Archiv

FULDA / ROTENBURG/F. Als Belohnung Geld und Zigaretten?

Schwerer sexueller Missbrauch und Kinderpornografie: 59-Jähriger vor Gericht

19.06.18 - Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern, sexueller Missbrauch von Kindern und Herstellen pornografischer Schriften – das wird einem 59-Jährigen aus Rotenburg a. d. Fulda vorgeworfen. Der deutsche Staatsbürger muss sich seit Montag vor dem Landgericht Fulda verantworten. Der Angeklagte nahm zu den Vorwürfen am Montagnachmittag Stellung und gab die Taten zu.

Seit dem 25. Januar befindet sich der Angeklagte in Untersuchungshaft. Ihm wird zur Last gelegt, in der Zeit von Anfang 2011 bis März 2013 in 50 Fällen an drei damals zwischen zwölf- und dreizehnjährigen Jungen sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben und ihnen Pornofilme gezeigt zu haben. Bei mindestens drei Fällen soll der Angeklagte die sexuellen Handlungen mit einer verborgenen Kamera gefilmt haben. Nach einer Durchsuchung im Jahre 2016 hatte die Kripo die Daten auf dem PC ausgewertet und schließt daraus, dass weitere Kinder betroffen sein können. Nach derzeitigen Erkenntnissen seien die Kinder auf dem Bildmaterial zwischen zehn und 15 Jahre alt. Als Belohnung soll der Angeklagte den Jungen Geld und Zigaretten gegeben haben.

Der Angeklagte Wolfgang R. wird am Montag in den Sitzungsaal geführt. Foto: Yannik Overberg

Der Angeklagte Wolfang R. ließ vorerst über seinen Verteidiger Jochen Kreissl mitteilen, dass er zu den Vorwürfen Stellung nehmen möchte. Dann erklärte er selbst, wie es zu den Handlungen kam. Als guter Freund des Stiefvaters zweier Jungs kam der Kontakt zustande. "Ich kenne den Stiefvater seit 18 Jahren, war oft bei ihm zu Hause und die Kinder waren natürlich auch da." Der Angeklagte erzählte, dass die Kinder in der Familie nie richtig lachen konnten, erst bei ihm seien sie aufgeblüht, weil er für die Kinder ein Ansprechpartner für alle Probleme gewesen sei. Durch das gemeinsame Hobby Moped-Schrauben kamen die Jungs fast jeden Tag zu ihm. Auch ein Freund der beiden Brüder kam so immer wieder zum Angeklagten.

Wie kam es dann zu den Taten, wollte Richter Becker vom Angeklagten wissen. Die Jungs seien immer sehr verspannt und angespannt gewesen. So habe der Angeklagt R. einen Jungen angefangen zu massieren. Erst am Rücken, später habe er sich auf den Bauch gedreht. Dann sei es über den Angeklagten gekommen: "Ich habe gehofft, dass er 'Stopp' sagt, aber er hat nichts gesagt." So seien die Jungen wohl mit den Taten einverstanden gewesen - außer, dass bei einer Tat die Kamera eingeschaltet war und ein Junge den Vorgang deshalb wütend abgebrochen hätte.

Seit Montag muss sich der Angeklagte Wolfgang R. vor dem Landgericht Fulda verantworten. ...

Laut Angaben des Angeklagten gab es weniger als 50 Fälle. Bei den sexuellen Kontakten, die zustande kamen, schaute der Angeklagte mit den Jungen Pornos und sie sollen sich dabei gegenseitig oral befriedigt haben. Doch das Interesse der Jungen wäre nicht sonderlich groß gewesen: "Sie hatten zu diesem Zeitpunkt alle Freundinnen - sie hatten kein großes Interesse an Pornos." Immer wieder verlor Wolfgang R. bei seinen Schilderungen den Faden und schweifte ab. Die sexuellen Kontakte seien teils einvernehmlich passiert, so der Angeklagte. Vier Fortsetzungstermine sind anberaumt. (ld) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön