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Bürgermeister Timo Zentgraf (Künzell) bei den Aufräumarbeiten - Fotos: O|N Archiv

REGION Aufräumarbeiten laufen weiter

Nach Unwetter: „Bevölkerungsschutz in der Region funktioniert sehr gut“

17.04.18 - Starkregen und Unwetter haben am Freitag in Osthessen für einen Großeinsatz der Rettungskräfte gesorgt. Schlammlawinen bedeckten Straßen und beschädigten Häuser, Keller liefen voll Wasser und wurden ausgepumpt (O|N berichtete). Besonders betroffen waren die Kommunen Fulda, Eichenzell, Hofbieber und Künzell. Im Gespräch mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern wird klar, "die Bürger sind zusammengerückt und haben sich gegenseitig geholfen."

Bürgermeister von Eichenzell Dieter Kolb

Eichenzell: Bürgermeister Dieter Kolb (CDU) und seine Gemeinde Eichenzell (Landkreis Fulda) wurden von dem Starkregen am Freitag stark erwischt. Aktuell hat die Gemeinde mit den Aufräumarbeiten zu kämpfen. Getroffen wurde auch das Zentrum in Eichenzell. Ein neu hergerichteter Jugendraum, der Schreckschruwe-Trainingsraum sowie die Arbeitsräume der Genossenschaftsbank wurden durch die enormen Wassermassen beschädigt. "Auch in den Ortsteilen Lütter, Ronshausen, Büchenberg und Welkers sind viele Keller vollgelaufen", so Kolb. "Die Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindern." Der Bürgermeister der Gemeinde musste sich seit Freitag zu Anschuldigungen wie, "der Hochwasserschutz hat versagt", rechtfertigen. Für ihn steht fest: "Am vergangenen Freitag kam es zu einem starken flächendeckendem Regen. Da kann ein Hochwasserschutz nicht greifen, dafür ist er nicht ausgelegt." Viele Einläufe wurde allerdings durch den Schlamm zugedeckt. Die Aufräumarbeiten laufen, jedoch seien viele Feldwege und Gräben noch zugesetzt. "Da der Boden noch zu nass ist, können an diesen Stellen keine Bagger eingesetzt werden."

Markus Röder (Hofbieber)

Hofbieber: : Das Sportgelände des SC Wiesen ist durch das Unwetter stark überflutet worden. Der Bürgermeister von Hofbieber, Markus Röder, verzeichnete in seiner Gemeinde viele Einsätze der Feuerwehr mit über 100 Feuerwehrleuten. „Wiesen hat es extrem stark getroffen. Viele Helfer waren vor Ort und die Einsätze dauerten bis um vier Uhr nachts an“, erklärt Röder. Dass das Sportgelände im Tal liege, sei bekannt. „Doch so etwas haben wir noch nicht erlebt.“ Wie hoch der Schaden am Sportlerheim ist, kann noch nicht genau beziffert werden. Auch in Traisbach und Allmus kam es zu stark überfluteten Bereichen. Auf der Straße zwischen Allmus und Rimmels (Nüsttal) wurden Äste und große Steine den Hang hinuntergespült. „Zum Glück arbeiten haupt- und ehrenamtliche Kräfte eng zusammen, sodass notwendigen Maßnahmen zur Beseitigung von Geröll bereits am frühen Samstagmorgen in Kraft treten konnten.“ Man habe in der Gemeinde ganz klar den starken Zusammenhalt der Bürger gespürt, alle seien ‚zusammengerückt‘. Sein Dank gilt allen Helfern. Trotz aller Maßnahmen im Bereich des Hochwasserschutzes sei eines klar: „Das Wasser sucht sich seinen Weg.“

In Engelhelms stand das Bürgerhaus unter Wasser

Künzell: Bürgermeister von Künzell, Timo Zentgraf, erklärt deutlich, wieso der Eigenschutz der Bürger sehr wichtig ist. "Trotz Hochwasserschutzmaßnahmen, man kann bei diesen Wassermengen nie einen 100 prozentigen Schutz gewährleisten." Doch die betroffenen Anwohner hätten schnell reagiert. Das Bürgerhaus in Engelhelms ist bereits zum zweiten Mal mit Wasser vollgelaufen. "In diesem Jahr war es zum Glück nicht so tragisch, wie vor zwei Jahren. Trotzdem wurde jetzt eine neue Barriere eingebaut. Zum dritten Mal darf das nicht noch einmal passieren." Laut Zentgraf war klar zu erkennen, dass die Rückstauklappen funktionieren. "Die Schadenslage hält sich in der Gemeinde Künzell in Grenzen."

Bronnzell: "Das Rückhaltebecken in Bronnzell hat seinen Zweck nicht erfüllt", erklärt Ortsvorsteher Stefan Ihrig (CDU). "Es war einfach zu viel Wasser, was teilweise auch von der Seite in das Becken gedrückt hat. So etwas habe ich noch nicht gesehen." In vielen Kellern stand das Wasser einen Meter hoch. Die äußerlichen Aufräumarbeiten seien erledigt, "man sieht so gut wie nichts mehr." Der Engelbach sei wieder klein, doch jetzt müssen sich die Hausbesitzer um die interne Aufarbeitung kümmern.

(v.l.) Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt im Gespräch mit Fuldas Landrat ...

Dank an die vielen Helfer

Landrat Bernd Woide und Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt haben allen beteiligten Kräften der Feuerwehren, der Polizei, des Technischen Hilfswerks sowie von Hessen Mobil und den kommunalen Bauhöfen, die beim Unwetter am vergangenen Freitagnachmittag im Einsatz waren, für ihr Engagement und umsichtiges Handeln gedankt. Die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen seien koordiniert und professionell abgelaufen, so dass größere Schäden hätten verhindert werden können. Durch das Zusammenwirken der haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte habe die plötzlich auftretende Gefahrenlage erfolgreich bewältigt werden können. „Die Menschen im Landkreis durften wieder einmal die Erfahrung machen, dass der Bevölkerungsschutz in der Region auch bei Naturereignissen mit großem Risikopotential gut funktioniert.“ (nb) +++

Das überflutete Sportgelände in Wiesen am Freitagabend Foto: Gemeinde Hofbieber


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