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- Fotos: Martin Engel

FULDA Hintergrund zum Tage

Was ist "Allerseelen"? Heute gedenken die Katholiken ihrer Toten

02.11.18 - Das Fest Allerseelen (2. November) ist - nach dem gestrigen "Allerheiligen" - der eigentliche Totengedenktag. Die Kirche feiert beide Festtage in der Überzeugung, dass durch Jesus Christus eine Verbindung zwischen Lebenden und Toten besteht. Der Allerseelentag etablierte sich seit dem Hochmittelalter, befördert durch das burgundische Benediktinerkloster Cluny. An diesem Tag wird von den Katholiken jener Toten gedacht, die sich, so nimmt die Kirche an, in einem Reinigungszustand befinden und noch keine volle Gemeinschaft mit Gott erreicht haben. Für diese Menschen wird gebetet, um ihnen zu helfen. Dies ist ein katholischer Feiertag. Die evangelischen Christen gedenken Ihrer Toten am Totensonntag (auch Ewigkeitssonntag), eine Woche nach dem Volkstrauertag. Gleichzeitig ist dies der letzte Sonntag im Kirchenjahr. 

Die Hilfe der Lebenden für die Verstorbenen steht im zentralen Geschehen. Papst Johannes XXIII. (1958 - 1963) hat noch von Ostern als dem "Fest aller Toten" gesprochen. Im Jahre 998 führte der heilige Abt Odilo von Cluny diesen Gedenktag in allen von Cluny abhängigen Klöstern ein. Das Dekret Odilos vom Jahr 998 ist noch erhalten. Bald wurde der Allerseelentag auch außerhalb der Klöster gefeiert. Für Rom ist er seit Anfang des 14. Jahrhunderts bezeugt. Danach setzte sich Allerseelen (auch: Selentag oder Seltag) am 2. November, den Tag nach Allerheiligen, durch.

Ursprünglich beging man allerdings Allerheiligen und Allerseelen an einem einzigen Tag. Heute ist es an beiden Feiertagen Brauch, dass die Familien gemeinsam zum Friedhof gehen, um ihre Toten zu gedenken. Schon die alten Römer kannten das dreitägige Fest mundus patet. Während des Zeitraumes stiegen die Manes, die Seelen der Ahnen, aus der Unterwelt empor. Nach einem zunächst nur bei den Dominikanern, dann bei spanischen Priestern verbreiteten Brauch durften an diesem Tag drei Messen von jedem Priester gelesen werden. Dieser Brauch wurde 1915 von Benedikt XV. auf die ganze Kirche ausgedehnt.

Heute wie gestern werden Messfeiern abgehalten, Prozessionen zum Friedhof gemacht wobei auch die Priestergräber besucht, die Gräber geschmückt sowie die "Ewigen Lichter" angezündet werden. Mindestens seit dem letzten Viertel des 16. Jahrhunderts sind Gräbersegnungen aus Anlass dieses Festes bezeugt. Mancherorts werden heute noch sogenannte Seelenbrote oder Krapfen gebacken sowie Seelenbrezeln, Seelenwecken oder Seelenzöpfe. Ferner sind überliefert: Seelspitzbrot, ein Gebildebrot, oder Seelenkuchen, kleine runde Mürbeteigkekse mit Rosinenaugen und Mündern aus kandierten Kirschen, Stuck sowie Allerseelenbrötchen. In der Regel aber gehen Angehörige am Vortag von Allerseelen, dem Nachmittag an Allerheiligen, zu den Gräbern und schmücken diese mit Grün und Blumen (Astern und Chrysanthemen = Repräsentanz der Verstorbenen durch die Lebenden) und stellen ein „ewiges Licht” auf (ma). +++


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