Irrsinnige Ladungssicherung - Autobahnpolizei stoppt LKW auf der A 4

15.06.18 - Am heutigen Freitagvormittag gegen 11:30 Uhr wurde durch eine Funkstreife der Autobahnpolizei Bad Hersfeld ein polnischer Sattelzug auf der A 4 im Bereich Bad Hersfeld angehalten und kontrolliert. Die Polizei schreibt zu der Kontrolle: Augenscheinlich schien dieser zunächst zu hoch. Bei Kontrolle der Ladung wurde den Beamten dann auch klar, warum die erlaubte Höhe überschritten war.

Auf dem Sattelanhänger mit Plane und Spriegel waren drei PKW (1 Pickup und zwei Mittelklasse PKW geladen. Da die drei Fahrzeug zu lang für die Ladefläche waren, hatte man mittels zweier Seilzüge das Heck eines PKW angehoben und die Front des zweiten PKW darunter geschoben. Abgestützt wurde das angehobene Fahrzeugheck durch einen selbstgebauten Bock, bei dem sich die Bolzen der Fixierung bereits gelöst hatten. Die Seilzüge waren in einer Bohrung des Dachgestelles eingehakt. 

Der verwendete Sattelzug ist für Fahrzeugtransporte dieser Art ungeeignet, da die transportierten Fahrzeuge nicht nach entsprechender Norm gesichert werden können. Hinzu kommt noch die völlig irrsinnige Ladeweise mit der Anbringung der Seilzüge an der Dachkonstruktion des Sattelanhängers. Nicht vorstellbar, was beim Bruch einr Strebe aus der Dachkonstruktion durch die mißbräuchliche Verwendung hätte passieren können.

Durch die Funkstreife wurde die Weiterfahrt aus Gründen der Gefahrenabwehr untersagt und die Umladung auf einen Autotransporter angeordnet. Der 67-jährige Fahrer war nach Polizeiangaben augenscheinlich froh über diese Maßnahmen und bedankte sich bei den Beamten. Wie er ihnen gegenüber äußerte, hatte er seinem Chef bereits vor Fahrtantritt gesagt, dass es so nicht geht.   

Gegen den Spediteur wurde ein Verfahren zur Einziehung von Taterträgen eingeleitet. Der Einziehungsbetrag beläuft sich auf cirka 2800 Euro zuzüglich der Kosten, welche der Spediteur nun für ein Ersatzfahrzeug und erforderliche Umladung zu tragen hat. (pm) +++