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Beim Bundestreffen in Rotenburg - Foto: RP Gießen

ROTENBURG/F. Verantwortliche tauschen Fachwissen aus

2. Bundestreffen der Erstaufnahmeeinrichtungen: Sicherheit & Organisation

28.11.18 - Sie haben die Flüchtlingskrise hinter sich gelassen, nun geht es an den Ausbau vorhandener Strukturen. Zu einem bundesweiten Erfahrungsaustausch trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Erstaufnahmeeinrichtungen in Rotenburg. 14 Bundesländer folgten der Einladung des Regierungspräsidiums Gießen (RP). Bei dem zweitägigen Arbeitstreffen standen vor allem die Themen Sicherheit und Organisation im Mittelpunkt, zu denen je drei Workshops stattfanden.

Das Treffen fand vor dem Hintergrund des enormen Flüchtlingsaufkommens der Jahre 2015 und 2016 statt. Über eine Millionen Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern kamen in dieser Zeit nach Deutschland und beantragten Asyl. Mehr als 100.000 Flüchtlinge wurden allein in Hessen untergebracht. „Die Unterbringung und Betreuung einer so großen Vielzahl an Menschen verlangte Pragmatismus, ein hohes Engagement und Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Flüchtlingsverwaltung“, sagte Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich als Gastgeber der Veranstaltung. „Wir haben daraus viel gelernt“, berichtete er. „Die gewonnenen Erkenntnisse haben wir jetzt im Austausch mit den anderen Bundesländern vertieft.“

Erstmals hat nicht allein der Ausrichter des Treffens die Themen bestimmt. Ein Vertreter Schleswig-Holsteins berichtete etwa über das dort für die Aufnahme zuständige Landesamt für Ausländerangelegenheiten. Das Saarland stellte im Laufe des zweiten Tages seine Schwerpunkte der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen vor. In seiner Landesaufnahmestelle in Lebach befinden sich die Unterkünfte der Erstaufnahme sowie Gemeinschaftsunterkünfte auf einem gemeinsam genutzten Gelände. Darüber hinaus übernahmen Vertreter der Bezirksregierung Bamberg (Bayern) sowie eine Vertreterin aus Mecklenburg-Vorpommern jeweils Moderationen von Workshops und halfen aktiv bei der Genese neuer länder- und verwaltungsübergreifender Erkenntnisse. Die Bundesländer trugen so gemeinsam zum Erfolg der Tagung bei.

Manfred Becker, kommissarischer Leiter der Abteilung VII – Flüchtlingsangelegenheiten, Erstaufnahmeeinrichtungen und Integration, berichtete aus Hessen: „Im Jahr der Flüchtlingskrise ist es mit einer immensen Gemeinschaftsleistung gelungen, allen Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten und Obdachlosigkeit zu vermeiden.“ Dies sei bei Tageszugängen von bis zu 1400 Menschen keinesfalls selbstverständlich gewesen. „Danach haben wir in Hessen die im Jahr 2015 provisorisch entwickelten Strukturen professionalisiert und die Erfahrungen genutzt, um Abläufe und Strukturen zu verbessern.“

Ein markantes Ergebnis sei das Ankunftszentrum in Gießen. Dort wird auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern alles aus einer Hand organisiert. Flüchtlinge werden registriert und erkennungsdienstlich behandelt, medizinisch untersucht, untergebracht, versorgt und der Asylantrag gestellt. Die weiteren beteiligten Behörden, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge oder die Agentur für Arbeit, seien im selben Gebäudekomplex ansässig, was die Zusammenarbeit erheblich erleichtere.

„Wir sind sehr froh darüber, so viele Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Bundesländern begrüßen zu dürfen“, stellte Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich fest. Das RP Gießen könne mit Erfahrungen und erfolgreichen Projekten aufwarten. „Zugleich sind wir dankbar über die Impulse der Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundesgebiet, die wir in unsere Agenda aufnehmen werden.“

In verschiedenen Workshops trugen die Verantwortlichen ihr Fachwissen zusammen. Auf Wunsch der Bundesländer ging es in diesem Jahr vor allem um den Bereich Sicherheit und die Weiterentwicklung von Organisationsprozessen und Schnittstellen.  Neben Regierungspräsident Dr. Ullrich nahmen auch Vertreter des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration an dem Arbeitstreffen teil. (pm)+++


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