Mönchsgeier rastet neben Bundesstraße - Bis zu drei Meter Flügelspannweite

23.08.18 - Eine außergewöhnliche Entdeckung machten Ornithologen am Montagmorgen in der Nähe von Gedern in einem Gebiet zwischen dem Wetterau- und Vogelsbergkreis: Neben einer Bundesstraße rastete ein riesiger Greifvogel mit schwarzer Grundfärbung und hellem Kopf.

Das beeindruckende Tier mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern entpuppte sich als Mönchsgeier. „In Deutschland habe ich einen solchen Vogel noch nie gesehen“, erklärt Cedric Kleinert gegenüber OSTHESSEN|NEWS, der gleich die Gelegenheit nutzte, um ein Foto von dem Giganten zu machen. Rund eine Stunde hielt sich das Tier auf der Wiese auf, bevor es von einem Passanten mit freilaufendem Hund vertrieben wurde. „Noch eine ganze Weile lang konnten wir den Vogel hoch kreisend beobachten, bevor er Richtung Südosten weiterflog.“ Obwohl eine Nachsuche wenig erfolgsversprechend gewesen sei, hätte man bis zum Spessart nach dem Geier gesucht. „Ohne Erfolg. Wohin er jetzt geflogen ist und auch, woher er eigentlich kam, wissen wir nicht“, so Kleinert weiter.

Symbolbild: Pixabay

Experten halten es für möglich, dass das Tier aus einer Population in Spanien oder auf dem Balkan stammt. Beringt oder anders gekennzeichnet sei der Vogel nicht gewesen. „Daher kann man davon ausgehen, dass er nicht aus einer Haltung entwichen ist.“ Mit einem Körpergewicht von sieben bis zwölf Kilogramm ist der Mönchsgeier der zweitgrößte Greifvogel Europas und in Zentralasien sowie Südeuropa verbreitet. In vielen Teilen seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes ist er mittlerweile selten geworden oder bereits gänzlich verschwunden, weltweit wird der Bestand auf nur noch 7.200 bis 10.000 Brutpaare geschätzt.

Denkbar ist, dass der nun gesichtete Mönchsgeier seinen ursprünglichen Lebensraum verlassen und aufgrund der lang anhaltenden Hitzeperiode in Deutschland gelandet ist. (Miriam Rommel) +++