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LUDWIGSAU Erstes Fundament gesetzt

Stromleitung Wahle-Mecklar: Bau des hessischen Abschnitts gestartet

19.07.18 - Das erste Fundament in Hessen ist gesetzt. Rund sechs Meter ragt der Mast, der mit einer Gesamthöhe von 54,5 Metern aufwarten wird, aus der Baugrube hervor. Netzbetreiber Tennet hat auf hessischem Territorium im Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit dem Bau der umstrittenen Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar begonnen. Mit einer Spannung von 380 Kilovolt wird die Stromtrasse das niedersächsische Wahle mit dem Ludwigsauer Ortsteil Mecklar verbinden. Investitionsvolumen: rund eine Milliarde Euro.

Das erste Fundament ist bei Ludwigsau-Rohrbach im Bau. Fotos: Gerhard Manns

Mit 230 Kilometer Gesamtlänge ist es das größte Stromleitungsprojekt in Deutschland, das sich aktuell im Bau befindet. Der offizielle Startschuss ist am Mast D174 in Ludwigsau-Rohrbach erfolgt. Seit dem erfolgreichen Abschluss des Planfeststellungsverfahrens Anfang Februar wurden von Tennet entlang der Trasse bereits Vorbereitungen getroffen und die konkreten Anforderungen und Maßnahmen für den Freileitungsbau ausgeschrieben.

Pro Mast müssen im Schnitt circa 2.500 Quadratmeter Wald gerodet werden, wobei das Areal laut Unternehmenssprecher Markus Lieberknecht wieder aufgeforstet wird. In rund vier bis acht Wochen werden voraussichtlich die ersten Masten fertiggestellt sein.

Die Warnhinweise...

... am Eingang zur Zufahrt auf die Baustelle

Die Zuwegung zur Baustelle ist ausgelegt mit Eisenplatten.

„Auch während der Bauphase wird Tennet den offenen Dialog aus der Planungszeit fortfahren und mit Grundstückseigentümern, Anwohnern, Interessensgruppen sowie politischen Entscheidern in engem Austausch bleiben“, sagt Lieberknecht. Durch einen kontinuierlichen und konstruktiven Austausch könne weiterhin auf die Belange der Menschen vor Ort eingegangen und die Akzeptanz für das längste deutsche Drehstromprojekt gestärkt werden.

Viel Baustahl wird für die Fundamente benötigt.

Wie der Unternehmenssprecher betont, nehme der nun festgelegte Verlauf der Wahle-Mecklar-Leitung auch auf hessischem Gebiet größtmögliche Rücksicht auf das Wohnumfeld und die Umwelt. So wird auf rund 60 Prozent der geplanten Trasse die bereits vorhandene 110-Kilovolt-Bahnstromleitung mitgenommen. Zusätzlich wird im Bereich der Ludwigsauer Ortsteile Ober- und Niederthalhausen die bestehende 380- Kilovolt-Leitung Borken-Mecklar über etwa fünf Kilometer auf der Wahle-Mecklar-Leitung mitgeführt. Nach Inbetriebnahme der neuen Leitung werden in den Bereichen der Leitungsmitnahme die alten Bestandsleitungen zurückgebaut. Auf diese Weise wird Tennet knapp 50 Kilometer Freileitungen und weit mehr als 100 Masten zurückbauen.

Der Pressesprecher von Tennet, Markus Lieberknecht, im Interview mit Petra Klostermann. ...

Pressereferent Markus Lieberknecht (li.) und Reemt Bernert, Bürgerreferent für ...

Das Medieninteresse ist groß

Markus Lieberknecht steht den Pressevertretern Rede und Antwort zum Projekt. ...

Ein besonderer Fokus liegt laut Tennet „auf dem Ausgleich der durch Planung und Bau verursachten Eingriffe in Natur und Landschaft“. So wurden im Frühjahr 2017 an einer Leitung in der Nähe des Edersees 80 Vogelschutzmarkierer angebracht. Im vergangenen Herbst ließ der Netzbetreiber im Bereich des geplanten Leitungsverlaufs 150 von insgesamt 750 Nistkästen für Singvögel, Eulen und Fledermäuse installieren. Außerdem wurden Ende Juni 2018 die erste Blühstreifen im Raum Bad Hersfeld mit einer Größe von rund einem Hektar als vorgezogene Kompensationsmaßnahme vom Regierungspräsidium Kassel erfolgreich abgenommen.

Das Gesamtprojekt Wahle-Mecklar wird in vier Einzelverfahren beantragt. Bisher erhielt Tennet Planfeststellungsbeschlüsse und damit Baurecht für die Abschnitte B (Lamspringe / Hardegsen) und D (Nord- / Osthessen). Die Leitungsabschnitte A und C befinden sich noch im Planfeststellungsverfahren. Die Inbetriebnahme der geplanten Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar strebt Tennet bis Ende 2021 an. Mehr Infos: www.wahle-mecklar.de. (pm / sh) +++


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