Geboren 1988 in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologie-studium für sie vorbestimmt und beschlossen. Christina Lander studierte Germanistik und Theologie in der nächsten Bischofsstadt Paderborn. Nach dem Referendariat ging sie in den Schuldienst und arbeitet seit 2013 als Kolumnistin bei OSTHESSEN|NEWS.DE . Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.
17.06.18 - „Jetzt mach dich doch mal locker!“ - „Nimm es nicht so ernst!“ - „Das wird schon werden!“ Kennen Sie solche Sätze? Wahrscheinlich sehr gut, womöglich viel zu gut. Wir sagen sie oft, bekommen sie manchmal auch selbst zu hören. Sind diese Worte nur leere Floskeln, die den angespannten Menschen, der sie zu hören bekommt, möglichst einfach beruhigen sollen? Und sollten wir uns so etwas überhaupt sagen lassen? Tatsächlich kann ich es gar nicht leiden, wenn ich solch einen Rat wie oben bekomme, da die Worte keine Lösung bereit stellen. Oder etwa doch?
Diese einfach anmutenden Sätze sind einfach daher gesagt, doch tatsächlich versteckt sich hinter ihnen ein wahrer Kern, der durch die inflationäre Verwendung bereits vollkommen verblasst zu sein scheint. Ja, wir sollten alles lockerer nehmen, ja, wir sollten das Leben auch einmal nicht nur ernst sehen, ja, manchmal wird alles wirklich gut. Ich vermute tatsächlich, dass viele Menschen verlernt haben, ruhig zu bleiben, Vertrauen zu haben. In der Ruhe lassen sich dann viel bessere Ideen und Strategien entwickeln. Anstelle dessen regen wir uns aber auf, toben, lassen das Herz pochen und den Magen weh tun. Wofür denn das alles? Keiner gibt uns die Nerven zurück, die wir an so machen Tagen vernichten.
Grundsätzlich ist das Einüben der Bewahrung eines kühlen Kopfes doch das, was wir oft so nötig haben. So mache ich mir also den Sommer zur Herausforderung: In der Hitze des Tages cool bleiben. Ein tolles Training! Mal sehen, wie lange ich es schaffe und was ich lernen kann. Jedenfalls verabschiede ich mich mit dieser Sommeridee in die Ferienpause von Nachgedacht! Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie sich entspannen können, dass Sie Ruhe finden, dass Sie es schaffen, etwas auch einmal einfach zu sehen und zu nehmen. Das ist eine Herausforderung, denn einfach ist oft einfach schwierig. (CHRISTINA LANDER) +++
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