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25 Jahre Wohnstätte Heinrich-Kreß-Haus. Darüber freuen sich (von links): Abteilungsleiter Johannes Tengler, Betriebsleiter Matthias Strobel, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des BWMK, Joachim Schröck, die BWMK-Verwaltungsratsvorsitzende Doris Peter, Bürgermeister Albert Ungermann, der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Michael Bollmann, BWMK-Vorstandsvorsitzender Martin Berg und Norbert Böttge, zweiter Vorsitzender der Lebenshilfe Gelnhausen. - Foto: Privat

REGION Jubiläum der Wohnstätte Heinrich-Kreß-Hau

Wohnraum als Politikum: Über die Lebenssituation von Menschen mit Handicaps

18.09.18 - „Mut, Kraft, Einsatz“ – das sei nötig gewesen, um für Menschen mit Handicaps Wohnraum zu schaffen. Und daran habe sich nichts geändert, erklärte Doris Peter, die Verwaltungsratsvorsitzende des BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.) anlässlich der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Wohnstätte Heinrich-Kreß-Haus in Linsengericht-Altenhaßlau.

Vor 25 Jahren hätten Elterninitiativen wie die Lebenshilfe Gelnhausen um den Bau der Wohnstätte kämpfen müssen. Heute sei es die hohe Nachfrage nach Wohnungen mit Zugang zu guter Infrastruktur, welche die Situation für Menschen mit Handicaps erschwere. „Dennoch sind wir auf einem guten Weg“, so Peter. Das BWMK habe in den vergangenen Jahrzehnten ein Netz an Wohnangeboten im Main-Kinzig-Kreis aufgebaut, welches Menschen mit unterschiedlichen Bedarfen individuelle Formen der Unterstützung biete.

Insbesondere dem Wunsch nach einem Wohnalltag in den eigenen vier Wänden werde Rechnung getragen. „Wir haben in der jüngsten Vergangenheit vor allem das Angebot des Betreuten Wohnens ausgebaut“, erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des BWMK, Joachim Schröck. Wie die meisten anderen Menschen auch hegten Menschen mit Beeinträchtigungen den Wunsch nach einem möglichst selbst bestimmten Leben in der eigenen Wohnung. „Und wir leisten die Unterstützung, die jeder einzelne braucht, um im Alltag klarzukommen“, so Schröck.

Der Sozialpädagoge war selbst bis 1993 Leiter des Heinrich-Kreß-Hauses und schilderte den Wandel in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Handicaps. Durch die gesellschaftliche Entwicklung und die Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention vollziehe sich ein Perspektivenwechsel. Während die Lebenshilfe-Vereine der ersten Stunde gefordert gewesen seien, aus dem Nichts heraus die ersten Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen, gehe es heute darum Menschen mit Handicaps in alle Bereiche der Gesellschaft einzubinden. „Alle gehören dazu“, so Schröck. Das gelte auch für den Wohnalltag. Gemischte Quartiere mit guter sozialer Infrastruktur und bezahlbarer, barrierefreier Wohnraum seien die Grundvoraussetzungen, damit Menschen mit Handicaps am gesellschaftlichen Miteinander teilhaben könnten. Auf dem Weg zur Inklusion sei vieles eine Frage des politischen Willens.

Wie Linsengerichts Bürgermeister Albert Ungermann bekräftigte, setze die Gemeinde alles daran, um im Lebensumfeld der Bürger Barrieren zu beseitigen. „Das Miteinander ist wichtig“, so Ungermann. Die Bewohner des Heinrich-Kreß-Hauses seien gut integriert und nutzten die unterschiedlichen Angebote ihres Wohnorts.

Den Anteil der Lebenshilfe-Vereine an der Verbesserung der Lebenssituation für Menschen mit Beeinträchtigungen machte Norbert Böttge, stellvertretender Vorsitzender der Lebenshilfe Gelnhausen, in seinem Grußwort deutlich.
In die Zukunft blickte Johannes Tengler, der Abteilungsleiter des Heinrich-Kreß-Hauses: „Ich freue mich den Wandel weiter zu gestalten und Menschen mit Handicaps bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu unterstützen.“ Er bedankte sich bei seinem Team für die gute Unterstützung und die Vorbereitung des Jubiläumsfests, das nach dem offiziellen Auftakt bei schönstem Spätsommerwetter im Garten der Wohnstätte gefeiert wurde. (pm) +++


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