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Dr. Michael Gerber - Foto: Harald Oppitz, KNA

FULDA Verbundenheit mit Bonifatius

Brief des neuen Bischofs Dr. Gerber: "Kirche vor großen Herausforderungen"

13.12.18 - Den ersten Brief des neuen Fuldaer Bischofs Dr. Michael Gerber an die Gläubigen im Bistum veröffentlicht OSTHESSEN|NEWS im Folgenden im Wortlaut:

Liebe Schwestern und Brüder im Bistum Fulda und im Erzbistum Freiburg!

Am heutigen Tag hat Papst Franziskus mich zum Bischof von Fulda ernannt. Unserem Heiligen Vater, Papst Franziskus, seinen Mitarbeitern und dem Domkapitel zu Fulda danke ich für das große Vertrauen, welches darin zum Ausdruck kommt. Viele Menschen im Bistum Fulda haben in den vergangenen Monaten den Vorgang der Wahl und der Ernennung des neuen Bischofs im Gebet begleitet. Ihnen gilt von Herzen mein Dank. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass in unserer Kirche nur das fruchtbar werden kann, was vom Gebet getragen ist. So durfte ich es auf meinem Weg hin zum Priestertum, in den vergangenen fast 22 Jahren meines priesterlichen Dienstes und den fünf Jahren als Weihbischof immer wieder auf beeindruckende Weise erfahren. Um dieses Gebet bitte ich auch für die Zukunft, wenn ich als vergleichsweise junger Bischof mit der Leitung des Bistums Fulda betraut sein werde.

Wir leben in einer Zeit, die sowohl für die Kirche als auch für die Gesellschaft insgesamt von großen Herausforderungen gekennzeichnet sind. Nicht zuletzt der furchtbare Terroranschlag am 11. Dezember in Straßburg - nur wenige Ki-lometer von meiner Heimat Oberkirch entfernt - hat uns dies erneut vor Augen geführt. Auf unserem Weg durch den Advent gilt unsere besondere Aufmerksamkeit all jenen, deren Leben von solchen Erfahrungen gezeichnet ist.

Bisher hatte ich nur wenige Begegnungen mit Menschen im Bistum Fulda: Dankbar schaue ich auf Begegnungen und Gespräche im Kontext der Herbstvollversammlungen der Deutschen Bischofskonferenz zurück, ebenso auf das Liobafest im vergangenen Jahr auf dem Petersberg oder eine sehr beeindruckende Begegnung vor einigen Jahren am Point Alpha und anschließend mit engagierten Katholiken in Gelse. Heute möchte ich allen Menschen danken, die in den vergangenen Jahren Verantwortung für das Bistum Fulda getragen haben und noch tragen. Allen voran ist dies mein Vorgänger, Bischof Heinz Josef Algermissen und mit ihm viele Engagierte, die auf unterschiedlichen Ebenen im Bistum aktiv sind. Die kommenden Monate und Jahren werden von vielen Begegnungen mit Ihnen geprägt sein. Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen. Bei der Frage nach der Zukunft der Kirche ist das für mich ein wesentlicher Bezugspunkt: Was hat Gott in und durch die jeweils konkreten Menschen wachsen lassen, welche Geschichte hat er bisher mit uns geschrieben und zu welchem neuen Schritt möchte er uns heute herausfordern?

Es fällt mir nicht leicht, vieles, was mir in den vergangenen Jahren im Erzbistum Freiburg wertvoll geworden ist, zurück zu lassen. Mit vielen Menschen bin ich Wege gegangen, die mein Leben sehr bereichert haben und die mein Selbstverständnis als Priester und Bischof in der Kirche von heute entscheidend geprägt haben. Ihnen allen bin ich sehr dankbar. Sie haben mir vieles mit in mein „Gepäck" gegeben, das ich nun auch mit nach Fulda nehmen darf. Viele Wege und Prozesse hätte ich gerne auch künftig mitgestaltet. So hoffe ich, dass es mir in den verbleibenden Wochen in Freiburg noch gelingt, den einen oder anderen Vorgang an einen guten Punkt zu bringen. Danken möchte ich Erzbischof Stephan Burger und allen, die im Erzbistum Verantwortung getragen haben und noch tragen für das Vertrauen, das sie mir entgegengebracht haben.

Meine Ernennung fällt in die Tage, in denen Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenslicht von Bethlehem in unsere Gemeinden bringen. Für mich ist das ein wertvolles Zeichen: Wenn der Wind bisweilen auch heftig bläst, das Licht von Bethlehem findet unaufhaltsam seinen Weg. Wir dürfen uns entzünden lassen von diesem Licht, dass ER, der Herr selbst ist. In Bonifatius finden wir einen Heiligen, der ganz von diesem Licht entzündet war und der für das Evangelium geglüht hat. Ich bin überzeugt, dass im Bistum Fulda viel von dieser Glut lebendig ist. „Und das Wort ist Fleisch geworden..." - so hören wir es wieder in den kommenden Tagen. Lassen wir uns neu überraschen, wo SEIN Wort uns heute trifft und was es in uns zum Leuchten und zum Glühen bringt!

Allen im Bistum Fulda und im Erzbistum Freiburg wünsche ich von ganzem Herzen ein gnadenreiches und gesegnetes Weihnachtsfest!

Ihr
Michael Gerber, Weihbischof in Freiburg, ernannter Bischof von Fulda +++


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