nunmehr 184 Kräfte zugenommen. Darunter sind auch vier Jugendliche, die aus der Jugendfeuerwehr aufgerückt sind - eine erfreuliche Entwicklung.

Übungen - unter anderem mit Kameraden aus Niedersachsen

Über 4.800 Stunden haben die Kirchheimer für Übungen investiert - eine stolze Zahl. Unter anderem "übten" sie mit der Patenschaftskompanie von der Bundeswehr in Schwarzenborn. Dabei wurden Erfahrungen mit den unterschiedlichen Einsatzfahrzeugen ausgetauscht. Viel Freude bereitete den Einsatzkräften auch die Übung mit den Kameraden aus dem niedersächsischen Schwiegershausen. Viel ehrenamtliche Zeit investierten sie zudem in der Atemschutzwerkstatt - rund 300 Stunden. In diesem Jahr soll eine Reinigungsanlage für die Schutzkleidung angeschafft werden. Für rund 53.000 Euro wurde ein Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik für das Aulatal in Dienst gestellt. Knapp 81.000 Euro kostete die Beschaffung der Digitalmelder.

Diese neue Technik sorgt aktuell noch für das eine oder anderen Problem - etwa weil ein wichtiger Funkumsetzer noch fehlt. Dieser soll im dritten Quartal fertig sein. An einzelnen Punkten gibt es Funklöcher. Die Einsatzkräfte wünschen sich, dass parallel zur digitalen Meldung zumindest beim Ausrücken die Einsatzlage analog durchgegeben wird. Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar nahm die Anregung auf.

Das Verwaltungsprogramm Florix sorgt nicht gerade für Freude. Die Bearbeitung ist teilweise zu umständlich - und die Verwaltungsaufgaben belasten die Ehrenamtlichen. Die Software stammt aus den 1990er Jahren. Aber die Führungskräfte sollen bei den administrativen Aufgaben entlastet werden. Auf Bezirksverbandsebene gibt es offenbar entsprechende Überlegungen. Das Credo: "Die Feuerwehren sollen sich auf den eigentlichen Feuerwehrdienst konzentrieren können", so Dittmar. Sie machte deutlich, dass freiwillige Feuerwehren kein Kostenfaktor seien, sondern Kosten sparen.

Egoisten beherrschen Gesellschaft

Bürgermeister Manfred Koch

Das Thema Ehrenamt und wie es insbesondere in der Gesellschaft wahrgenommen wird, war ein weiteres Thema. Bürgermeister Manfred Koch fand kritische Worte. "Wer ist denn heute für wen der Nächste?", fragte Koch und sprach damit das egoistische Verhalten an. Ob Missachtung der Rettungsgassen, Gaffer oder fehlende Zivilcourage - die Gesellschaft sei auf dem falschen Weg. Deshalb sei er froh, dass es die Feuerwehren gibt. Die Ehrenamtlichen seien gesellschaftliche Vorbilder, die sich um ihren Mitmenschen kümmerten.

Eigene Sicherheit geht vor

Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar

Kritisch sehen der Bürgermeister als auch die Kreisbrandinspektorin gefährliche Einsätze bei Sturmlagen. Wie gefährlich diese sind, zeigte der Einsatz in Bad Salzungen als ein Kamerad der dortigen Feuerwehr von einem umstürzenden Baum erschlagen wurde. Wenn keine Verkehrsteilnehmer in Gefahr sind, sollten die Straßen eher mit Warnbaken und Flatterband gesperrt werden und die Aufräumarbeiten bei Tageslicht etwa von Baumfällern erledigt werden. Die Feuerwehren könnten nicht für alles zuständig sein, sagte Koch.

In ihrem Grußwort warb Dittmar für einen Besuch beim Kreisentscheid am 12. Mai dieses Jahres in Niederaula. Hier könnten auch die Bürger sehen, was die Feuerwehren leisten. Außerdem lobte die KBI die Übungsintensität der Kirchheimer.

Lamatour, Lasertag und vieles mehr

Jugendwart Matthias Reinmöller

Dass die Nachwuchsarbeit gerade auch für Feuerwehren wichtig ist, wissen auch die Einsatzkräfte der Autobahngemeinde. Das Team um Gemeindejugendfeuerwehrwart Matthias Reinmöller lässt sich einiges einfallen und sorgt so für Begeisterung bei den jungen Leuten. Bei den Bambinis sind 16 Jungs und acht Mädchen dabei, sie besuchten unter anderem das Technische Hilfswerk in Rotenburg an der Fulda und schauten sich an, was der dortige Nachwuchs macht. Ein besonderes Erlebnis war auch der Besuch des Lamahofs in Lingelbach.

Stabil bei 35 liegt die Mitgliederzahl bei den Jugendlichen. Neben den üblichen Aktivitäten besuchten sie die befreundete Feuerwehr in Escheburg beim Hamburg. Ausflüge ins Bergwerk Merkers und zum Lasertag nach Künzell standen ebenso auf dem Programm. "Da hatte ich schon bedenken, aber es ist heutzutage wichtig, den Jugendlichen etwas Besonderes zu bieten. Sie hatten sich gewünscht, Lasertag zu spielen", sagte Reinmöller. Ein wichtiger Bestandteil ist zudem die Brandschutzerziehung im Kindergarten und der Grundschule. Der Feuerwehrtag in der Schule kam bestens an. Auch eine Räumungsübung stand für das Team um Andreas Schmier an.

Zukunft: Der Neubau eines Gerätehauses für Kirchheim und das Ibratal steht ganz oben auf der Prioitätenliste der Feuerwehr, damit die Arbeitsbedingungen für die Einsatzkräfte den heutigen und künftigen Standards genügen können. Denn die Kirchheimer Feuerwehren werden sicher auch in Zukunft weiter gefordert sein. (Hans-Hubertus Braune) +++

Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen


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