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Eine Kooperationsveranstaltung vom Bonifatiushaus, der Katholischen Jugend Fulda sowie dem interkonfessionellen Netzwerk All for One e.V. fand am Samstag statt. - Fotos: Jana Schlüter

FULDA Fragen und Antworten

Theologische Debatte: Mission Manifest - Studientag im Bonifatiushaus

18.12.18 - Was bedeutet es für die Kirche, heute missionarisch zu sein? Wie passt der Begriff Mission in eine plurale, freiheitliche Gesellschaft? Eine Kooperationsveranstaltung vom Bonifatiushaus, der Katholischen Jugend Fulda sowie dem interkonfessionellen Netzwerk All for One e.V. stellte sich am vergangenen Samstag diesem Thema.

In den letzten Monaten seit der Veröffentlichung des Buches "Mission Manifest" hat sich eine intensive theologische Debatte entsponnen, die auch im Bonifatiushaus aufgefriffen wurde. Das bei Herder erschienene Buch will begeistert deutlich machen, dass Mission auch heute noch der Kern kirchlicher Arbeit ist. Gerade in einer Zeit, in der vielfach von einem Rückzug der Kirche in der westlichen Gesellschaft gesprochen wird, müssen Christen aktiv für ihren Glauben einstehen und missionarisch wirken: „The church must send or the church will end!“ macht es das Buch pointiert deutlich.

Doch Widerspruch bleibt nicht aus bei einem Buch, das „eine Provokation zum Nachdenken“ sein will. Gerade aus theologischer Sicht wurden Kritik und Zweifel an diesem Ansatz laut. Zu eindeutig, zu unvorsichtig und zu exklusiv komme das Buch daher. Wird hier ein Elitechristentum beworben? Wird die normale Gemeindearbeit zu wenig wertgeschätzt? Wie kann heute noch guten Gewissens von „Mission“ gesprochen werden? Bei der gemeinsam von Felix Schnurr, Björn Hirsch und Dr. Marco Bonacker vorbereiteten Veranstaltung im Bonifatiushaus wurden daher verschiedene Ansätze missionarischer Arbeit im Bistum Fulda und darüber hinaus vorgestellt. Zu Anfang konnte Dr. Bonacker den problematischen Begriff Mission historisch und aktuell einordnen und eröffnete so den Studientag. Björn Hirsch von der Innenstadtpfarrei und dem Netzwerk All for One stellte die zehn Grundthesen des Mission Manifests vor und gab einen breiten Überblick über den Ansatz des Buches.

Kern der Veranstaltung waren aber Best Practice-Beispiele, die zeigen konnten, wie unterschiedlich missionarische Ansätze im Bistum Fulda gelebt werden: Misiones der Schönstattbewegung, CrossTime aus Eiterfeld, das ökumenische Netzwerk All for One e.V. und die Loretto-Gemeinschaft aus Salzburg stellten ihre Konzepte vor. Auch der Bistumsprozess 2030 wurde hinsichtlich seines Potentials auf missionarisches Wirken in den Blick genommen.

Zum Abschluss wurde noch einmal das Mission Manifest in einem Streitgespräch zwischen Manifest-Autor Martin Iten aus der Schweiz sowie P. Prof. Dr. Vechtel aus Frankfurt St. Georgen in den Blick genommen. Wo zeigt es notwendige Schritte auf, um missionarisches Denken zukunftsfähig zu machen? Wo ist es zu ungenau und sprachlich verknappend. Pater Vechtel konnte deutlich machen, dass Mission in erster Linie als absichtsloses Begegnungsgeschehen zu verstehen ist, bei dem authentisch über die eigene Glaubenserfahrung berichtet werden kann. Martin Iten konnte die Hintergründe der Entstehung des Manifests deutlich machen und gewinnend für die dahinterstehenden Ideen werben. Fazit: Ein intensiver Studientag, der inspirierend und breit über den Begriff "Mission" informierte. (pm) +++


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