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FULDA Pflege-Berufe attraktiver machen

Kooperation in Theorie und Praxis: DRK und BBZ gründen "MediCampus"

31.10.18 - Die Region braucht in Zukunft mehr qualifizierte Pflegekräfte, sagen Prognosen von Experten. Auf dieses brisante Thema im Gesundheitssektor und die Herausforderung für die Gesellschaft reagieren das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und das BBZ Mitte jetzt und gründen eine Bildungspartnerschaft: den DRK BBZ Medi Campus. Dabei handelt es sich um eine Altenpflegeschule, die Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt. Im Februar 2019 startet die Kooperation offiziell.

Manfred Hahl (links) und Prof. Dr. med. Martin Hessmann unterschreiben den Kooperationsvertrag ...Foto: Marius Auth

Fotos: Hendrik Urbin


Drei Organe sollen den "MediCampus" strukturieren: Im Kooperations-Komitee sitzen jeweils zwei Führungskräfte von BBZ und DRK, die strategische Entscheidungen hinsichtlich der grundsätzlichen Ausrichtung und der zu erreichenden Ziele treffen. Der "Qualitätszirkel" soll als Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis jeweils drei Fachkräfte von BBZ und DRK umfassen, die die Inhalte und Standards verzahnen, um zu einer Ausbildung "aus einem Guss" zu verhelfen. Dadurch sollen sich alle jetzt schon mit dem BBZ Mitte kooperierenden Senioreneinrichtungen in den Abstimmungsprozess einbringen können. Im wissenschaftlichen Beirat schließlich sitzen Praktiker und Wissenschaftler mit besonderer Fachkenntnis im Gesundheitswesen und angrenzenden Gebieten.


Shadi Amiri, Geschäftsführerin des BBZ Mitte, in dem bereits eine Altenpflegeschule existiert, erläuterte, was das Besondere an der Kooperation ist: "Eine Altenpflegeschule braucht die Abstimmung mit dem Betrieb - schon während der Ausbildung. Durch die enge Verzahnung mit dem DRK Fulda sind wir in der Lage, die Bedürfnisse der Schüler direkt in der Lehre zu berücksichtigen - und in der Praxis. Aktuelles Fachwissen ist in diesem Bereich unerlässlich - Ausruhen geht nicht. Das Altenpflege-Knowhow Deutschlands ist Spitzenklasse - wir haben bereits jetzt schon Anfragen aus dem Ausland bekommen nach Schulungen.

Peter Becker

Shadi Amiri

Markus Otto


„Bildung ist die Basis für uns in Deutschland und unsere Unternehmen“, sagte FFT-Chef Manfred Hahl als Gesellschafter des BBZ Mitte. Er lobte das Deutsche Rote Kreuz als starken Partner, der bereits fünf Senioreneinrichtungen in Stadt und Landkreis Fulda betreibt. Ziel sei es, die Attraktivität der Pflegeberufe in der Region zu erhöhen. Der neue "MediCampus" solle den erwirtschafteten Profit deshalb gleich wieder in Investitionen stecken - statt an FFT abzuführen. DRK-Präsident Prof. Dr. Martin Hessmann sprach schon jetzt von einem Erfolgsmodell. Das Rote Kreuz und das BBZ leisteten einen wichtigen Beitrag für den demographischen Wandel. Auch internationale Projekte sind geplant.

Maskottchen Pepper ist schon bereit

Prof. Dr. Martin Hessmann


Der "MediCampus" soll nicht nur die Potenziale von BBZ und DRK Fulda bündeln, sondern auch dem Pflegenotstand begegnen helfen - und neuen gesetzlichen Anforderungen. Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, ehemalige DRK-Bundesvizepräsidentin, erläuterte am Dienstagabend, was der MediCampus bedeutet: "Wir sind in Deutschland inzwischen eine Minute vor 12, was die Ausbildung betrifft. Ab 2020 kommt zusätzlich die generalistische Ausbildung der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege, darauf müssen wir uns jetzt schon vorbereiten."  Christoph Schwab, Vorstandsvorsitzender DRK-Kreisverband Fulda, erläuterte, dass laut einer Untersuchung in Fulda im Jahr 2030 signifikant mehr Pflegekräfte benötigt würden, in Kooperation mit dem BBZ wolle man eventuell künftig auch die Fachkraft für Gesundheits- undSozialdienstleistungen (IHK) ausbilden.

Manfred Hahl

Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg

Links: Christoph Schwab


Von der engen Kooperation in Theorie und Praxis sollen auch weitere Partner profitieren: Die Einrichtung einer neutralen Netzwerk-Plattform für alle regionalen Pflegeeinrichtungen, Kliniken, Kinderpflegeeinrichtungen, Schulen und sogar das Kreisjobcenter erlaubt einen besseren Informationsaustausch. Bisher wurde die E-Learning-Plattform vom BBZ nur zur Vertiefung des Lernstoffs genutzt. (cps/mau) +++


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