Baumanns letzter großer Wurf als Bürgermeister von Ludwigsau

08.08.18 - TenneT und die Gemeinde Ludwigsau planen gemeinsam die Renaturierung des „Meckbachs“ und gründen dafür eine Arbeitsgemeinschaft. Die Maßnahmen zur Ausführung der Gewässerrenaturierung wurden nun vertraglich festgelegt und auch die Umsetzung wurde konkretisiert. Ziel ist es, die Eingriffe in Natur und Landschaft durch den Bau der Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar zu kompensieren. Zugleich möchten TenneT und die Gemeinde mit diesem gemeinsamen Projekt den Menschen der Region zeigen, dass die Folgen des Leitungsbaus vor Ort ausgeglichen werden. Eine Absichtserklärung über das Vorhaben unterzeichneten TenneT und die Gemeinde Ludwigsau bereits im vergangenen Jahr.

Der jetzige Zustand des Meckbachs im eingezwängten Bett aus Betonhalbschalen ...

Die Renaturierung des Gewässers Meckbach von der Quelle bis zum westlichen Ende an der Ortsgrenze des Ortsteiles Meckbach hat das Ziel, diesem Gewässer den natürlichen Ursprung und die entsprechende Gewässerqualität zurückzugeben. Derzeit fließt der Meckbach in Teilen in betonierten Halbschalen und ist als Gewässer in Teilen tot. Durch die Anlage von Flachwasserbereichen wird die ökologische Qualität dieses Gewässers neu entwickelt, darüber hinaus erhält das renaturierte Gewässer in Teilen Erlebnisqualität für Kinder und Bürgerschaft.

Zusätzlich soll durch die Umsetzung der Maßnahme eine Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Ortslage Meckbach erreicht werden. Durch einen verzögerten Hochwasserabfluss wird die Gewässerleistung verbessert und gleichzeitig  das Gewässer, der Uferbereich und die Lebensräume vor einem Abschwemmen geschützt.

Das Gemeinschaftsprojekt ist eine von mehreren Ausgleichsmaßnahmen, die TenneT in der Region für den Bau der Höchstspannungsstromleitung umsetzt. Mit dieser Maßnahme kompensiert TenneT notwendige Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild, die sich beim Leitungsbau nicht vermeiden lassen. Insgesamt investiert das Bayreuther Unternehmen für die Renaturierung rund 543.000 Euro. Mit im Boot bei dieser Maßnahme ist der Windkraftbetreiber „Juwi-Wind“, der in der Gemarkung Hainrode/Ersrode sieben Windkraftanlagen betreibt und dafür eine Ausgleichszahlung von 100.000 Euro geleistet hat. Das Geld wird auch in die Renaturierung des „Meckbachs“ mit einfließen.

Der alte Bachlauf mit den Betonhalbschalen

Hintergrund: Die Leitung Wahle-Mecklar: Bedarf und Verfahrensstand

Mit einer Spannung von 380 Kilovolt wird die geplante Höchstspannungsleitung Wahle in Niedersachsen mit Mecklar in der Gemeinde Ludwigsau in Nordhessen verbunden. Energieknotenpunkte sind dabei die Umspannwerke an den Endpunkten der Leitung sowie in Lamspringe und Hardegsen. Dort wird die Energie in die Regionen verteilt oder bei Bedarf aus den Regionen abtransportiert. Die rund 230 Kilometer lange Leitung erhöht außerdem die Übertragungskapazität für Windenergie in der Nord-Süd-Achse und gewährleistet auch in Zukunft die Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Niedersachsen und Nordhessen. Der vordringliche Bedarf für diese Leitung wurde 2009 im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) festgestellt.

Das Gesamtprojekt Wahle-Mecklar wird in vier Einzelverfahren beantragt. Bisher erhielt TenneT Planfeststellungsbeschlüsse und damit Baurecht für die Abschnitte B und D der Wahle-Mecklar-Leitung. Die  Leitungsabschnitte A und C befinden sich aktuell noch im Planfeststellungsverfahren. Die Inbetriebnahme der geplanten Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar strebt TenneT bis Ende 2021 an.

TenneT ist einer der führenden Übertragungsnetzbetreiber in Europa. Mit rund 23.000 Kilometern Hoch- und Höchstspannungsleitungen in den Niederlanden und in Deutschland bieten wir 41 Millionen Endverbrauchern rund um die Uhr eine zuverlässige und sichere Stromversorgung. TenneT entwickelt mit rund 4.000 Mitarbeitern als verantwortungsbewusster Vorreiter den nordwesteuropäischen Energiemarkt weiter und integriert im Rahmen der nachhaltigen Energieversorgung vermehrt erneuerbare Energien. 

Der neue, ohne Betonhalbschalen

Der jetzige "Bürgerpark" soll zum Hochzeitspark umgestaltet werden, Bürgermeister ...

Gleich gibts Euros vom Landrat

Weitere Fördermittel von Landrat Dr. Michael Koch übergeben

Nach der Vorstellung des Projektes „Renaturierung des Meckbachs“ vom Büro für Landschaftsplanung durch Heinrich Wacker am Ufer des noch in Betonschalen eingefassten Bachlaufes am Kinderspielplatz in Meckbach, ging es nahtlos weiter mit dem Geldsegen für Ludwigsau. Landrat Dr. Michael Koch überreichte in Friedlos einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 70.295 Euro für die Umgestaltung des Bürgerparks zum „Hochzeitspark“ an Bürgermeister Thomas Baumann. Dieses Geld stammt aus Mitteln der Dorfentwicklung und der Platzbereich soll damit attraktiver gestaltet werden, um die Lebens-und Wohnqualität zu erhöhen um gleichzeitig das Dorfbild aufzuwerten. Der zukünftige „Hochzeitsplatz“ soll auch als Aufenthaltsort bei Veranstaltungen in den gegenüber liegenden „Bürgerstuben“ und für Fotos nach Standesamtlichen Trauungen genutzt werden. Alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag für die Gemeinde Ludwigsau und den „Noch“ Bürgermeister Thomas Baumann, der am 14. August seinen letzten Arbeitstag im Bürgermeisteramt hat. (Gerhard Manns) +++