Leid und Schicksal von sexuell Missbrauchten im Fokus der Kirche

14.12.18 - Das Leid und das Schicksal zahlreicher betroffener Menschen im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und Ordensangehörige stand im Mittelpunkt eines Spitzentreffens von Katholikenratsvorstand, Bistumsleitung und Dechantenkonferenz im Bonifatiushaus Fulda.

Man sei auf einem deutlich erkennbaren Weg der Veränderungen, kommentierte Domkapitular Prof. Dr. Stanke die Ergebnisse der Missbrauchsstudie auf der gemeinsamen Sitzung. Seit 2002 habe das Bistum Fulda mit intensiver Präventionsarbeit begonnen und die Begleitung möglicher Missbrauchsopfer intensiviert. Jedem Fall werde seither nachgegangen, einer Rechtsanwaltskanzlei zur Überprüfung vorgelegt und anschließend selbstverständlich dem Staatsanwalt übergeben.

Diözesanadministrator Weihbischof Prof. Dr. Diez machte deutlich, dass Kirche aktiv handele und weiter handeln wird. In Zukunft komme es darauf an, den systemischen Zusammenhang zwischen Machtausübung und Ermöglichung von Missbräuchen aufzuhellen und auch das kirchliche Gespräch über Sexualität wieder positiv zu besetzen. In der Öffentlichkeit müsse vor allem durch das kirchliche Präventionshandeln klar werden, dass Kirche keine Nische biete, in der sich potenzielle Täter sicher fühlen könnten.

Steffen Flicker, der Vorsitzende des Katholikenrates im Bistum Fulda, unterstrich am Ende der Konferenz: "Es ist begrüßenswert, wenn über strukturelle Änderungen in der Kirche nachgedacht wird". Flicker kündigte an, dass Domkapitular Prof. Dr. Stanke bei der Vollversammlung des Katholikenrates am 15. März als Gast zur Thematik sprechen werde. Weitere Themen des Gespräches waren der Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt und die Pfarrgemeinderatswahl im Herbst 2019. (pm) +++