Schultheaterprojekt "Sehnsüchtig" feiert großen Erfolg: "Ich bin begeistert"

07.06.18 - "Sucht- und Gewaltprävention ist nur dann wirksam, wenn sie nachhaltig und langfristig angelegt ist." Das Netzwerk Suchtprävention hat aus diesem Grund das Schultheaterprojekt "Sehnsüchtig" ins Leben gerufen. Nun wurde es zwei Jahre lang getestet. "Die Evaluation hat unser Team gestärkt, sodass ein dritter Durchlauf gestartet wird", erklären die Verantwortlichen. Nach den Sommerferien wird "Sehnsüchtig" an die Johannes-Kepler-Schule kommen. Christian Beser, Leiter Servicezentrum DAK-Gesundheit, hat eine Aufführung ansehen können. "Ich bin immer noch von den Kindern und Jugendlichen begeistert. Wir als DAK fördern besonders die Prävention an Schulen und stehen hinter diesem Projekt."

Carmen Adenaw vom Staatlichen Schulamt Fulda

Burkhard Klug von der Fachstelle Suchtprävention Caritas

Prof. Dr. habil. Jutta Buchner-Fuhs von der Hochschule Fulda hat die Evaluation durchgeführt ...

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Burkhard Klug von der Fachstelle Suchtprävention Caritas, übernimmt mit Carmen Adenaw vom Staatlichen Schulamt Fulda und Axel von Donop von der Fachstelle Suchtprävention Diakonie, die Steuerfunktion dieses Projektes. "Das Netzwerk Suchtprävention besteht aus vielen Kooperationen und wurde Ende 2010 gegründet. Unsere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Erziehungsverantwortung. Dadurch haben wir eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung." Seit 2011 bietet das Netzwerk viele Aktionen, wie auch Präventionstage an Schulen, an. Das Schultheaterprojekt "Sehnsüchtig" ist ein bundesweit einmaliges Projekt, woran sich auch das Polizeipräsidium Osthessen beteiligt.

Lehrer von der Von-Galen-Schule aus Eichenzell

Lehrer und Theaterpädagogen der Konrad-Adenauer-Schule

Carmen Adenaw erklärt, worum es genau geht: "Eine Gruppe befasst sich ein Jahr lang mit einem Theaterstück. Dieses wird von den Schülern entwickelt und am Ende des Schuljahres aufgeführt. Das große Thema ist Sucht." Ziele sollen sein, dass sich die Kinder und Jugendlichen mit ihren eigenen Träumen und Wünschen auseinandersetzen. Zudem sollen sie ihre eigene Haltung zum Thema stärken. "Das Selbstbewusstsein der Teilnehmer wurde dadurch gestärkt und die sozialen Kompetenzen ausgebaut", freut sich Adenaw.

Die Evaluationsbogen werden überreicht

Evaluation

Mittels einer wissenschaftlichen Begleitung durch die Hochschule Fulda wurde am Mittwoch ein Abschlussbericht der Evaluation mit 109 Seiten vorgetragen. Grundlage waren die beiden ersten Projektumläufe, die an der Von-Galen-Schule Eichenzell im ersten Jahr und der Konrad-Adenauer-Schule in Petersberg im Folgejahr stattfanden. 73 Interviews mit Kindern, Experten und Zuschauern wurden von Prof. Dr. habil. Jutta Buchner-Fuhs und Dr. Joachim Wondrak geführt. "Wir haben ausschließlich qualitative Interviews geführt, die Befragten konnten also frei sprechen", erklärten sie. Auch die Aufführungen wurden genausten analysiert. Die Projektumläufe wurden prozessbegleitend und mittels qualitativer Verfahren evaluiert.

Dr. Joachim Wondrak mit Kollegin Jutta Buchner-Fuhs

Auf die Fragen 'Was versteht ihr unter Sucht?' - 'Was versteht ihr unter Sehnsucht?' haben die Schüler ganz unterschiedlich geantwortet. Aus diesem Grund auch der Titel "Sehnsüchtig". "Unser Fazit ist klar: Die Erfahrungen, einmal selbst auf einer Bühne zu stehen, stärken die Kinder. Zudem setzen sie sich mit dem Thema Sucht auseinander, auch nach der Schulstunde."

Das regionale Schulprojekt wird unter anderem von der Krankenkasse DAK, Jolly Dent, Rhönenergie, Sparkasse Hessen und dem Ministerium gefördert. Auch für die zukünftigen Projekte ist das Netzwerk auf Unterstützung angewiesen. "Ein Schüler freute sich am Ende des Theaterprojektes: Ich kann jetzt endlich laut schreien - so etwas macht glücklich", sagte Wondrak. (Nina Bastian) +++