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(von links): Peter Tauber, Klaus Vornhusen, Michael Brand, Bettina Müller, Gerd-Dietrich Bolte und Katja Leikert. Es fehlt: Björn Simon. - Foto: privat

REGION Zurückhaltung und Ergebnis nicht vorgreifen

Ausbau ICE-Strecke Hanau-Fulda: Abgeordnete wollen "Ängste ernst nehmen"

18.05.18 - Kaum ein anderes Thema hat die Schlagzeilen in der Region in den vergangenen Jahren so stark beherrscht wie der geplante Aus-/Neubau der Bahnstrecke Hanau – Würzburg/Fulda. Standen zunächst acht mögliche Varianten (inklusive der sog. „Gorissen-Variante) zur Auswahl, hat sich die Deutsche Bahn nun auf zwei favorisierte Trassen festgelegt.

In einem Gespräch am Freitag mit den Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert (WK Hanau, CDU), Bettina Müller (WK Main-Kinzig – Wetterau II – Schotten, SPD), Dr. Peter Tauber (WK Main-Kinzig - Wetterau II - Schotten, CDU), Michael Brand (WK Fulda, CDU) und Björn Simon (WK Offenbach, CDU) stellten Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Hessen, sowie Gerd-Dietrich Bolte (Leiter Großprojekte Mitte DB Netz AG) den aktuellen Stand der Planungen vor.

In einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess hatte die Bahn seit dem Jahr 2014 alle in Frage kommenden Aus- und Neubauvarianten geprüft sowie die Ergebnisse im Rahmen eines regelmäßig tagenden „Dialogforums“ vorgestellt. Die Grundlagenarbeit hierfür wurde in Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen, Bürgerinitiativen sowie weiteren Verbänden und Interessengruppen in mehreren Arbeitsgruppen geleistet. 

In die engere Wahl kommen nach derzeitigem Stand Variante IV, die von Gelnhausen Richtung Osten nach Schlüchtern verläuft, sowie Variante VII, die von Gelnhausen westlich des Kinzigtals entlang des Vogelsbergs u.a. vorbei an Wächtersbach, Eckardroth/Wahlert und Ulmbach weiter in Richtung Flieden führt. Beide Varianten sind etwa gleich lang (44 bzw. 48 Kilometer); auch der Tunnelanteil ist ähnlich (jeweils ca. 28 Kilometer). Wie Vornhusen und Bolte verdeutlichten, soll der Bau der Trasse mit einer Verlagerung des Güterverkehrs auf die neue Strecke in den Nachtzeiten einhergehen, was somit auch eine Entlastung für Anwohner entlang der Bestandstrecke bedeutet. Die endgültige Entscheidung für die finale Vorzugsvariante soll am 8. Juni präsentiert werden.

Parteiübergreifend bekannten sich die Abgeordneten zum notwendigen Ausbau der Strecke und lobten den transparenten Prozess der Bürgerbeteiligung sowie die sachliche Diskussion im Dialogforum, was schon jetzt zu einer erhöhten Akzeptanz für das Bauvorhaben in der Region geführt habe. Gleichwohl seien – egal welche Trasse am Ende des Findungsprozesses buchstäblich zum Zuge komme – Mensch und Natur in unterschiedlichem Ausmaß von der neuen Strecke, insbesondere aber auch während der mehrjährigen Bauphase betroffen. Alle Abgeordneten machten deutlich, dass mehr Lärmschutz – entlang der Neubaustrecke, aber auch entlang der Bestandsstrecke – von vornherein mitgedacht und durchgesetzt werden müsse.

Gleiches gelte für den barrierefreien Ausbau und die notwendige Sanierung von Bahnhöfen. Sorgen und Ängste in der Bevölkerung müssten weiterhin ernst genommen und durch entsprechende frühzeitige Kommunikation schnellstmöglich aus dem Weg geräumt werden. Gerd-Dietrich Bolte wies darauf hin, dass die detaillierte Bauleitplanung zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorliege, sicherte seinen Gesprächspartnern jedoch zu, dass die Bahn alle Möglichkeiten ausschöpfen werde, um einen möglichst reibungslosen Ablauf der Arbeiten, insbesondere in der Bauphase, zu gewährleisten und die Belastungen für Mensch und Natur so gering wie möglich zu halten.

Während sich im Landkreis Fulda alle Bürgermeister, mit einer Ausnahme alle BIs, der Landrat sowie der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand aktuell für die Variante IV ausgesprochen haben, zeigten sich die Abgeordneten aus dem Main-Kinzig-Kreis, Katja Leikert, Bettina Müller und Peter Tauber, aufgrund unterschiedlicher Betroffenheiten vor Ort zurückhaltender und wollen den Ergebnissen des Dialogforums nicht vorgreifen. (pm)+++


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