Achtung Autofahrer: Kein Stopp am Grünen Pfeil kostet fast 100 Euro Bußgeld

09.08.18 - Der zurückliegende Italienurlaub brachte es wieder mal an den Tag: Der italienische Autofahrer sieht Verkehrsregeln oft nicht als strenge Vorschriften, sondern als wohlgemeinte Ratschläge. Jeder entscheidet, soweit es geht, für sich. In Deutschland ist das zum Glück anders. Jedoch gibt es auch hierzulande wenigstens ein Verkehrszeichen, dessen Auslegung mehr oder weniger salopp gehandhabt wird: der Grüne Pfeil.

Hand aufs Herz: Wer von uns, der sich schon mal einer Kreuzung mit Grünem Pfeil näherte und alle Straßen weit einsehen konnte, hat noch nie einfach durchgezogen und ist rechts abgebogen? Das aber kann teuer werden, wie ON-Leser Max Mustermann (Name von der der Redaktion geändert) jüngst am eigenen Leib erfahren musste. Ihm flatterte ein Bußgeldbescheid ins Haus, weil er genau diese Ordnungswidrigkeit beim Abbiegen von der Weimarer Straße in die Langenbrückenstraße in Fulda begangen hatte: 70 Euro Bußgeld, 25 Euro Verfahrenskosten und 3,50 Euro Auslagen. Gesamtsumme also 98,50 Euro. Dazu noch ein Punkt in Flensburg.

Das sei absolut in Ordnung so, erklärt Martin Schäfer von der Presseabteilung des Polizeipräsidiums Fulda gegenüber OSTHESSEN|NEWS. "Wenn der Gesetzgeber schon so kulant ist, dass man über eine rote Ampel fahren darf, dann kann man doch wenigstens erwarten, dass man die Regeln einhält", sagt er und erklärt diese - zum gefühlt tausendsten Mal: "Das Auto muss erst an der Haltelinie stoppen. Alle Räder müssen stehen. Erst dann darf man abbiegen - wenn es der Verkehr zulässt." Schäfer stellt fest, dass keine einzige Ampel im Fuldaer Stadtverkehr dauerüberwacht werde. "Aber die Polizei macht natürlich Stichproben. Und wenn einer ohne Zwischenhalt weiterfährt, dann wird er eben fotografiert." - Max Mustermann wäre übrigens gerade lieber wieder in Italien. (mw) +++