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Ulrich Nesemann, Simone Stern, Julia Schröder und Mark Weinmeister in der Beratungsstelle für (Allein)Erziehende - Foto: Markus Vogt

FULDA Staatssekretär Weinmeister zu Besuch

Das gibt es hessenweit nur bei uns: Beratungsstelle für (Allein)Erziehende

26.05.18 - Manchmal muss ein Staatssekretär aus dem fernen Wiesbaden sich eigens in Fulda davon überzeugen, dass man hier nicht nur gute Ideen hat, sondern sie auch sehr zielführend umsetzen kann. "Bereit für Morgen"hat die hessische Landesregierung eine Besuchsoffensive genannt, bei der alle Minister und Staatssekretäre zukunftsweisende Einrichtungen im ganzen Land besuchen. Mark Weinmeister, seines Zeichens Europastaatsekretär, hatte sich dafür die Beratungstelle für (Allein)Erziehende in der Robert-Kircher-Straße 24 in Fulda ausgesucht. Das hat seinen Grund sicher auch darin, dass diese Institution aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert wird. "So ein konstantes Beratungsbüro gibt es nirgends sonst in Hessen", begründete er seine Wahl zusätzlich. Das einmalige Modell funktioniert so gut, dass es Weinmeister eigentlich nach Wiesbaden exportieren und auch in anderen Kommunen ansiedeln müsste.

Europastaatssekretär Mark Weinmeister hat bei seinem Besuch im Fuldaer Jobcenter ...Fotos: Niklas Brumund

Sie wissen wie es geht: Julia Schröder und Barbara Linder beraten kompetent ...

Simone Stern ist Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises ...

Simone Stern und Julia Schröder gaben am Freitag kompetent Auskunft, was die besondere Qualität dieser Service-Institution von Stadt und Landkreis Fulda ausmacht. "Für die sogenannten Einelternfamilien gibt es schon eine Menge Hilfsangebote, aber bei jeder Behörde erfahren die Betroffenen jeweils nur einen kleinen Teil davon. Wir haben zunächst mal gesammelt, dann ein Netzwerk mir rund 20 verschiedenen Trägern gebildet und informieren umfassend über sämtliche Möglichkeiten - von der finanziellen Unterstützung über Kinderbetreuung bis zu Gesprächskreisen und psychosozialen Beratungsstellen", erklärt Julia Schröder.

Ulrich Nesemann vom Fachdienst Kommunaler Arbeitsmarkt

"Oberthema ist natürlich erstmal das Geld", sind sich die Beraterinnen über den Schwerpunkt der Hilfestellungen einig. Ob eine Alleinerziehende Hartz IV bezieht, wegen fehlender Unterstützung des anderen Elternteils auf staatlichen Unterhaltvorschuss angewiesen ist, Wohngeld beantragt oder Zuschüsse zur Kinderbetreuung braucht, Geldsorgen sind bei den 11 Prozent Alleinerziehenden in Hessen und 23 Prozent in Stadt und Landkreis Fulda Standard. Mindestens genauso oft geht es bei der Beratung um Kinderbetreuung, denn nur, wenn die konstant und sorgenfrei gesichert ist, kann sich Mutter oder Vater auch um eine qualifizierte Arbeit kümmern. Auch bei dieser Suche unterstützt die Beratungsstelle, die natürlich eng mit der Arbeitsagentur, der IHK, den Handwerkskammern und Arbeitgebern kooperiert. Ein kleines Beispiel für diesen sinnvollen und pragmatischen Support: auch beim Zusammenstellen einer ansprechenden Bewerbungsmappe plus einem Fotogutschein für ein gutes Porträt helfen die Beraterinnen ihrem Klientel.

Dilemma: kein Job ohne Kinderbetreuung und gute Verkehrsanbindung

Links Fachbereichsleiter Jürgen Stock

Ein weiterführender Schulabschluss oder eine Berufsqualifizierung sind ohne Kinderbetreuung für Einelternfamilien ebenfalls ein fast unlösbares Problem. "Wir haben eine junge Mutter in Poppenhausen, die einen Halbtagsjob in Fulda antreten könnte, wenn es eine Möglichkeit für sie gebe, ohne Auto pünktlich um acht Uhr dort zu sein. Der Kindergarten startet aber erst um halb acht, dann ist der Sieben-Uhr-Bus schon weg - und mit dem nächsten um neun käme sie zu spät", schildert die Beraterin beispielhaft ein solches Dilemma.

Als Renner hat sich auch die Homepage der Beratungsstelle www.alleinerziehende-fulda.de entpuppt. Sie bietet so vielfältige und praktikable Hilfe - ob es um Ferienfreizeit, Babysitten, Elterngeld, Schuldnerberatung, Kontakte zu anderen Betroffenen oder Erziehungstipps geht, dass sie ständig frequentiert wird. Ein beachtliches Angebot, dass allen alleinerziehenden Eltern ermöglicht, ihren stressigen Alltag besser zu organisieren. "Vorbildlich", lobte der Staatssekretär und nahm hoffentlich eine gute Idee mit nach Wiesbaden. (Carla Ihle-Becker)+++


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