300 Jahre alter Bildstock am Kreuzberg erstrahlt wieder in neuem Glanz

16.12.18 - In schöner Regelmäßigkeit hat die Fördergemeinschaft Bischofsheim e. V. in den letzten Jahren zum Jahresende hin die Ergebnisse der Vereinsaktivitäten präsentiert. Von Oktober 2017 bis August 2018 dauerte die von der Fördergemeinschaft in Auftrag gegebene Restaurierung eines Bildstockes am Kreuzberg, direkt am heutigen Wanderweg von der Kapelle am Kreuzbergsattel zum Kloster gelegen. Am Waldrand, etwa einen Meter oberhalb des Weges, steht das Anfang des 18. Jahrhunderts gestiftete Bildwerk.

„Der ganz aus Natursandstein gearbeitete Bildstock, bestehend aus einem viereckigen Schaft mit angearbeiteter Rundsäule und Kapitell sowie separatem Bildstockaufsatz mit Bekrönungskreuz und steht auf einer runden Sockelplatte“, lautet die Objektbeschreibung der Fa. Halbig/Mellrichstadt, die einmal mehr die Restaurierung im Auftrag der Fördergemeinschaft durchgeführt hat. Bei einer kleinen Feierstunde im Bischofsheimer Rentamt dankte der Vorsitzende Harald Weidner den vielen Mitwirkenden, Unterstützern und Sponsoren, deren Einsatz die Arbeiten erst möglich gemacht hat.

Blick in den Sinngrund

Festlich in weißen Raureif gehüllt, umrahmen die Äste der Hecken und Bäume den ...

Wanderer haben den runden Sockel des Bildstockes zum Bau von Steinmännchen auserkoren. ...

: Die Vorderseite des Bildstockes mit der Darstellung den Kreuzschleppers und der ...

Die Witterung hatte dem Bildstock im Laufe von knapp 300 Jahren stark zugesetzt, die Bildtafel und abgebrochene Teile waren bereits im Bauhof der Stadt Bischofsheim eingelagert worden, bis der Förderverein sich um die Wiederherstellung bemühte. Die Bildseite blickt über den Sinngrund hinweg Richtung Wildflecken.

Warum der Bildstock an genau dieser Stelle steht, ist nicht bekannt. Als Stifter sind auf der Rückseite der Bildtafel Valentinus Schlegelmilch mit seiner Frau und Tochter – beide mit dem Namen Ottilia – benannt. Die Darstellung auf der Vorderseite zeigt Christus, der unter der Last des Kreuzes gestürzt ist und die Jahreszahl 1718.

Die Oberfläche war stark verwittert und Teile des Sandsteines drohten abzuplatzen. Der Stein wurde in  einer aufwändigen Prozedur gereinigt und verfestigt, Risse mit Stahldübeln gesichert und mit Steinersatzmasse verschlossen. „Kurioserweise wies die Rückseite der Bildtafel mehrere Einschusslöcher auf“, wie Weidner den interessierten Zuhörern berichtete. Bei der Restaurierung wurden diese Verletzungen wieder verfüllt, dunkle Schattierungen zeugen davon.

Hilfe von allen Seiten

Die Kosten beliefen sich auf 3700,- Euro, die größtenteils durch Spenden abgedeckt werden konnten. Weidner dankte hierfür dem Bezirk Unterfranken, dem Landkreis Rhön-Grabfeld, der Stadt Bischofsheim sowie der Sparkasse und der VR-Bank. Weidner dankte besonders Ulla Sippach von der Stadtverwaltung Bischofsheim und Andreas Räth vom Landratsamt für die Unterstützung bei der Antragstellung für Zuschüsse.

Ende der Fördergemeinschaft Bischofsheim e. V.?

Vermutlich war das die letzte Aktivität der Fördergemeinschaft Bischofsheim e. V., die nach 25 Jahren erfolgreichen Einsatzes für die Stadt Bischofsheim wohl nicht mehr weiterbestehen wird. Die Gründe sind hier die gleichen, mit denen viele Vereine zu kämpfen haben, es finden sich keine Nachfolger für die Vereinsvorstandschaft mehr. Harald Weidner wird den Vereinsvorsitz abgeben, den er bereits seit der Gründung des Vereines innehatte. „Ich werde bei der kommenden Jahreshauptversammlung die Auflösung des Vereines beantragen“, ist sich Weidner sicher, auch wenn es ihm schwer fällt (ara).  +++