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- Fotos: Marius Auth

PETERSBERG Auf 3.187 Metern Länge

Bahn-Lärmschutz für 4,65 Millionen Euro: "Hat uns viel Schlaf gekostet"

31.08.18 - Erst seit 1999 wird die Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Bahn von der Bundesregierung gefördert. Nach langen Jahren der Lärmbelästigung profitieren davon jetzt auch Bahn-Anwohner in Götzenhof und Steinau: Auf einer Länge von 3.187 Metern wurden in den letzten drei Jahren fünf Schallschutzwände errichtet, Ende 2018 sollen die letzten Lücken geschlossen sein.

Beim Pressetermin in der Auersbergstraße in Steinau wird am Donnerstag das oberste Wandelement eingehoben, die Anwohner sind erleichtert: "Es ist schon leiser geworden durch die Schallschutzwand, aber jetzt wird der Lärm von der Bahnstrecke im Hof reflektiert. Die letzten drei Jahre waren eine harte Zeit: Es wurde überwiegend nachts und am Wochenende gearbeitet, weil das Material auf der Bahnstrecke transportiert wurde. Da hat das Geschirr ordentlich gewackelt", erklärt Claudia Lederer.

Die fünf Schallschutzwände erstrecken sich auf einer Länge von 3.187 Metern in ...

Von links: MdB Michael Brand, Petersbergs Bürgermeister Carsten Froß

Dr. Klaus Vornhusen, Deutsche Bahn AG


Für den aktiven Schallschutz auf 3.187 Metern Länge im Bereich der Fuldaer Straße, der Auersbergstraße und Waldstraße hat der Bund 4,5 Millionen Euro investiert. Zusätzlich werden an rund 25 Wohneinheiten Schallschutzmaßnahmen wie der Einbau von Schallschutzfenstern oder schalldämmenden Lüftern für 130.000 Euro eingesetzt: "Ein Ingenieur hat sich bei uns die Fenster angeschaut - 75 Prozent der Kosten können übernommen werden. Für Dämmelemente auf dem Dach und Wandelemente, die eine Lärmminderung von 35 Dezibel bewirken, gibt es auch Zuschüsse", erklärt eine Anwohnerin. Seit 2012 habe allerdings die Anzahl der Güterzüge auf der Strecke zugenommen, die eine erhebliche Lärmbelastung darstellten.

Bei der Geräuschmessung an Bestandsstrecken darf ein Wert von 56 nicht überschritten werden, bei Neubaustrecken ein Wert von 46. Manchmal war aber trotz Überschreitung der Grenzwerte einfach kein Geld im Bundeshaushalt da. "Dann wurde die Maßnahme nicht gemacht. Deswegen sind wir froh, das Haushaltsvolumen für solche Lärmschutzmaßnahmen von 50 auf 150 Millionen Euro erhöht bekommen zu haben", erklärt Michael Brand (CDU), der genau wie Martin Hohmann (AfD), Sabine Waschke (SPD), Bürgermeister Carsten Froß (CDU) und Landrat Bernd Woide (CDU) nach Steinau gekommen ist. Anwohner Jürgen Lederer hat seine eigene Lärmmessung durchgeführt, bevor 2015 die Baumaßnahmen begonnen haben: "Ich habe zwischen 72 und 86 Dezibel bei mir im Hof und auf der Terrasse gemessen damals, weil ich genau wissen wollte, was mir die Baumaßnahmen bringen werden. 

Mdl Sabine Waschke, Landrat Bernd Woide

Petersbergs Bürgermeister Carsten Froß


Die Schallschutzwände sind zwischen 2,5 und 3 Metern hoch und bestehen aus hochabsorbierenden Aluminiumelementen: "Die Schallpegelminderung liegt zwischen 3 und 10 Dezibel, logarithmisch. 3 Dezibel sind gerade hörbar, 10 entsprechen einer Halbierung des Lärms. Zur Bergseite können 5 bis 6 Dezibel Schallpegelminderung erreicht werden, zur Talseite noch mehr, weil der Schall nach oben abgelenkt wird. Da sind es 8 bis 9 Dezibel. Es gibt eine Prioritätsreihenfolge, die das Bundesverkehrsministerium zur Lärmsanierung festgelegt hat. Maßgeblich sind Lärmbelastung und Anwohnerzahl, danach werden die Abschnitte festgelegt. Das Schallgutachten wurde 2010 fertiggestellt, 2015 war der Baubeginn", erklärt Andreas Tecklenburg von der DB Netz-Lärmsanierung.  Von September bis Dezember 2018 finden noch Restarbeiten an den Schallschutzwänden statt. (Marius Auth) +++


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