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Die Teilnehmer der ersten ISEK-Planungswerkstatt in Ostheim setzten sich intensiv mit den verschiedenen Themenfeldern auseinander - Fotos: Eva Wienröder

OSTHEIM v.d. Rhön Fragebogen bringt Klarheit

Gemeinsam neue Themen erarbeiten - Ersten ISEK-Planungswerkstatt

22.09.18 - Während die öffentliche Veranstaltung zum Auftakt des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) im April noch eher schwach besucht war, war jetzt die erste sog. Planungswerkstatt von überaus großem Bürgerinteresse geprägt. Etwa 60 Personen aus Ostheim und den Stadtteilen Oberwaldbehrungen und Urspringen hatten sich im Rathaussaal zusammengefunden.

Bürgermeister Ulrich Waldsachs stand bei der Begrüßung die Freude ins Gesicht geschrieben. Gerade angesichts des schönen Spätsommerwetters war die große Teilnehmerresonanz doch eher überraschend. Umso glücklicher schätzte sich das Stadtoberhaupt darüber, dass das ISEK als "wichtiges planerisches Projekt", wie er es bezeichnete, offensichtlich auch im Bewusstsein zahlreicher Ostheimer angekommen ist. Schließlich ist die Einbindung der lokalen Akteure maßgebliche Grundlage für die Erstellung eines "strategischen Fahrplans" wie auch für die Initiierung und Umsetzung späterer Projekte im Rhönstädtchen.

Unter dem Leitgedanken "Gemeinsam Zukunft gestalten" formulierte Waldsachs die bei der Bürgerbeteiligung im Fokus stehende Fragestellung "Wo steht Ostheim heute? Und wie soll es in den nächsten Jahren weitergehen?"

Vom mit dem ISEK beauftragten Planungsbüro Wegner aus Veitshöchheim war Bertram Wegner mit seinen Kollegen Franziska Klose und Wilfried Weisenberger zu diesem Abend gekommen. Klose informierte zunächst über die Auswertung der im Frühjahr erfolgten Bürgerbefragung, bei der es darum ging, wie die Bürger ihren Wohnort bewerten.

Abgefragt wurde im ersten Teil die Beurteilung des Wohnortes, die Bewertung der vorhandenen Angebote und die Nutzung von Verkehrsmitteln. In allen drei Stadtteilen wurde u.a. das Ortsbild und die Nähe zum Arbeitsplatz positiv bewertet. In Ostheim zudem die Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, während in den Ortsteilen Einrichtungen der Nahversorgung vermisst werden. In allen drei Orten werden Defizite in der Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr gesehen. Interessant ist, dass in Ostheim gut die Hälfte der Befragten angab, dass sie für Einkäufe oder in der Freizeit mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind.

Bei der Frage "Was wird in Ihrem Ort vermisst?" wurden in Ostheim ein Freibad, Angebote für Jugend und Senioren, Fachärzte und sonstige Angebote, z.B. Drogerie angegeben. In Oberwaldbehrungen wurden wie in Urspringen Einkaufsmöglichkeiten genannt. In Urspringen hatte man außerdem sonstige Infrastruktur sowie Angebote für Senioren reklamiert.

An Schautafeln wurden die vielfältigen Ergebnisse der Arbeitskreise festgehalten ...


Im zweiten Teil des Fragebogens ging es um die Mitwirkungsbereitschaft von Eigentümern mit Angaben zur Nutzung von Gebäuden und evtl. vorhandenen Veränderungsabsichten. Dabei wurde durchweg der Wille zur Sanierung, Modernisierung und ggf. Umbau bekundet und die Weitergabe des Eigentums innerhalb der Familie.

Bertram Wegner fasste die Ergebnisse der Bestandsanalyse zusammen. Er griff zunächst die demografische Situation auf. Von 2007 bis 2016 war ein Rückgang der Einwohner in Ostheim von 3.548 auf 3.352 zu verzeichnen, das entspricht einem Bevölkerungsverlust von 5,5 Prozent. Im landkreisweiten Vergleich ist der Anteil der Bewohner über 50 und über 65 Jahren recht hoch und liegt zusammen bei 50 Prozent.

Wegner ging näher auf die Analyse der Kernstadt ein. Hier stellt sich die Infrastruktur positiv dar, die Einrichtungen im Zentrum sind über kurze Wege gut erreichbar. Ostheim hat viel Potenzial, wie Wegner aufzeigte, so sind weitere positive Aspekte das kulturelle Geschehen, das gut erhaltene Stadtbild mit zahlreichen denkmalgeschützten Gebäuden, die Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und Parkmöglichkeiten entlang der Marktstraße und der Grünraum mit dem Naherholungsbereich an der Streu zu nennen. Negativpunkte sind die bereits vorhandenen und die drohenden Leerstände, die teilweise sehr kleinen und dicht bebauten Grundstücke, Sanierungsbedarf in der Bausubstanz und Mängel im Hinblick auf Barrierefreiheit.

In der ersten Planungswerkstatt wollten die Planer nun aufbauend auf den Ergebnissen der Auftaktveranstaltung und den bereits durchgeführten fachlichen Analysen gemeinsam mit den Bürgern die wesentlichen Handlungsfelder vertiefen und Ideen für die künftige Entwicklung, Nutzung und Gestaltung herausarbeiten.

Dazu wurden vier thematische Arbeitsgruppen angeboten: "Ortsbild, Bauen und Wohnen, Einzelhandel, Infrastruktur und Soziales, Verkehr, Straßen, Plätze, Gewerbe sowie Freiraum, Freizeit, Kultur, Tourismus". Schwerpunktmäßig ging es um den Stadtkern von Ostheim, es wurden aber auch Vorschläge für das gesamte Stadtgebiet gesammelt.

Jede Gruppe hatte einen Sprecher auserwählt, der im Anschluss die Ergebnisse vorstellte. Eine beachtliche Sammlung an Erkenntnissen und Vorschlägen war dabei zusammengekommen, wobei auch schon einige Ideen recht konkretisiert wurden. Zu den Anregungen, die mehrfach angeführt wurden, gehörten u.a. ein Neubaugebiet, Wohnraum für junge Familien und Singles in der Innenstadt, eine stationäre Pflegeeinrichtung und mehr Angebote für Jugendliche und Senioren. (pm)+++


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