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FULDA Mit Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir

Sauber, leise, zukunftsweisend: RhönEnergie Fulda startet ersten Elektro-Bus

09.10.18 - Ganz leise und vor allem sauber startete heute in Fulda eine Verkehrssensation: Die RhönEnergie Fulda  und der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir haben gemeinsam den ersten Elektro-Bus in Hessen in Betrieb genommen. Der moderne Gelenkbus absolvierte am Montagvormittag seine Jungfernfahrt auf der Linie 6 vom Busbahnhof Stadtschloss zur Hochschule Fulda, der am stärksten frequentierten Route der RhönEnergie.

Von links: Bürgermeister Dag Wehner, Hochschulpräsident Prof. Karim Khakzar, ...Foto: Carina Jirsch

Hessens Wirtschaftsminister freut sich...

Im Zuge der Diesel-Debatte ist die Luftqualität der Innenstädte verstärkt in den Blickpunkt gerückt. Der ÖPNV soll nach dem Willen der Politik mittelfristig zunehmend elektrifiziert werden. Die RhönEnergie Fulda hat deshalb gehandelt und  unterstützt durch eine Förderung des hessischen Wirtschaftsministeriums im letzten Sommer einen elektrischen Gelenkbus in Auftrag gegeben. Da solche Fahrzeuge noch nicht serienmäßig am Markt verfügbar sind, wurde der E-Bus für Fulda als Sonderanfertigung gebaut. Das Land beteiligt sich mit 228.000 Euro an den Anschaffungskosten von mehr als 700 000 Euro.Die Reichweite der vollgeladenen Batterie reicht bis zu 400 Kilometer. 

Dass sich das Warten gelohnt hat, erlebten mehrere Dutzend geladene Gäste, die genau auf jener Strecke gemeinsam eine Jungfernfahrt unternahmen, die der Bus fortan bedienen soll. „Als zukunftsgerichteter Energieversorger stehen wir dem Thema Elektromobilität sehr offen gegenüber – nicht nur, indem wir Lade-Infrastruktur aufbauen, sondern nun auch wegbereitend im ÖPNV“, betonte Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda GmbH. „Als das Land Hessen 2017 die Möglichkeit einer Förderung anbot, haben wir das sofort als Chance erkannt. Denn ein E-Bus ist etwa doppelt so teuer wie ein herkömmlicher Dieselbus. Wir danken Staatsminister Al-Wazir als Vertreter der Landesregierung für die Unterstützung. Es freut uns, dass er bei der heutigen Jungfernfahrt persönlich dabei ist.“

Antrieb ohne Emissionen – ein Beitrag zur Luftreinhaltung  

Busfahrer Manfred Behnker vor seiner Jungfernfahrt mit viel Presse und Prominenz ...

„Die Energiewende beim Strom läuft, nun müssen wir auch die Verkehrswende anpacken“, sagte Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. „Hessen hat den Anspruch, Vorreiter auf dem Weg in die gleichzeitig klimagerechte und leistungsfähige Mobilität der Zukunft zu sein. Unter anderem haben wir als erstes Bundesland ein Förderprogramm für Elektrobusse aufgelegt, für das wir jährlich 5 Mio. Euro bereitstellen. E-Busse sind gut für die Luftqualität und – wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen kommt – auch gut fürs Klima.“ Der Minister dankte der RhönEnergie Fulda für ihr Engagement. „Wir brauchen solche Projekte. Ich bin sicher, dass andere Kommunen sehr aufmerksam beobachten werden, wie sich das Fahrzeug im Alltagseinsatz bewährt.“ Das Land beteiligt sich mit 228.000 Euro an den Anschaffungskosten.

Dass die Teilnehmer der Jungfernfahrt mit einem Fahrzeug unterwegs sein würden, welches man in jeder Hinsicht als state of the art bezeichnen kann, erläuterte vor der Abfahrt Thomas Lang, Geschäftsführer der RhönEnergie Verkehrsbetriebe. Das mit Antriebsbatterien aus Lithium-Eisenphosphat-Zellen ausgestattete Fahrzeug hat einen hohen elektrischen Wirkungsgrad, verfügt über 110 Plätze (davon 44 Sitzplätze) und kommt auf eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern – mehr als genug für innerstädtische Kurzstrecken. Der „vollbatterieelektrische“ Bus des Herstellers Sileo (Salzgitter) fährt mit 100 Prozent Ökostrom.

