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Ein LKA-Ermittler am Tatort. - Fotos: O|N

FULDA Erschossener Afghane war polizeibekannt

Ausländerbeauftragter Demir rudert zurück: "Nie vorgehabt, vorzuverurteilen"

18.04.18 - Der Vorsitzende des Fuldaer Ausländerbeirats, Abdulkerim Demir, ist nach eigener Erkenntnis offensichtlich zu weit gegangen. In einem Interview mit OSTHESSEN|NEWS hatte er am vergangenen Sonntag den Polizeieinsatz im Münsterfeld, bei dem der 19-jährige Flüchtling Mutiallah durch Schüsse aus einer Dienstwaffe der Polizei getötet wurde, öffentlich kritisiert und sogar mit dem Begriff "ermordet" spekuliert.  Demir sprach von einem "aggressivem Verhalten" der Beamten. Der Einsatz sei "unangemessen eskaliert", so seine Aussage. Amtliche Quellen hatte er für seine Vermutungen nicht. Am Dienstag ruderte er zurück.

Abdulkerim Demir (rechts), Ausländerbeauftragter der Stadt Fulda.

In einem offiziellen öffentlichen Statement erklärte Abdulkerim Demir unter anderem: "...Ich habe nie vorgehabt, irgendeine Person mit meiner Mitteilung gegenüber der Presse zu beleidigen oder vorzuverurteilen. Mir ging es nur darum, dass die Öffentlichkeit umfassend über den Ausgang der Ermittlungen informiert wird und warum mit so vielen Schüssen ein junger Mensch angeschossen wurde." Der 19-jährige Afghane hatte am frühen Freitagmorgen im Rahmen einer Auseinandersetzung mehrere Bäckerei-Angestellte und Polizisten schwerverletzt. Im Zuge des Einsatzes wurde er von der Polizei erschossen.

"Berichte von Augenzeugen und engen Freunden des Afghanen haben mich persönlich betroffen gemacht. Deshalb bin ich ein bisschen härter an die Sache herangegangen", betont der Ausländerbeauftragte der Stadt Fulda spätzer in einem TV-Interview mit RTL Hessen.

Christoph Schulte, Sprecher des Hessischen Landeskriminalamtes (HLKA), ruft dazu auf, Spekulationen zu unterlassen. 12 Schüsse seien in einem solchen Fall normal. "Polizeibeamte lernen in Hessen solange zu schießen, bis eine Gefahr gebannt ist", sagt Schulte zu RTL. Der Tote war der Polizei bereits bekannt, gegen ihn sei unter anderem wegen Körperverletzung ermittelt worden. Außerdem soll er andere Flüchtlinge mit dem Tode bedroht haben. (cps) +++


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