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FULDA Angie will es wissen

Effektive Wahlkampfunterstützung für Hessen-CDU - Fritz Kramer als "Vorgruppe"

26.10.18 - "Angie, Angie, when will those dark clouds all disappear?", intonierte einst Mick Jagger. Es ist nicht verbürgt, ob Angela Merkel in den letzten Wochen diese Liedzeile im Kopf hatte, angesichts der Dauerquerelen mit Widersacher Horst Seehofer, Krisen in der Koalition, der Watsche bei der Bayernwahl und Umfragewerten im Sinkflug. Eigentlich hat die Kanzlerin im traditionell schwarzen Fulda immer ein bejubeltes Heimspiel gegeben, ganz gleichgültig wie ihr bundesweit der Gegenwind ins Gesicht blies. In der Esperantohalle wird sie am Donnerstag pünktlich mit "Burning Heart" von Survivor begrüßt - wie überall bei ihren Wahlkampfauftritten zur Unterstützung der Hessen-CDU und Ministerpräsident Volker Bouffier.

Kein besserer Vorredner zu finden: Fritz Kramer brilliert einmal mehr

Fotos: Martin Engel

Bei ihm geht es tatsächlich ums politische Überleben, die Wahlprognosen für den Sonntag sagen einen schmerzhaften Absturz für die Union voraus. Doch bevor die Kanzlerin dran ist, hat mit dem ehemaligen Landrat Fritz Kramer zunächst ein osthessisches CDU-Urgestein seinen wortgewaltigen Auftritt. Wer auch immer den Einfall hatte, ihn quasi als Merkels "Vorgruppe"und damit als veritablen Stimmungsmacher zu verpflichten, verdient großes Lob. Nur eine knappe Viertelstunde braucht Kramer, um ein glühendes Bekenntnis zur Demokratie abzugeben und in seiner gewohnt geschliffenen Eloquenz auf deren aktuelle Gefährdung hinzuweisen. "Ich sage ganz offen: die Leuchtkraft unserer Demokratie hat abgenommen und hat Ablehnung und Gleichgültigkeit Platz gemacht", konstatiert der 80-Jährige und fragt rhetorisch: "Darf das so bleiben? Können wir uns leisten zu warten, bis alles wieder gut ist?" Er fordert sein Auditorium eindringlich auf, sich überall für unsere Staatsform einzusetzen, sich mitverantwortlich zu fühlen und sich überall dort protestierend einzumischen, wo die Bundesrepublik verächtlich gemacht und als Bananenrepublik diffamiert wird. "Demokratie hat keine Zukunft, wenn alle nur gaffen. Meine Damen und Herren, mischen Sie sich ein!", appelliert Kramer. Die Wahl am Sonntag sei auch ein Test, ob die Wähler verstanden hätten, "dass wir unserer Demokratie schuldig sind, eine Partei zu wählen, die unsere Demokratie bejaht, beschützt und verteidigt".

Angela Merkel kämpft um jede Stimme für die Union Fotos: Hendrik Urbin / Martin Engel

Fritz Kramer kämpft um die Demokratie


Wahlhelferin Ursula Bouffier

Auch Ursula Bouffier engagiert sich als Wahlhelferin für ihren Gatten: "Ich will, dass unser nächster Ministerpräsident Volker Bouffier heißt", sagt sie und lobt die Politik der CDU-geführten Landesregierung als verlässlich, nachhaltig und zukunftsorientiert, gut für die nachfolgenden Generationen. Die Bundeskanzlerin meldet sich ebenfalls zu Wort und verweist geschickt auf die schlechte Performance der Bundesregierung: "Volker Bouffier hat uns vorgemacht, wie man ohne Querelen und Geschrei zu guten Ergebnissen kommt - davon wollen wir lernen", gelobt sie. "Bouffier redet nicht dauernd, sondern er tut etwas und handelt."

Bouffier geht gleich in die Vollen: "Jetzt geht es um Hessen - am Sonntag entscheiden 4,4 Millionen Wahlberechtigte darüber, ob es diesem Bundesland weiter so gut geht oder es ein linkes Bündnis gibt." Seine Bilanz der letzten fünf Jahre fällt naturgemäß großartig aus. Kein anderes Bundesland gebe soviel für Bildung aus wie Hessen, es gebe weniger Schüler, aber mehr Lehrer. Die Opposition wolle die Abschaffung der Noten und die Einheitsschule für alle. "Die Schüler als Versuchskaninchen wären dann fürs Leben gestraft", malt er ein Horrorszenario. In Hessen werden die höchsten Löhne gezahlt, niemand sei finanziell so glücklich wie hier, lobt der Ministerpräsident.

Markus Meysner übergab der Kanzlerin ein Buch mit Forderungen der Fuldaer CDU. ...


Angela Merkel übernimmt den Staffelstab von Bouffier und stimmt in die Lobeshymne auf die Leistungen der hessischen Landesregierung ein. Gern sei sie nach Fulda gekommen, um ihn zu unterstützen. Sie spannt den Bogen von der Notwendigkeit eines geeinten und starken Europa über die Anforderungen, bei Bildung und Forschung weltweit weiter die Nase vorn zu haben. "Die anderen schlafen nicht, die klotzen ran und wollen auch in solchem Wohlstand leben wie wir", sagt sie. Wie Bouffier vor ihr, findet sie markige Worte für die Versäumnisse der Automobilindustrie. "Es ärgert mich unglaublich, dass hier soviel Vertrauen verspielt wurde, das muss die Industrie wieder gut machen. Wir wollen, dass Sie Ihr Auto weiter benutzen können", beschwört sie. Am Sonntag komme es auf jede einzelne Stimme an - die Wähler hätten es jetzt in der Hand, wie die Weichen für Hessen gestellt würden. Exakt um 16 Uhr beendet Angela Merkel ihren flammenden Appell und erntet Standing Ovations.

Offensichtlich nicht amtsmüde

"Angie, ain't it time we said goodbye", heißt es in der letzten Strophe der Stones. Nach ihrem genau getakteten Auftritt in Fulda scheint ihr Abschied als Kanzlerin trotz aller Unzufriedenheit mit der Bundesregierung in weite Ferne gerückt. Ob sie die Zweifler und Abtrünningen mit ihrer Rede wieder ins Boot der Union geholt hat, wird sich am Sonntagabend zeigen. (Carla Ihle-Becker)+++

Sabine und Matthias Walter mit Landtagsabgeordnetem Markus Meysner.

Knapp 100 Journalisten sind in Fulda vor Ort.

Angela Merkel mit dem Goldenen Buch der Stadt Fulda.

Hünfelds Bürgermeister Schwenk im Interview mit O|N Redaktionsleiter Hans-Hubertus Braune. ...

Jürgen und Martina Diener.

Julia Uth im Interview mit der Deutschen Welle.

Winfried Uth.

Neuhofs Bürgermeister Heiko Stolz.

Walter Arnold und Dr. Wolfgang Dippel.

Kurt Weigl, Gerhard Möller und Dag Wehner.

Christoph Erb und Jan Garlepp.

Leo Groll und Christian P. Stadtfeld.

Polizeipräsident Günther Voß.


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