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Bei den Kindern beliebt: Die Waldtage des Kindergartens bei der wunderschönen Hütte von Hessen Forst - Archivfotos: O|N

NIEDERAULA Gewerkschaft fordert mehr Personal

Vermisste Mädchen: Polizei stellt keine Rechnung - "an Waldtagen festhalten"

11.05.18 - Nach der Suche nach drei zwischenzeitlich vermissten Kindergarten-Kindern bringt die Gewerkschaft Erziehung und Gesellschaft die generelle Frage nach dem Verteilungsschlüssel ins Gespräch. Währenddessen ist die Dankbarkeit in Niederaula groß, dass so viele Menschen innerhalb weniger Minuten und Stunden ihre Hilfe angeboten haben. Ein großes Helferfest ist offenbar in Planung.

Koordination des Einsatzes

Björn Köhler, Hauptvorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Berlin, macht im O|N-Gespräch deutlich, dass der Schlüssel von zwei Erzieherinnen für 25 Kinder, generell viel zu gering sei. Die Kindertagesstätte in Niederaula habe sich den Vorschriften entsprechend korrekt verhalten. "Die Erzieherinnen wurden Opfer der politischen Vorgaben", sagte Köhler. Wissenschaftliche Gutachten hätten laut Gewerkschaft ergeben, dass ein Schlüssel 1:8 (eine Erzieherin pro acht Kinder) - besser 1:6 - sinnvoller ist. Dies scheitere jedoch an der Finanzierung. Aber auch am Fachkräftemangel.

In Niederaula soll es erstmal keine Waldtage geben - verständlich, dass den Verantwortlichen in der Kindertagesstätte nach dem riesigen Schrecken am Montag erstmal nicht nach Waldtagen zumute ist. Der Gewerkschafter aus Berlin meint aber: "Der Kindergarten in Niederaula sollte an den Waldtagen festhalten. Diese sind für die Kinder unglaublich wichtig", sagte Köhler.

Am Dienstag wurden die drei Mädchen, die bei einem Waldausflug der Kindertagesstätte Niederaula, rund sechs Stunden lang verschwunden waren, im Beisein der Eltern von Beamten der Polizei befragt. "Es besteht auch nach der Befragung der Mädchen kein Anfangsverdacht einer Straftat", sagt Polizei-Pressesprecher Manfred Knoch gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Auch nicht gegenüber den Erzieherinnen.

Die Mädchen erzählten der Polizei, dass sie sich verlaufen hätten. Nachdem die insgesamt 23 Kinder von Eltern zum beliebten Waldspielplatz gebracht wurden, erklärten ihnen die Erzieherinnen die Verhaltensregeln. Sie frühstückten gemeinsam. Die Mädchen hatten sich von der Waldhütte etwas entfernt und dann verlaufen. Eine großangelegte Suche kam in Gang, nachdem die Polizei gegen elf Uhr eingeschaltet wurde. Rund 200 Einsatzkräfte suchten stundenlang. Nach Bekanntwerden beteiligten sich zudem unzähligen Freiwillige aus allen Richtungen an der Suche.

Am Tag nach der Suche freuten sich Pfarrer Bernd Seifert und Leiterin Doris Krotzky ...

"Wir sind dankbar für diese großartige Welle der Hilfsbereitschaft", sagte Doris Krotzky, Leiterin der Kindertagesstätte, am Tag danach glücklich. Letztlich fand ein Jägerpaar die Mädchen nahe dem rund fünf Kilometer entfernten Beiershausen. Die Polizei hatte am Alten Sportplatz in Niederaula schon damit angefangen, ein Basislager für die Fortführung der Suche auch in der Nacht einzurichten. Alle waren glücklich, dass die Suche gegen 15:45 Uhr abgebrochen werden konnte. Laut Pressesprecher Knoch werde der Einsatz nicht in Rechnung gestellt. Die Suche nach Menschen gehöre zu den Aufgaben der Gefahrenabwehr der Polizei. Diese war auch Herr des Einsatzes. (hhb) +++


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