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- Fotos: Scheuer

LAUTERBACH Im musikalischen Urstrom treiben lassen

Eröffnungskonzert der Pfingstmusiktage mit dem Ensemble Sarband

23.05.18 - Die 46. Lauterbacher Pfingstmusiktage begannen am Samstag mit eher ruhigen aber umso intensiveren Klängen in der Evangelischen Kirche Angersbach. Die Angersbacher Kirche und ihr Ambiente erwies sich an diesem sonnigen Frühingsnachmittag als der perfekte Spielort für die vier Künstler mit Saiteninstrumenten, Flöte, Gesang und Perkussion. Selbstbewusst der Titel des Programms, das der Musikwissenschaftler und Perkussionist Vladimir Ivano informativ präsentierte. „What the world needs now“ versprach Antworten auf die wesentlichen Fragen unserer Zeit, und vorweg bemerkt: es gab sie, nicht mit Pomp und Pathos sondern mit leisen Tönen. Das Ensemble Sarband war bereits zum zweiten Mal Gast bei den Pfingstmusiktagen, und ist dem Publikum in Erinnerung geblieben, auch wenn ihr erster Besuch schon ein paar Jahre zurück liegt.

Das Programmheft ließ ein breites kulturelles und zeitliches Spektrum erwarten. Schon in der Besetzung zeichnete es sich ab: europäische Laute und ihr arabischer Vorläufer Ud, die arabischen Flöten Nay und Kawala, die Perkussionsinstrumente Darbuka, Tambourin, eine Rahmentrommel, wie sie in vielen Kulturen der Welt vorkommt, dazu den westlich geschulten Basso Profondo des amerikanischen Sängers und Lautenisten Joel Frederiksen und den orientalisch geschulten Tenor und Countertenor des syrischen Sängers Ud-Spielers Rebal Alkhodari. Unterschiedlicher könnten Männerstimmen nicht klingen, und doch berührten sie die Zuhörer in der Angersbacher Kirche gleichermaßen in ihrer Direktheit und Sensibilität.

Alte Musik? Weltmusik? Crossover? Politisch motivierte Musik (What the world needs now)? Nur zu gerne suchen wir Etiketten, um die Welt um uns besser zu verstehen. Doch nicht selten führt gerade dies zu Missverständnissen, zu Abgrenzung oder sogar Abwertung. Die Musik von Sarband kommt ganz ohne Etiketen aus, und gerade deshalb führt sie zu einem tieferen Verständnis der Welt. Sie überschreitet keine Grenzen, sondern ist grenzenlos, sie ist nicht modern oder historisch, sondern zeitlos. Arabische Musik des 12. Jahrhunderts, Bob Dylan, Giulio Caccini, Schottland, Spanien, USA. Musikalische Strömungen ?ießen ineinander, berühren sich, durchdringen sich, und auf einmal meint man, den musikalischen Urstrom zu erkennen, weder reißend noch zerstörerisch, und doch bewegend. In ihm vereinen sich die Sänger des Ostens und des Westens, des Mittelalters und der Gegenwart, wenn sie von Liebe singen und Sehnsucht. Aus ihm dringen Emotionen ganz unvermittelt und direkt in unser Ohr und in unser Herz und bedürfen weder Erklärung noch Übersetzung: P?ngsten und die Antwort auf die Frage „What the world need now“. (Klaus Scheuer) +++


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