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Bei der Betriebsbesichtgung bei der Firma Werner Objekteinrichtungen GmbH in Unterweißenbrunn wurden Dorothee Bär und Sandro Kirchner selbst an einer Maschine aktiv. Mit im Bild Geschäftsführer Michael Werner (Zweiter von links), Bruno Werner (Mitte), Bürgermeister Georg Seiffert (Zweiter von rechts) und Bezirksrätin Karin Renner (rechts). - Fotos: Marion Eckert

UNTERWEIßENBRUNN Diskussion mit Staatsministerin Bär

"Schlüsselthema für die Zukunft": Digitalisierung im Handwerk

17.08.18 - Welche Bedeutung die Digitalisierung für das Handwerk hat und welche Möglichkeiten und Herausforderungen die Entwicklung mit sich bringt, das diskutierten CSU-Mitglieder aus Bischofsheim und Unterweißenbrunn sowie einige Handwerker mit Staatsministerin Dorothee Bär anlässlich einer Betriebsbesichtigung der Firma Werner Objekteinrichtungen GmbH in Unterweißenbrunn.

Dorothee Bär ist Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, sie war auf Einladung von Sandro Kirchner (MdL) nach Unterweißenbrunn gekommen. Der Diskussion stellten sich auch der Präsident der Handwerkskammer von Unterfranken, Walter Heußlein, sowie Kreishandwerksmeister Bruno Werner. Der Landkreis Rhön-Grabfeld war vertreten durch Landrat Thomas Habermann und den stellvertretenden Landrat Peter Suckfüll, die Stadt Bischofsheim durch Bürgermeister Georg Seiffert und dessen Stellvertreter Egon Sturm. Auch die Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetages und Vorsitzende der Kreuzbergallianz, Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb, war zu dem Termin nach Unterweißenbrunn gekommen.

Diskussionsrunde zum Thema „Handwerk und Digitalisierung“ bei der Firma Werner ...

Zuhörerschaft und Teilnehmer an der Diskussion zum Thema „Handwerk und Digitalisierung“ ...

Schon während der Betriebsbesichtigung wurde den Gästen deutlich, wie sehr die Digitalisierung im Unternehmen Werner Objekteinrichtungen Fuß gefasst hat. Geschäftsführer Michael Werner berichtete von den Anfängen Mitte der 1970er Jahre, als Bruno Werner die Schreinerei seines Großvaters übernahm. Damals befand sich der Betrieb noch mitten im Ort, hatte aber keine Entwicklungsmöglichkeiten. 1982 wurde die erste Halle am Ortsrand gebaut und die ersten größeren Maschinen angeschafft, weitere Erweiterungen und Investitionen folgten, so dass sich der Familienbetrieb zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelte. Schwerpunktmäßig widme sich das Unternehmen dem Laden- und Displaybau und sei dabei deutschlandweit sowie im angrenzenden Ausland tätig, teilweise auch international.

Deutlich wurde aber auch, dass in Sachen Digitalisierung vor allem im Bereich Maschine-zu-Maschine-Kommunikation weitere Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind. Dorothee Bär hierzu: „Gerade im Handwerk und Mittelstand ist ein großes Potential vorhanden. Inhaber geführte Unternehmen können von der Digitalisierung profitieren. Sie müssen aber wissen welche Ausbau- und Fördermöglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.“

Die Digitalisierung im Handwerk bezeichnete sie als „Schlüsselthema“ für die Zukunft der Betriebe und der Region. Früher wurden bei der Suche nach einem Handwerker die Gelben Seiten aufgeschlagen, heute gebe es Bewertungsportale im Internet und wer bei Google nicht gefunden werde, der existiere quasi nicht.

Aber nicht nur bei der Kundenakquise, sondern auch gerade bei der Arbeit spiele die Digitalisierung eine zentrale Rolle. Abläufe können so gesteuert und vernetzt werden, dass unattraktive Aspekte von Handwerksberufen eine neue Ausrichtung bekommen. Als Beispiel nannte sie das Bäckerhandwerk; durch Digitalisierung könnten Abläufe so organisiert werden, dass die Arbeit in der Backstube beginne, bevor der Bäcker da sei, was es leichter mache, junge Leute für diese Berufe zu gewinnen.

Betriebsbesichtigung bei der Firma Werner Objekteinrichtungen GmbH in Unterweißenbrunn. ...

Gruppenbild zur Erinnerung an die Betriebsbesichtung bei der Firma Werner Objekteinrichtungen ...

Bär motivierte die Handwerker das Thema Digitalisierung aktiv anzupacken und nicht die Zeit zu scheuen, die die Einarbeitung in dieses Feld mit sich bringe. Das Handwerk, der Mittelstand müsse hier als Taktgeber fungieren, da diese Betriebe in der Regel flexibler und anpassungsfähiger seien als große Firmen. Ihr Job sei es, die Betriebe von politischer Seite aus bei diesem Wandel zu unterstützen. Dabei gehe es unter anderem darum, geltende Regeln und Gesetze dahin gehend zu überprüfen, ob sie im Hinblick auf die neuen Geschäftsformen überhaupt noch zeitgemäß seien. Es gelte aber auch, Fördermöglichkeiten zu eröffnen und zu kommunizieren.

Hier setzte Walter Heußlein direkt ein, er wünschte sich mehr Flexibilität in Sachen Förderung auch außerhalb von Software-Entwicklungen. Auch sei es nötig, in Zeiten von Fachkräftemangel Berufsbilder, wie sie die Agentur für Arbeit pflege, zu überarbeiten und zumindest den europäischen Realitäten anzupassen. Diskutiert wurde auch über den Ruf des Handwerks und die Probleme, genügend Nachwuchs zu finden, obwohl das Handwerk doch anspruchsvolle Berufe und Karrieremöglichkeiten bis in Führungsebenen biete. (me) +++


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