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Dr. Carsten Schmidt, der Direktor der Medizinischen Klinik II - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Patientenakademie am Klinikum

Wenn der Darm arm dran ist: Was tun bei chronischen Entzündungen?

26.10.18 - Es ist eine gute Tradition: An der Patientenakademie am Klinikum Fulda treten regelmäßig Ärzte und Patienten in den direkten Dialog, um sich über spezielle Erkrankungen auszutauschen. Am Donnerstag nun war der sogenannte „Crohn- und Colitis-Tag“, und so fanden sich am Abend im Hörsaal nicht wenige junge und ältere Leute ein, die sich bei drei Referaten und zwei Seminaren näher über chronisch-entzündliche Darmerkrankungen informieren wollten.

„In Deutschland sind etwa 400.000 Menschen betroffen“, erklärte Dr. Carsten Schmidt, der Direktor der Medizinischen Klinik II, vor der Veranstaltung gegenüber OSTHESSEN|NEWS. „Und die Erkrankungen können häufig schwere Verläufe nehmen: Durchfälle, Bauchschmerzen, Blut im Stuhl - aber auch Gelenk- Augen- oder Leberentzündungen.“ Das Haupterkrankungsalter sei zwischen 25 und 35 Jahren. „Allerdings war meine älteste Patientin, die neu erkrankte, 80. Es kann aber auch Kinder von zwei bis fünf Jahren treffen.“

Die Entzündungsreaktion könne verschiedene Ursachen haben: „Das hat was mit den Genen zu tun, mit Umweltfaktoren, den Bakterien im Darm, die dann zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems führen.“ Schlechte Ernährung könne auch eine Ursache sein, darüber gebe es aber keine gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis.

Heilbar sei die Krankheit in der Regel nicht. „Man kann versuchen, sie langfristig zu unterdrücken, so dass die Patienten weitgehend beschwerdefrei sind. Etwa die Hälfte hat nur einen Erkrankungsschub und dann Ruhe. Der Rest ist erstmal dauerhaft krank - das kann sich über Monate und Jahre hinziehen.“ Dann gebe es Medikamente, die das überschießende Immunsystem unterdrücken und die Erkrankungsaktivität reduzieren. Gute Nachricht für die Patienten: „Man muss nicht immer Spiegeln, sondern kann viel von außen mit Ultraschall untersuchen.“

Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, bei der die Arbeitsfähigkeit der Patienten nicht immer gewährleistet ist, hatte man am Donnerstag auch einen Fachanwalt für Sozialrecht zu einem Seminar eingeladen. Dr. Schmidt: „Die Patienten brauchen einfach eine Absicherung, eine Gleichstellung zu anderen schwer Benachteiligten.“ (mw) +++


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