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FRANKFURT/M. Nach dramatischen Verhandlungen:

Sozialplan bei Frankfurter Societäts-Druckerei vereinbart – weniger Kündigungen

15.12.18 - In dramatischen Verhandlungen, die sich von Freitag früh bis 04.00 Uhr morgens am Samstag, den 15. Dezember 2018 hinzogen, konnte der Konflikt um die beabsichtigten Entlassungen von 100 der noch 270 Beschäftigten der Frankfurter Societäts Druckerei (FSD) beigelegt werden. „Wir sind froh, dass wir am Ende die Entlassung von 26 unserer Kolleginnen und Kollegen abwenden konnten“, so der Betriebsratsvorsitzende Nektarios Androulidakis.

Für die über 70 betroffenen Druckereimitarbeiter, die nach dem Verlust von Aufträgen des Axel Springer Verlags das Unternehmen verlassen müssen, konnten angemessene Abfindungen ausgehandelt werden, so der Wiesbadener Fachanwalt für Arbeitsrecht Otto Jäckel, der die Verhandlungen für den Betriebsrat führte. Ohne den entschiedenen Widerstand der Belegschaft wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen, ist der Betriebsratsvorsitzende überzeugt.

Wegen des gleichzeitig geführten Kampfes der Belegschaft für die Tarifbindung der FSD wurde von der Gewerkschaft ver.di zuletzt seit fast drei Wochen zum Arbeitskampf aufgerufen. Den Streikaufrufen war die überwiegende Mehrzahl der Beschäftigten gefolgt, so dass die Produktion von Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau, Frankfurter Neue Presse und anderer Medien-produkte zum Teil nur eingeschränkt und unter Einsatz von auswärtigen Streikbrechern durchgeführt werden konnte.

Die im Arbeitskampf stehende Belegschaft, die in einer spektakulären Aktion auch die neuen Eigentümer der Druckerei an ihrem Stammhaus, der Gießener Allgemeinen, aufsuchte, erhielt vielfältige Solidaritäts-bekundungen aus ganz Deutschland.

Mit dem heute abgeschlossenen Sozialplan bleibt der Tarifkonflikt in dem Traditionsunternehmen allerdings vorerst ungelöst. Die neuen Eigentümer, die das Unternehmen im Frühjahr 2018 übernommen haben, waren entgegen ihrer anfänglichen Versprechungen im Oktober aus der tarifgebundenen Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband ausgetreten und nutzen nach Überzeugung des Betriebsrats den Wegfall der Aufträge des Springerverlags als Gelegenheit, um möglichst viele nach Tarifvertrag beschäftigte Druckereimitarbeiter los zu werden. Neu eingestellte Mitarbeiter sollen dann nicht mehr die bisherigen Facharbeiterlöhne nach Tarif erhalten. „Sie sollen dann dem Billiglohnsektor angehören“, beklagt sich Androulidakis, der auch einer der Sprecher der gewerkschaftlichen Vertrauensleute ist. „Hierüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, so der Gewerkschaftsaktivist.  (pm) +++


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