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Der Eigentümer und kürzlich zurückgetretene Vorstand der Schilling Privatbank, Dr. Hubert-Ralph Schmitt, ist wegen Betrugsverdachts verhaftet worden. - Fotos: Marius Auth

HAMMELBURG Umfangreiche Ermittlungen

Ex-Vorstand der Schilling-Bank wegen Betrugsverdacht in Untersuchungshaft

25.04.18 - Der Eigentümer und kürzlich zurückgetretene Vorstand der Schilling Privatbank, Dr. Hubert-Ralph Schmitt, ist wegen Betrugsverdachts verhaftet worden. Er befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt gegen ihn wegen Betrugs bei Geschäftsanteilen an einem Krankenhaus in Unterfranken. Das bestätigte am Dienstag auf O|N-Anfrage Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen, Pressesprecher und Leiter der Pressestelle bei der Staatsanwaltschaft Würzburg.

Die bereits seit 2016 laufenden Untersuchungen beziehen sich auf Schmitts privaten Erwerb von Beteiligungen an einer Klinik in Bad Bocklet. Man gehe dem Verdacht des Betruges in einer Vielzahl von Fällen zum Nachteil von Kommanditisten einer KG, die früher ein Sanatorium in Bad Bocklet betrieben habe, nach, hieß es im Vorfeld.

Im Zuge der Ermittlungen hatte Schmitt, der auch als Vorstand der Bank fungierte, seinen Posten freiwillig niedergelegt - nach eigener Aussage, um der Bank zu ermöglichen, ihre Energie voll auf ihre Kunden und das Geschäft zu konzentrieren. Im Gegenzug bedankte sich die Privatbank für die "langjährige, hervorragende Zusammenarbeit". In diesem Zusammenhang verweist die Schilling-Bank ausdrücklich darauf, dass sich die Ermittlungen nicht gegen die Schilling & Co AG richteten und die Bankgeschäfte von den laufenden Ermittlungen nicht tangiert würden. Die 1923 gegründete Privatbank in Familienbesitz betonte in einer Presseerklärung: „Die Geschäfte der Bank sind nicht betroffen.“

Schon im Mai 2017 hatte es sowohl im Stammhaus der Schilling-Bank in Hammelburg als auch in weiteren Objekten in Unterfranken sowie am Sitz einer Klinik-Gesellschaft in Bad Bocklet umfangreiche Durchsuchungen gegeben. Dem Vernehmen nach galten die damaligen Ermittlungen aber nicht dem Bankhaus, sondern einem seiner Kunden. Die Privatbank verfügt nach eigenen Angaben über 16 Filialen und drei Geschäftsstellen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und in Thüringen.

Auch nach Fulda hält Dr. Hubert-Ralph Schmitt Geschäftsbeziehungen. Dort befindet sich nicht nur eine Filiale der Privatbank (Buttermarkt), sondern der Bankier und Unternehmer betreibt dort auch zwei Handelsgesellschaften (Einzelhandel).

Bei dem laufenden Verfahren geht es offenbar um den Vorwurf, fünf Beschuldigte hätten sich zwischen 2004 und 2013 betrügerisch die Mehrheitsanteile an einer Gesellschaft mit Sitz in Bad Bocklet verschafft. Dafür hätten sie den Anteilseignern gegenüber von angeblich hohe Verlustrisiken gesprochen und sie auf diese Weise zu einem Verkauf ihrer Anteile weit unter Wert bewogen. Da sich die Ermittlungen in dieser Sache noch weiter hinziehen, ist laut Staatsanwaltschaft Würzburg vorläufig noch nicht mit einer Anklage und Terminierung eines Prozesses zu rechnen. (Carla Ihle-Becker) +++


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