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- Fotos: Miriam Rommel

EHRENBERG/Rhön Wahlkampf bei Schäfer Weckbach

Was Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) über Landwirte denkt

23.10.18 - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner scheint in Zeiten des Wahlkampfes wirklich nichts dem Zufall zu überlassen : Im blauen Cord- Hosenanzug - in früheren Jahren der Stoff, aus dem vorwiegend die Beinkleider der Landwirte waren - erschien die CDU-Ministerin am Montag auf dem Gelände der Schäferei Weckbach in Ehrenberg. Aber nicht nur auf die äußerlichen Gemeinsamkeiten setzte Klöckner beim Wahlkampftermin. Als Kind vom Land und Schwester eines Weinbauern, so erklärte sie den anwesenden Landwirten, Jägern und Waldbesitzern, habe sie selbst hautnah miterlebt, wie sehr sich die Branche in den letzten Jahrzehnten entwickelt hätte.

Hauptsächlich sei sie heute da, um den Landwirten Danke zu sagen, hob Klöckner hervor. „Stirbt die Landwirtschaft, stirbt mit ihr auch die Region“, prophezeite sie beispielsweise. „Lebensmittel sollten mehr wertgeschätzt werden, Bauern müssten auf Augenhöhe mit dem Handel über die Preisentwicklung bestimmen dürfen.“ Es sei einfach nicht anständig, sagte sie, „wenn ein Hähnchenschenkel beim Discounter 15 Cent kostet. Das Gleiche gilt auch für die Milchpreise.“

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner

v.l.n.r.: Markus Meysner, Michael Brand, Thomas Hering

MdL Walter Arnold

Generell, tat sie ihre Meinung kund, solle das Ansehen derjenigen gestärkt werden, die mit der Erzeugung von Lebensmitteln ihren Lebensunterhalt bestreiten. Wie ein Kind, das weinend vom Schulunterricht nach Hause kommt, würden Kinder von Landwirten "gemieden und gemobbt, das darf einfach nicht sein." Mit einem solchen Verhalten, so sagte sie, würde man niemandem Mut machen, der die Grundversorgung der Bevölkerung bereitstelle. „Liebe Bauern“, bat sie, „gehen Sie in die Diskussion mit den Menschen. Es gibt nichts, was mehr überzeugt, als ein Landwirt, der Kritikern Rede und Antwort steht.“

Den hohen Mietpreisen in den Städten stünden die Leerstände in den ländlichen Regionen gegenüber, erklärte Klöckner weiter. „Überall müssen gleiche Lebensbedingungen herrschen. Gibt es hier zum Beispiel eine ärztliche Versorgung? Wie ist die Verkehrsanbindung? Wie die Infrastruktur?“ All das brauche man, um den ländlichen Raum attraktiv zu gestalten. „Gibt es das nicht, ist das einfach nur noch eine Gegend, aber keine Region, in der man zu Hause sein möchte.“

Auch zum Thema Wölfe hatte die Ministerin eine Meinung: „Grundsätzlich finde ich es gut, dass der Wolf hier wieder heimisch wird. Nur leider passt er nicht überall hin.“ Dort, wo zum Beispiel Schafe gehalten werden, müsse es eine einheitliche Lösung geben, einen Wolf erschießen zu dürfen. „Viele Leute haben ein romantisiertes Bild über das Raubtier. Die Rudel wachsen schnell und verbreiten sich rasant.“ Man dürfe auch nicht darauf warten, bis eventuell ein Mensch im Wald angegriffen werde. „Diese Raubtiere müssen einfach reguliert werden.“ Was Klöckner von denjenigen denkt, die die Tiere schützen möchten, erklärte sie anschließend: „Das sind meistens die Leute, die in der Stadt leben, also keine Ahnung haben. Übrigens ist das das Gleiche wie bei denen, die für die Windräder sind. Die haben die auch nicht selbst vor der Haustür stehen.“ (mr) +++

Schäfer Weckbach im Gespräch mit der Ministerin


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