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Gießkannen - Symbolfoto: pixabay

ULRICHSTEIN Zum Gießen der Stadtbäume

Wasser aus dem Vogelsberg: "Die Frankfurter vergeuden unsere Ressourcen"

30.07.18 - Wegen der Sommerhitze werden in Frankfurt am Main die Stadtbäume bewässert - unter anderem mit gutem Vogelsberger Trinkwasser. Das bringt Ulrichsteins Bürgermeister Edwin Schneider in Rage, der Tanklaster einsetzen muss, um die städtischen Hochbehälter aufzufüllen.

Ulrichsteins Bürgermeister Edwin Schneider Foto: privat

Das Wasser aus den Schürfquellen Ulrichsteins reicht bei der Sommerhitze nicht aus, fünf Tanklaster mit bis zu 60.000 Litern Wasser werden seit vier Wochen unter anderem aus Helpershain und Oberseibertenrod jeden Tag herangefahren, um das Defizit auszugleichen. "Wir mussten unsere Bürger dazu aufrufen, weder den Rasen zu gießen noch den Pool zu befüllen - und zur selben Zeit werden in Frankfurt die Bäume mit unserem Trinkwasser gegossen. Das Trinkwasser fürs Rhein-Main-Gebiet kommt zu 30 Prozent aus dem Vogelsberg. Die sollen Wasser aus dem Main oder der Nidda nehmen", beschwert sich Schneider.

Das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main beschwichtigt: "Wir hatten seit April kaum noch Niederschläge, auch die üblichen Sommergewitter bleiben aus. Für viele unserer rund 200.000 Bäume an Straßen und in Parks wird dies nun existenzbedrohend. Das Grünflächenamt wässert rund 5000 Jungbäume bis zu fünf Jahre. Besonders gefährdet sind Bäume im „Grundschulalter“, 6 bis 10 Jahre, deren Wurzeln ebenfalls noch nicht in tiefere Schichten reichen. Es wäre dramatisch, wenn wir diese Generation von Bäumen verlieren würden, da sich das Stadtklima dann noch weiter aufheizen würde. Ältere Bäume lassen sich kaum noch bewässern, da der Boden zu hart ist. Pro Jungbaum und Woche werden etwa 100 Liter Wasser benötigt, bei 5 Wochen Hitze wäre dies ein halber Kubikmeter Wasser pro Baum", erklärt Rainer Vollweiter vom Grünflächenamt.

Die Schutzgemeinschaft Vogelsberg will die Stadtgrünbewässerung mit Vogelsberger Wasser unterbinden: "Diesem verantwortungslosen Treiben der Metropolregion muss umgehend ein Riegel vorgeschoben werden. Wir haben die zuständigen Stadträte Frankfurts aufgefordert, unverzüglich jedes Verwenden von Trinkwasser für die Stadtgrünbewässerung zu untersagen. Schließlich unterläuft die Baumbewässerung durch Anwohner nicht nur die Verpflichtung zur sparsamen Verwendung des aus dem Umland bezogenen Wassers, sondern verleitet die Bevölkerung auch zu sonstiger Trinkwasserverschwendung. Die Bewässerung von städtischem Grün mit Trinkwasser macht die ökologischen Ambitionen der Stadt gegenüber den Wasserliefergebieten völlig unglaubwürdig", so die Schutzgemeinschaft. (mau) +++


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