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Die Initiative "Solidarische Landwirtschaft" steht nun in Osthessen in ihren Startlöchern. - Fotos: privat

NEUHOF Faire und ökologische Lebensmittel

Solidarische Landwirtschaft Osthessen (SOLAWI) in den Startlöchern

29.04.18 - Circa fünfzig interessierte Menschen fanden sich kürzlich zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Solidarische Landwirtschaft“ im Seminarhaus in Neuhof-Rommerz zusammen. Eingeladen hat eine Gruppe, die sich seit Ende 2017 trifft, "um die Gesellschaft verantwortungsvoll mitzugestalten".

MdL Martina Feldmayer

Vera Zimmermann - einei erfahrene "Solawistinnen"

Dr. Karl-Heinz Schmidt von der ökologischen Forschungsstation in Schlüchtern ...

Eingeladen waren Interessierte, Bürgerinnen und Bürger, Bäuerinnen und Bauern, Landwirtinnen und Landwirte aus der Region, um gemeinsam Ansätze zu entwickeln, um Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion, der Ernährung der Menschen und Umweltzerstörung zu verringern. Martina Feldmayer, Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Hessischen Landtag konnte in einer kurzen Begrüßungsrede den Stellenwert des ökologischen Landbaus in den Hessischen Ökomodellregionen herausstellen. Sie konnte sich auch davon überzeugen, dass ein großes Interesse in der Bevölkerung an dem Thema besteht.

Dr. Karl-Heinz Schmidt von der ökologischen Forschungsstation in Schlüchtern, sprach in seinem Vortrag die Bedeutung der ökologischen Landwirtschaft an. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Schulen, in denen die Schülerinnen und Schüler bereits früh über die Bedeutung ökologischer Landwirtschaft informiert werden, sei ein elementarer Bestandteil des pädagogischen Konzeptes der ökologischen Forschungsstation.

Vera Zimmermann und Cecil Guillet, zwei erfahrene "Solawistinnen" der seit 2013 erfolgreich arbeitenden SoLaWi Marburg waren mit einem Vortag angereist, um das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft zu erklären, und die vielen Fragen im Anschluss zu beantworten.

Feldarbeit...

Das Prinzip der „Solidarischen Landwirtschaft“, „SOLWI“ lässt sich vereinfacht so erklären: Eine Gruppe von Menschen finanziert einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Umgebung mit einem monatlichen Beitrag sämtliche Kosten, die der Landwirt benötigt. Zum einen gehören dazu die auskömmlichen Einkommen für den Betrieb selbst und seine Mitarbeiter sowie Ausgaben zur Produktion der Lebensmittel für die Mitglieder. Die Mitglieder haben ein Mitspracherecht bei der Planung und Beschaffung von Produktionsmitteln und tragen auch das wirtschaftliche Risiko des Betriebes mit. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder ein Jahr lang wöchentlich alle Lebensmittel in Bio-Qualität, die der Landwirt produziert. Zur Ermittlung der Beiträge muss der Landwirt einmal jährlich seine Kalkulation der laufenden Kosten offenlegen, die im Anschluss in einer sogenannten, „Bieterrunde“ gedeckt werden muss.

Durch die enge Beziehung von Landwirt und Mitgliedern und der Mitglieder untereinander entstehe eine Gemeinschaft, die über das reine Konsumenten- und Produzentenverhältnis hinausgehe. Der soziale Aspekt spiele in der „SOLAWI“ eine sehr große Rolle. Es werde Mitmachtage geben, an denen sich die Mitglieder an der Feld- und Hofarbeit beteiligen können, sowie Mitgliedertreffen, eine Einmachküche sei geplant, in der man zusammen kochen kann. Kindern könne man zeigen wie Gemüse wächst, wo Eier und Fleisch herkommen, oder wie Brot gebacken wird, und das Ganze soll auch mal richtig gefeiert werden.

Dadurch, dass der Betrieb nicht mehr am europäischen und internationalen Markt bestehen muss, könne er sich mehr um die Qualität seiner Lebensmittel, um das Wohlergehen seiner Tiere und um seine Mitglieder kümmern. Es würden wieder Arbeitsplätze auf den Höfen geschaffen und es werde wieder eine große Vielfalt an Lebensmitteln produziert, die den Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden kann. Das Prinzip der solidarischen Landwirtschaft ist nicht neu. Die erste „SOLAWI“ wurde 1965 in Japan gegründet und nennt sich „Teikei“, über den Umweg Amerika, dort "community supported agriculture" (CSA), hat sie nach Europa gefunden. In Deutschland gibt es mittlerweile weit über einhundert „SOLAWI“s und es werden immer mehr.

Am 14.05.2018 um 19.30 Uhr findet im Seminarhaus in Neuhof Rommerz das erste „Mitgliedertreffen“ statt, dazu sind weitere Interessierte eingeladen. (pm) +++


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