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Stefan Gotthold fotografiert die die "Männer-WG" Kevin Neumann, Markus Majowski und Pfarrer Bernd Seifer (von links) - Fotos: Gudrun Schmidl

HERINGEN (W.) Talk-Theater über Gott und die Welt

Markus Majowski und zwei weitere Sünder treffen auf Astronom-Blogger

21.10.18 - Spannendes Talk-Theater wurde am Freitagabend den zahlreichen „Sündern“ in der voll besetzten Evangelischen Stadtkirche in Heringen geboten. Schauspieler und Regisseur Markus Majowski, Pfarrer Bernd Seifert und Rapper Kevin Neumann überzeugten mit ihrem Bühnenprogramm „Die 3 Sünder“, mit dem sie auf zeitgemäße, unterhaltsame Weise den Glauben ins Gespräch bringen, voll und ganz.

Talk-Runde, geprägt von Respekt

Markus Majowski, der im Sommer 2017 bei den Bad Hersfelder Festspielen engagiert war, wurde damals von Pfarrer Bernd Seifert als prominentes „Zugpferd“ für sein Projekt „500 Jahre Reformation – 500 Leute“ angefragt. Es entwickelten sich ein freundschaftlicher Kontakt und bald die Idee, etwas gemeinsam zu machen und fanden in Kevin Neumann einen dritten Partner.  Mit Stefan Gotthold, der Name ist rein zufällig, holten sich die drei Protagonisten einen Gast aus der Wissenschaft in ihre Talkrunde. Gotthold ist Astronomie-Blogger, Astrofotograf und Social Media Manager und im Planetarium in Berlin präsent.

Stehende Ovationen vom Publikum

Der Gast aus Berlin platzt mitten in einen komischen Wutausbruch von Markus Majowski in die Männer-WG herein, in der in der ersten halben Stunde die drei „christlichen“ Männer ganz unchristlich aneinander geraten. Markus braucht Balance und Struktur und beim Wandern Körperpuder, Kevin fehlt die richtige Frau und ist in die Bühnentechnikerin der Tour verliebt. Bernds Frau hat vergessen, ihm den Trainingsanzug für die Yoga-Übungen auf offener Bühne einzupacken.  

Nun lernen sich die Gäste in der Talk-Ecke kennen. Da ist zunächst Markus Majowski, bekannt geworden mit Humor in der Telekom Werbung als Mann mit und ohne Schnur oder in der Comedy „Die Dreisten Drei“, der aber auch seine frühere Alkohol- und Drogensucht und seinen Weg zum Glauben in Buchform öffentlich gemacht hat. Pfarrer Bernd Seifert, der mit seiner fünfköpfigen Familie in Niederjossa wohnt und seinen Traumberuf in der Evangelischen Kirchengemeinde Niederaula ausübt, redet gern über Gott und ist ein Kenner der Bibel.

Rapper Kevin Neumann ist die positive Überraschung des Abends mit seinen authentischen, mitreißenden Musikbeiträgen, deren Texte von Gott inspiriert sind. Seit eineinhalb Jahren lebt der frühere Autobauer in Berlin/Schönewalde, wo alle Bewohner atheistisch geprägt sind. Als ehrenamtlicher Streetworker ohne Ausbildung unterstützt der selbst ernannte „Botschafter für die gute Nachricht“ Hilfesuchende und Gestrandete. „Ich habe durch meinen Glauben Frieden im Herzen bekommen, den ich vorher nicht hatte“, betont er.

„Was hält Wissenschaftler davon ab, Gott zu beweisen“, richtet er seine erste Frage an Stefan Gotthold und eröffnet damit die interessante, von gegenseitigem Respekt geprägte Gesprächsrunde über Gott, Jesus Christus, die riesige Verantwortung für die Schöpfung, den Sinn des Lebens. Schon im Vorfeld kündigten die drei Protagonisten für die ersten drei geplanten Auftritte an, jeweils einen Gast aus der Wissenschaft, Bildung oder Forschung dazu zu holen, gerne auch einen Agnostiker oder Atheisten.

Stefan Gotthold war an diesem Abend genau der Richtige, um die Grenzbereiche zwischen Glauben und wissenschaftlichen Fakten auszuloten. Stefan Gotthold kann wie alle Wissenschaftler nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt. Den Tod fürchtet der Berliner nicht, viel schlimmer findet er es, dass das Leben so begrenzt ist und damit auch die Zeit zum Lernen. Er mahnt: „Wir gehen nicht intelligent und bewusst mit unserer Erde um“.  

„Wie bereite ich mich auf die Ewigkeit vor?“ ist eine der Fragen, die Pfarrer Bernd Seifert beantwortet. Er ist sich sicher: „Das ist hier nicht alles, es kommt noch was viel Schöneres“. Die Gesprächsrunde, bei der die drei Gesprächspartner keinen Konsens gefunden haben, schließen sie mit ihren eigenen wissenschaftlichen beziehungsweise christlichen Glaubensbekenntnissen ab. Markus Majowski betont, dass er durch seinen tiefen Glauben immer dann, wenn er Erfolge einheimst, einen Schritt zurückgeht, um wieder anzudocken. „Das Gedöns um sich selbst fällt weg“.

Pfarrer Thorsten Waap

Gemeindepfarrer Thorsten Waap kündigte schon in seiner Begrüßung an, dass die Besucher dieser Theater-Talk berühren und erreichen wird und er neue Perspektiven eröffnet. Das hat sich bestätigt. Es bleibt allerdings die Erkenntnis, dass Wissenschaft und Religion die Welt auf fundamental unterschiedliche Art und Weise betrachten. Die beliebte Floskel „Wissenschaft erklärt das „Wie“ und die Religion das „Warum“ greift auch nicht.

Das Konzept der „3 Sünder“ geht allerdings auf, regt zum Nachdenken an. Die Reaktion des Publikums mit stehenden Ovationen spricht für sich und viele Besucher nahmen die Einladung an, nach der Aufführung mit den Protagonisten ins Gespräch zu kommen. Am 20.10. wird in der Schlosskirche der Burg Greifenstein und am 21.10. in der Evangelischen Dorfkirche Kapellen in Moers getalkt. Fortsetzung nicht ausgeschlossen. (Gudrun Schmidl) +++ 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

    

 

 


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