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Michael Assenmacher, Vertreter der Freiwilligen und der Leiter der Feuerwehr Fulda, Thomas Helmer (rechts) - Fotos: Hans-Hubertus Braune

FULDA Jahreshauptversammlung der Freiwilligen

Feuerwehr im Wandel: Stützpunkte Ost und Süd - "Ausbildung überdenken"

28.10.18 - Digitalisierung, wachsende Aufgaben in Familie und Beruf und die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft: Der Wandel ist unaufhaltsam. In diesem Umfeld hat das Ehrenamt vielfach einen schweren Stand. Das gilt auch für die Freiwilligen Feuerwehren. Obwohl die Zahlen leicht rückläufig sind, so kann sich die Feuerwehr Fulda auf einen großen Stamm von 414 Einsatzkräften (2017) verlassen. Im Jahr 2014 waren es noch 434 Einsatzkräfte.

Zahlreiche Ehrungen standen auf dem Programm der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen ...

Die Feuerwehrkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Dietershan

Von ihnen kamen am Freitagabend 208 Männer und Frauen zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren in das schmucke Bürgerhaus im Stadtteil Haimbach. Die Offiziellen der Stadt und der Stadtpolitik dankten den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz und ihrem Engagement zum Wohle der Mitbürger. Dies taten unter anderem Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, die Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann (CDU), Jonathan Wulff (SPD) und Norbert Reichardt (CWE). Für das Regierungspräsidium Kassel hob Thomas Finis die Bedeutung der Feuerwehr Fulda hervor. Neben den 414 Freiwilligen leisten 70 Hauptamtliche ihren Dienst am Nächsten. "Haupt- und Ehrenamt Hand in Hand", sagte Reichardt und zeigte damit auch die Besonderheit der Feuerwehr Fulda auf.

957 Einsätze wurden im Berichtsjahr 2017 gefahren, dazu kamen 217 Brandsicherheitsdienste etwa in der Esperantohalle oder im Schlosstheater. Das Notarzteinsatzfahrzeug wurde zu 1.250 Einsätzen gerufen. Da die Freiwilligen Feuerwehr Fulda ihre Jahreshauptversammlung alle zwei Jahre durchführt wurden auch die Zahlen aus dem Jahre 2016 aufgeführt: 958 Feuerwehreinsätze, 1.141 NEF und 254 Brandsicherheitsdienste.

Feuerwehr-Chef Thomas Helmer

Neben den Statistiken blickten die Führungskräfte insbesondere in die Zukunft. "Wir leben in einer Zeit von vielen Veränderungen", sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. Dazu gehören auch die umfangreichen Baumaßnahmen. "Anfang November beginnt nun endlich der Umbau der Feuerwache, zunächst mit den Abbrucharbeiten. Im Frühjahr 2019 wird dann gebaut", sagte der OB. Am 15. Dezember dieses Jahres wird der neue Feuerwehrstützpunkt Fulda-Ost in Kohlhaus eingeweiht. "Mir ist klar, dass es nicht einfach ist, neue Wege zu gehen. Ich bin dankbar, wie gut das in den Stadtteilen Edelzell, Bronnzell und Kohlhaus schon funktioniert", sagte Wingenfeld. Die Fusion der Feuerwehren biete eine hervorragende Perspektive.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld

Auch im Süden der Stadt soll ein Feuerwehr-Stützpunkt entstehen. "Dort sind wir noch nicht so weit. Ich bin mir aber sicher, dass wir einen geeigneten Standort finden. Wir möchten damit die Weichen für die nächsten 40 bis 50 Jahre stellen", warb Wingenfeld für etwas Geduld. Was den Standort in Dietershan angeht, versprach der Oberbürgermeister, sich im November gemeinsam mit dem Stadtbaurat ein Bild vor Ort zu machen. Ein Neubau ist in den Planungsetat der Stadt aufgenommen worden. Das Prinzip der Stützpunktwachen wird in Fulda bereits in die Tat umgesetzt - und ist bei vielen Kommunen in Osthessen zwar zentrales Thema, welches aber vielfach schwierig umzusetzen ist.

Thomas Helmer, Leiter der Feuerwehr Fulda, nannte in seiner Rede aber auch einen weiteren Zukunftsaspekt. Er hob die Bedeutung und die Wichtigkeit der Aus- und Weiterbildungen der Einsatzkräfte hervor. Er mahnte jedoch an, dass die Struktur der Ausbildungsmaßnahmen überdacht werden müsse. Es gebe Aufgaben in der Feuerwehr, wozu keine zweijährige Grundausbildung nötig seien. Oftmals können es sich Ehrenamtliche zeitlich nicht leisten, langwierige Ausbildungen zu absolvieren.

Fuldas Kreisbrandinspektor Adrian Vogler (li)

Michael Assenmacher, Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren...

Einen hohen Stellenwert hat auch die Nachwuchsarbeit. Stadtjugendwartin Melanie Medler berichtete von 5.164 Stunden, die vom Jugendteam für die Jugendfeuerwehr geleistet wurden. 21 Jugendliche sind in die Einsatzabteilungen gewechselt. "Wir können stolz auf unsere Jugendlichen sein. Es macht einfach riesigen Spaß mit ihnen", sagte Medler und bekam für ihren engagierten Vortrag großen Applaus.

Zahlreiche Ehrungen für 25 und 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden von Branddirektor Thomas Finis vom Regierungspräsidium Kassel und Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld vorgenommen. Die Urkunden zur Zahlung der Anerkennungsprämie des Landes Hessen für 10- , 20-, 30-, und 40 Jahre aktiver Dienst in der Einsatzabteilung konnten zahlreiche Kameradinnen und Kameraden entgegennehmen.

Branddirektor Thomas Finis vom Regierungspräsidium Kassel

Melanie Medler, Stadtjugendfeuerwehrwartin

Auf die Herausforderungen der Zukunft ging auch Michael Assenmacher als Vertreter der Ehrenamtlichen der Feuerwehr Fulda ein. Ob Weiterbildung, Tagesalarmbereitschaft sowie die Anerkennung und Wertschätzung der Feuerwehrarbeit nannte Assenmacher.

Die Feuerwehr Fulda ist für die Zukunft gut aufgestellt. Ob Bauprojekte, Ausstattung und die Bedeutung des Ehrenamts - es sind vielfältige Fragestellungen. Fusionen sind notwendig, auch wenn sie kein einfacher Weg sind. Die Balance zwischen Zweckmäßigkeit der Stützpunkte und der Bedeutung der Feuerwehrvereine in den einzelnen Stadtteilen ist ein weiterer Faktor in der Frage, wie sich die Feuerwehren aufstellen können - in Zeiten des Wandels. (Hans-Hubertus Braune) +++

Thomas Finis vom Regierungspräsidium Kassel


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