CDU-Kreisparteitag fordert "gute Infrastruktur als Zukunft des ländlichen Raumes"

21.09.18 - Den ländlichen Raum stärken und attraktiver machen, darum drehte sich der Kreisparteitag der CDU Vogelsberg am Donnerstagabend in Schlitz-Pfordt. Einstimmig wurde von den versammelten Parteimitgliedern die „Schlitzerländer Erklärung“ beschlossen – ein Sieben-Punkte-Programm, mit Hilfe dessen die Zukunft des Vogelsbergkreises gestärkt werden soll. Der Landtagskandidat Michael Ruhl und der Bürgermeisterkandidat für die Stadt Schlitz Alexander Altstadt stellten die geplanten Maßnahmen in einer Podiumsdiskussion vor.

Landtagskandidat Michael Ruhl sieht die Verbesserung der Infrastruktur als Priorität ...

(v.l.) Michael Ruhl, Kreisvorsitzender Dr. Jens Mischak und Alexander Altstadt, ...

Altstadt blickt zufrieden auf die Entwicklungen der Stadt Schlitz

Neben Straßennetz und Ärztemangel stand auch die Digitalisierung auf dem Programm ...

Bundestagsabgeordneter Michael Brand

„Ab heute beginnt die heiße Phase des Wahlkampfes“, eröffnete Kreisvorsitzender Dr. Jens Mischak den Abend. „Es geht nicht um die große Koalition in Berlin, auch nicht um Seehofer in Bayern. Es geht darum, wer in Schlitz Nachfolger wird, wie unser Bundesland geführt wird und um nichts anderes.“ Altstadt sieht die Entwicklungen für die Stadt Schlitz als durchweg positiv. „Wir sind auf einem guten Stand. Gute günstige Bauplätze kommen uns zum Vorteil, die Nachfrage ausb der Region Osthessen ist groß, nachdem in Fulda die Preise hochgegangen sind“, so der Bürgermeisterkandidat. „Es gibt noch ein paar Dinge, die man angehen muss, wie beispielsweise die Leerstandsproblematik und den Strukturwandel im Einzelhandel. Doch wir haben bereits gut gearbeitet, viel erreicht.“

Auf die Frage, wie man mehr Menschen im Vogelsberg halten kann oder den Zuwachs fördert, nennt Ruhl vor allem eine Antwort: Infrastruktur. Diese sei breitgefächert. „Neben einem ausgebauten Straßennetz ist unter anderem auch eine medizinische Infrastruktur von großer Bedeutung.“ Um den drohenden Ärztemangel zu vermeiden, müssten Praxen rechtzeitig neu besetzt werden. Mehr Studienplätze stelle die hessische Landesregierung bereits zur Verfügung. „Unser größtes Problem liegt darin, dass wir eine sehr hohe Altersstruktur bei Hausärzten haben. Im Schnitt liegt das Alter bei 57 Jahren, in den nächsten fünf bis acht Jahren wird ein Drittel der Ärzte aufhören. Wir sind aber schon auf einem guten Weg, ich bin zuversichtlich.“

In Hinblick auf den Fachkräftemangel sieht Ruhl das duale System der Ausbildung als wichtiges Standbein. „Die Aussage, dass Deutschland eine höhere Akademisierung brauche, halte ich für völlig falsch. Wir haben ein unglaublich gutes duales System mit Betrieben und Berufsschulen, die Ausbildung hat einen sehr guten Wert. Gerade Handwerksberufe stärken unseren ländlichen Raum immens.“

Die Schlitzerländer Erklärung wurde unter folgenden sieben Hauptpunkten beschlossen:
1.     Ländliche Räume stärken – Landwirtschaft sichern
2.     Medizinische Versorgung/ Generationenarbeit fördern
3.     Kommunikation/ Digitalisierung ausbauen
4.     Investitionen in Verkehr und Infrastruktur
5.     Hessen Vorbild bei innerer Sicherheit / Ehrenamtliche Helfer schützen
6.     Gute Kindergärten, Schulen und Berufsausbildung gewährleisten
7.    Solide und ehrliche Finanzpolitik

Ehrungen für 40 und 50 Jahre Parteimitgliedschaft

Auch das Reizthema der Breitbandversorgung sprach Ruhl an. „Mir geht es selbst viel zu langsam voran. Wir wollen erreichen, dass jeder zumindest die Möglichkeit hat, Glasfaseranschluss zu bekommen“, so Ruhl. „Das gehört genauso wie Wasser, Strom oder ein Telefonanschluss zu einem Haushalt dazu. Auch soll in jedem Dorf die Möglichkeit bestehen, dass man wenigstens über ein Mobilfunknetz telefonieren kann.“ (Leyla Rommel) +++