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Sieht sich mit einer anonymen Dienstaufsichtsbeschwerde konfrontiert: Heringens Bürgermeister Daniel Iliev. - Fotos: O|N-Archiv

HERINGEN (W.) Eine Frage des Stils

Anonyme Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister Iliev eingereicht

12.07.18 - Wirbel im Heringer Rathaus: Mit einer anonymen Dienstaufsichtsbeschwerde müssen sich Bürgermeister Daniel Iliev und Büroleiter Michael Ernst auseinandersetzen. Beiden wird vorgeworfen, „unrechtmäßig auf Mieteinnahmen des ehemaligen Pächters der Gastronomie im stadteigenen Fritz-Kunze-Bad verzichtet“ und dies darüber hinaus eigenmächtig entschieden zu haben. Iliev ist in die Offensive gegangen und hat die Anschuldigungen via Facebook öffentlich gemacht.

„Ich bin bestürzt. War ich doch so blauäugig zu glauben, dass manches politisches Spiel der Vergangenheit angehören würde. Nun hoffe ich, dass es ein Einzelfall bleibt“, sagt der Rathauschef.

Ilievs Kommentar im Wortlaut: „Vor zwei Tagen erhielten wir Post vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Darin wurden wir gebeten, eine Stellungnahme abzugeben wegen einer anonym gestellten Dienstaufsichtsbeschwerde. Zudem fand sich darin eine ebenfalls anonym gestellte Strafanzeige wegen des Verdachts auf Untreue gegen mich sowie den büroleitenden Beamten der Stadt. Sie können mir glauben, ein schönes Gefühl ist das Lesen solcher Schreiben nicht. Wir waren und sind schockiert angesichts der Vorwürfe, aber speziell, was die Anonymität anbelangt. Ich finde, man sollte zumindest das Rückgrat besitzen und dazu stehen, wenn man versucht anderer Nester zu beschmutzen. Stil hat so etwas zumindest keinen.

Wirbel um das stadteigene Fritz-Kunze-Bad, das stetig rote Zahlen schreibt. ...

Aber um was geht es überhaupt? Uns wird vorgeworfen, wir hätten unrechtmäßig auf ‚Mieteinnahmen des ehemaligen Pächters der Gastronomie im stadteigenen Fritz-Kunze-Bad verzichtet‘ und dies darüber hinaus eigenmächtig entschieden.

Verwundert bin ich darüber, dass dieses Thema nun ein Jahr später nicht nur erneut aufgewärmt wird, sondern gar versucht wird, damit dem Ansehen und der Arbeit des Bürgermeisters, der Verwaltung sowie des Magistrats zu schaden. Bei solchen Manövern braucht man sich nicht wundern, wenn die Bürgerinnen und Bürger sich von der Politik abwenden. Zumal es bereits vor knapp einem Jahr exakt zu dieser Thematik eine öffentliche Anfrage gab, die auch erschöpfend beantwortet wurde.

Nicht der Bürgermeister entscheidet – wie Sie wissen – eigenmächtig über Belange der Stadt, sondern das Kollegialorgan, der Magistrat. Und der Magistrat berichtet im Rahmen seiner Informationspflicht an die Vertreter der Bürgerinnen und Bürger, die Stadtverordneten. Und genauso verhält es sich in diesem Fall. Angesichts der oft genug in der Öffentlichkeit thematisierten Unwirtschaftlichkeit der Badgastronomie war es Ziel des Magistrats, den ehemaligen Pächter nicht zu verlieren.

Der Schaden für das Bad wäre, so die Meinung des Magistrats, weitaus größer gewesen, als das Verzichten auf Pacht über einen gewissen Zeitraum. Wenn es keine Möglichkeit gibt in einem Schwimmbad Pommes und Cola zu kaufen, dann wirft das nicht unbedingt das beste Licht auf die gesamte Einrichtung. Schon gar nicht ist dies wirtschaftlich.

Dieser Sachverhalt wurde übrigens so auch an die Kommunalaufsicht weitergegeben, da diese natürlich ebenso informiert werden wollte. Ich kann mich an dieser Stelle eigentlich nur entschuldigen, dass ich Sie überhaupt mit diesem Thema belästigen muss. Aber Sie sollen wissen, dass ich mich von solch plumpen Manövern sicherlich nicht einschüchtern lasse. Über den weiteren Verlauf halte ich Sie informiert.“

Die Heringer selbst scheinen ihrem Rathauschef den Rücken zu stärken: „Lass Dich von solchem Pöbel nicht unterkriegen, Daniel Iliev! Du machst einen tollen Job, und das scheint dem einen oder anderen ein Dorn im Auge zu sein“, postet ein Bürger. „So unschön das ist, frech und unverschämt, sehe ich darin auch Neid und Missgunst, Dummheit sowieso! Lieber Daniel, Sie machen einen tollen Job, ich als ehemalige Heringerin bin auch ein Fan von Ihnen, bitte weiter so toll ihren Job ausüben, bleiben Sie so wie Sie sind“, heißt es in einem anderen Facebook-Post.

„Das sind die Richtigen, Lügen und unwahre Behauptungen aufstellen und dann nicht den Arsch in der Hose haben, dazu zu stehen, seinen Namen zu nennen. Wie billig ist das denn? Hat derjenige nichts Besseres zu tun? Wenn du Hilfe brauchst. Wir stehen hinter dir!!!“, schreibt eine Facebook-Userin. (sh) +++


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