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obere Reihe (v.l.n.r.) Prof. Dr. Notker Baumann, Prof. Dr. Stephan Lauber, Rektor Prof. Dr. Christoph G. Müller. Untere Reihe (v.l.n.r.) Prof. Dr. Tobias Hack, Prof. Dr. Stephanie Ernst, Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez - Foto: Ohnesorge/Bistum Fulda

FULDA Lebendiges Fundament

Weihbischof Diez bei Eröffnung des Studienjahrs der Theologischen Fakultät

16.10.18 - Dem Wunsch, dass alle wissenschaftlichen Bemühungen der Theologischen Fakultät Fulda auf dem lebendigen Fundament des christlichen Glaubens stattfänden, gab der Fuldaer Diözesanadministrator, Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, am Montag im Auditorium maximum der Fakultät Ausdruck. In seiner Schlussansprache zur akademischen Eröffnungsfeier des Studienjahres 2018/19 würdigte der Weihbischof das Vorbild der hl. Teresa von Avila, die Papst Paul VI. 1970 als erste Frau zur Kirchenlehrerin erhoben hatte. Teresa von Avila sei eine Persönlichkeit der großen Worte gewesen, die ihre mystischen Erfahrungen bildgewaltig und schlagfertig zu Papier gebracht habe. „Bei allem war sie aber eine Lehrmeisterin des Geistlichen Lebens. Gott zu suchen, bei ihm zu verweilen im inneren Gebet, das Leben auf ihn hin auszurichten, das ist ihre eigentliche Botschaft.“

Der Diözesanadministrator sprach Prof. Dr. Stephanie Ernst (Marburg) seinen Dank für den akademischen Vortrag, zugleich ihre Antrittsvorlesung, zum Thema „Die Erzählkunst der Josefsgeschichte – Gen 40, der narrative Wendepunkt“ aus. Diez zeigte sich beeindruckt von ihrem sprachlichen Wissen und der Lebendigkeit ihres Vortrags. Ernst, Professorin für Biblische Einleitungswissenschaften und ihre Didaktik am Katholisch-Theologischen Seminar an der Philipps-Universität in Marburg, legte in ihrem Vortrag dar, dass die Josefsgeschichte im Buch Genesis des Alten Testaments ihren erzählerischen Wendepunkt in eben jenem Kapitel 40 habe, in dem Josef im Gefängnis sitzt und zwei Träume deutet. Der alttestamentliche Josef, so ihr Fazit, sei ein „weisheitliches Vorbild für den Leser“ durch sein aktives Verhalten und sein Wissen um Gottes Größe. Daher eigne sich die Josefsgeschichte auch gut für den Schulunterricht.

Josef, Sohn Jakobs, war von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft und dort unschuldig ins Gefängnis geworfen worden. In der Haft deutete er dem Mundschenken und dem Bäcker des Pharao, die beide in Ungnade gefallen waren, ihre Zukunft – dem ersten die Wiedereinsetzung, dem zweiten die Hinrichtung. Prof. Ernst zeigte die unterschiedliche Erzählkunst in Kapitel 40 der Genesis, in dem die Dialoge mit der Traumdeutung besonders ausführlich dargestellt wurden. Als „Plot“ arbeitete die Exegetin heraus, dass Josefs Schicksal sich hier vom Unglück zum Glück wendete und er in dem Mundschenken einen künftigen Helfer fand. Dabei werde Josef als mitfühlend und klug charakterisiert. Ihre These vom Wendepunkt der gesamten Josefsgeschichte verdeutlichte sie auch dadurch, dass sie herausarbeitete, dass es für Josef zunächst zweifach abwärts-, danach zweifach aufwärtsgegangen sei. Dabei trete Gott nicht als Handelnder auf, sondern handle durch sein „Mitsein“.

Nach dem Eröffnungsgottesdienst in der Kapelle des Bischöflichen Priesterseminars hatte der Rektor der Theologischen Fakultät Fulda, Monsignore Prof. Dr. Christoph Gregor Müller, Diözesanadministrator Diez, den emeritierten Bischof Heinz Josef Algermissen, Domkapitular Prof. Dr. Gerhard Stanke sowie Persönlichkeiten aus Kirche, Wissenschaft und Gesellschaft willkommen geheißen. Zur Eröffnungsfeier gehörten traditionell auch die Immatrikulation der neuen Studierenden sowie die Verleihung von Magister-Urkunden. Die Feier wurde musikalisch umrahmt durch Ute Krönung (Klarinette/Saxophon) und Thomas Nüdling (Klavier) mit Stücken von W. A. Mozart und J. Williams sowie dem Stück „Ose shalom“. (pm) +++


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