In knapp zehn Minuten wurden die Gäste nahezu geräuschlos vom Busbahnhof Stadtschloss zur Hochschule befördert – zur Feier des Tages direkt bis zum modernen Ensemble Bibliothek/Mensa/Student Service Center, das mit einem Architekturpreis ausgezeichnet worden ist. In einem Hörsaal fand hier der zweite Teil der Veranstaltung statt.

„Ein denkwürdiger Tag“

An der Hochschule angekommen..

Als Hausherr begrüßte Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar die Gäste. Er hob hervor, dass die Hochschule Fulda die Elektromobilität bereits in unterschiedlicher Weise in Forschung und Lehre zum Thema gemacht habe: „Für die Hochschule ist der neue E-Bus in mehrerer Hinsicht ein großer Gewinn. Er verbessert die unmittelbare Verbindung zwischen Stadtmitte und Campus. Darüber hinaus setzt er ein Zeichen für innovative und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte. Schließlich begleitet die Hochschule das Projekt E-Bus der RhönEnergie Fulda über ein Forschungsprojekt und nutzt die gewonnenen Erkenntnisse in der Lehre.“

Als Vertreter der späteren Hauptnutzer des umweltschonenden Busses nahmen auch einige Studierende an der Feier teil. Viele andere bestaunten das futuristisch gestylte Fahrzeug vor dem Gebäude. An der Hochschule Fulda studieren derzeit rund 9.000 Studierende in einem der über 60 Studiengänge.

Dr. Mathias Schmidt, Pressesprecher der RhönEnergie

Als großen Tag für die Stadt bezeichnete auch Fuldas Bürgermeister Dag Wehner das Pilotprojekt zur Elektrifizierung des ÖPNV in der Stadtregion: „Dass der hessenweit erste E-Bus in Fulda eingesetzt wird, freut uns sehr. Wir danken der RhönEnergie Fulda für ihre Initiative und dem Wirtschaftsministerium für die Förderung. Aus unserer Sicht passt es sehr gut, dass die RhönEnergie Fulda mit diesem Bus zwischen dem Stadtschloss und der Hochschule verkehrt. Denn sowohl die Stadt als auch unser Energieversorger und unsere Hochschule sind innovationsfreudig und entwickeln sich dynamisch. Die Stadt als Ganzes profitiert davon. Ein stimmiges Konzept und ein denkwürdiger Tag.“


Hessische Grüne: "Erster E-Bus Hessens ist ein historischer Schritt für bessere Luft"

Bürgermeister Dag Wehner

Aus Sicht der GRÜNEN im Landtag ist der Start der ersten E-Bus-Linie Hessens ein historischer Schritt für bessere Luft in den Städten und mehr Klimaschutz. „Verbrennungsmotoren schaden der Lebensqualität und der Gesundheit der Menschen, und sie treiben die Erdüberhitzung voran“, erklärt Karin Müller, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Wenn wir nicht massiv umsteuern, werden wir die Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide in den Städten nicht einhalten, das hat spätestens das Urteil zum Luftreinhalteplan für Frankfurt gezeigt. Deshalb ist es gut und wichtig, dass das Land Hessen die Verkehrsbetriebe bei der Anschaffung elektrisch betriebener Fahrzeuge unterstützt, im Fall Fulda mit 228.000 Euro. Insgesamt ist das Förderprogramm mit jährlich fünf Millionen Euro ausgestattet; das Land übernimmt 40 Prozent der Mehrkosten gegenüber einem herkömmlichen Fahrzeug. Zudem deckt es 40 Prozent der Investitionskosten für Ladeinfrastruktur ab.“

„Zur Energiewende gehört maßgeblich der Verkehr: Wir wollen, dass Hessen Vorreiter auf dem Weg in die klimagerechte und leistungsfähige Mobilität der Zukunft wird“, so Müller weiter. „Das Land sorgt für mehr Förderung, gezielte Beratung und bessere Rahmenbedingungen. Bei der Umsetzung kommt den kommunalen Verkehrsbetrieben und Stadtwerken eine entscheidende Rolle zu. Projekte wie das der RöhnEnergie Fulda zeigen, dass es geht. Die  ESWE Verkehrsgesellschaft in Wiesbaden will sogar bis 2022 als erste Stadt in Deutschland komplett auf emissionsfreie Fahrzeuge umstellen. Leider gehen nicht alle Kommunen so mutig voran.“

„Auch deshalb ist es sehr gut, dass die Hochschule Fulda die Elektromobilität in Forschung und Lehre thematisiert. Innovative und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte brauchen eine solche wissenschaftliche Begleitung, um ihren Vorbildcharakter zu entfalten. Es passt also perfekt, dass der neue Bus auf der Linie zum Campus der Hochschule verkehrt.“ (ci)+++


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