Archiv
Die so genannten „Robustrinder“, hier ein Heckrind, werden neuerdings auf schwierig zu pflegenden, feuchteren Flächen im LIFE-Projektgebiet eingesetzt - Foto: Sabine Bodtländer

GERSFELD LIFE-Projekt erfolgreich angelaufen

Botanischen Schatz und einzigartige Tierwelt schützen

15.08.18 - Diese Sommerbilanz 2018 spricht für sich: Das LIFE-Projekt „Hessische Rhön - Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel“ umfasst ein Gebiet von insgesamt 36.000 Hektar. Bis heute wurde die Entbuschung von knapp 300 Hektar Grünland, das teilweise oder fast gänzlich zugewachsen war, mit den örtlichen Landwirten und Kommunen fest vereinbart oder bereits umgesetzt. Rund 40 Kilometer Weidezäune wurden für Landwirte im Projektgebiet angekauft. 1.000 Bambusstäbe dienen jetzt als künstliche Ansitzwarten für Wiesenpieper und Braunkehlchen und zehn Wildkameras beobachten den seltenen Schwarzstorch.  

Doch worum geht es im EU-Förderprogramm LIFE? Auf einen Nenner gebracht: Die Rhön als Land der offenen Fernen mit seinem außergewöhnlichen botanischen Schatz und seiner einzigartigen Tierwelt zu schützen. Dazu werden Pflege- und Schutzkonzepte entwickelt. Für den Zeitraum von sechs Jahren – Start war im Oktober 2016 - sollen mit Unterstützung der Landwirtschaft Beratungsangebote für Landwirte, Pflegekonzepte für das Berggrünland und Schutzkonzepte unter anderem für bodenbrütende Vogelarten umgesetzt werden. Auch die Kontakte zu wichtigen Akteuren aus Landwirtschaft, Kommunalpolitik, Naturschutz, Jagd und Tourismus wurden ganz im Sinne der Region und des LIFE-Projektes bis zum heutigen Tag intensiviert.

2017 wurde ein so genanntes „Monitoring“ über den Zustand der Lebensraumtypen und die Situation der Zielarten gestartet. Keine Frage, dass dieses Monitoring über die gesamte Projektlaufzeit weitergeführt wird, um auch die Entwicklung dokumentieren zu können. Für den Schwarzstorch läuft aktuell das Monitoring zur Bestandsaufnahme und Nutzung der Nahrungsmöglichkeiten. Hierzu wurden insgesamt zehn Wildkameras aufgestellt, deren Aufnahmen regelmäßig kontrolliert und ausgewertet werden. Daraus lassen sich Erkenntnisse ableiten, wie sich die Nahrungssituation für Schwarzstörche verbessern lässt. In Zukunft sollen kleine Gewässer, überwiegend im Wald, renaturiert werden.

Auf den Grünlandflächen, die für Schaf, Ziege und Co. entbuscht wurden, sollen so botanische Schätze wie Küchenschelle und Knabenkräuter wieder Luft und Licht bekommen und sich ausbreiten.

Darüber hinaus weiden neuerdings auf schwierig zu pflegenden, feuchteren Flächen im LIFE-Projektgebiet so genannte „Robustrinder“ wie Heckrinder. Ihr Einsatz soll dazu beitragen, das langfristige Überleben des Goldenen Scheckenfalters zu sichern. Besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang Erhalt und Entwicklung eines Netzes großflächiger, reich strukturierter Feuchtwiesen. Auf Grund der Ortstreue des Falters und seiner Bindung an spezielle Pflanzen wie den Teufelsabbiss, den er zur Eiablage benötigt, ist der Goldene Scheckenfalter vielerorts stark bedroht. Das LIFE-Projekt setzt sich durch verschiedene Maßnahme für die Wiederherstellung dieser Lebensräume ein. (pm)+++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön