Archiv
Bei der Buchvorstellung im Stadtarchiv (von links): Rudolf Karpe, Jürgen Reinhardt, Dr. Dr. Julia Priller, Wendelin H. Priller, Gerhard Möller, Dr. Thomas Heiler. - Foto: Stadt Fulda

FULDA 74. Veröffentlichung des Geschichtsvereins

Buchvorstellung: Die Jagd – ein fürstbischöfliches Vergnügen

Hintergrund zum BuchDie Jagd im Hochstift Fulda, fürstliches Jagen in einem kleinen geistlichen Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, das eng mit dem Kaiserhaus in Wien verbunden war, ist Gegenstand der Veröffentlichung. Eine Fülle von Informationen über Jagdarten, Waldbau, Wildvorkommen, ausgestorbene Wildarten, jagdliche Bauten und Schlösser, Personal und handelnde Personen, Jagdkultur, Flurdenkmäler, Jagdrecht, Strafvorschriften und Jagdfrondienste werden in der Publikation ausgebreitet. Illustriert wird der Band mit einer Vielzahl von Jagdgemälden und sonstigen Abbildungen. Die Veröffentlichung schließt eine Lücke in der Geschichte des Hochstifts Fulda und leistet einen Beitrag zur barocken Jagd- und Forstgeschichte nicht nur für das Fürstentum Fulda, sondern für die gesamte Jagdgeschichte als Teil der Jagdkultur. Das Buch ist in Parzellers Buchverlag erschienen, hat 368 Seiten mit vielen Abbildungen und kostet 20 Euro. 

19.12.18 - Eine Fülle an Informationen, Daten, Anekdoten und Hintergründen zum Jagd- und Forstwesen im ehemaligen Hochstift Fulda bietet eine neue Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins: Das Buch trägt den Titel „Die Jagd der Fürstäbte und Fürstbischöfe von Fulda im 18. Jahrhundert“ und wurde verfasst von Dr. Dr. Julia M. Priller und Wendelin H. Priller. Das Buch bildet den 74. Band der Veröffentlichungsreihe des Geschichtsvereins.

Bei der Präsentation des Buchs im Fuldaer Stadtarchiv erläuterten die beiden Autoren und passionierten Hobby-Jäger, Wirtschaftsprüfer Wendelin H. Priller und seine Tochter, die Ärztin Dr. Dr. Julia Priller, wie es aus verschiedenen Zufällen und der über mehrere Jahre andauernden kontinuierlichen Beschäftigung mit dem Thema schließlich zu der Idee einer Buchveröffentlichung kam. Wendelin Prillers besonderer Dank galt dabei neben den Verantwortlichen des Geschichtsvereins und des Vonderau-Museums seinen Freunden Jürgen Reinhardt (als Experte für jagdliche Bildstöcke in der Region) sowie Rudolf Karpe (für Fotoerstellung und Bildbearbeitung).

Der Buchumschlag

Unzählige Quellen aus diversen Archiven haben die beiden Autoren ausgewertet, aber auch bauliche Zeugnisse wie alte Jagd- und Forsthäuser sowie Grenzsteine der Jagdbezirke aufgespürt und dokumentiert. Oft ist in zeitgenössischen Berichten und Akten von der Jagd nur am Rande oder indirekt die Rede, wenn zum Beispiel die fürstbischöfliche Küche auflistet, welches Wildfleisch aus den eigenen Wäldern verarbeitet und serviert wurde. Solche Notizen lassen gleichzeitig Rückschlüsse auf die Fauna und Artenvielzahl jener Zeit zu, als beispielsweise noch in großer Zahl Auerhähne gejagt wurden.

Bisweilen finden sich auch Dokumente, die sehr anschaulich schildern, wie die geistlichen fuldischen Landesherren ausgiebig der Jagdlust frönten. So trug Julia Priller bei der Präsentation des Bandes Auszüge aus dem Buch vor, bei denen rasch klar wurde, dass die Visitationen der Bischöfe und Kapellensegnungen in waldreichen Kirchengemeinden etwa im Geisaer Amt, in Brückenau oder im Hünfelder Land manchmal nur als Vorwand für ausgiebige Jagdausflüge gedient haben dürften. Insbesondere Fürstabt (beziehungsweise Fürstbischof) Amand von Buseck scheint ein ausgewiesener Freund jagdlicher Lustbarkeiten gewesen zu sein – ohne allerdings zu solchen Ausschweifungen und Jagd-Exzessen zu neigen, wie sie manche seiner Zeitgenossen an weltlichen Herrscherhäuser praktizierten. Das betonten die beiden Autoren ausdrücklich, denn nach ihren Forschungsergebnissen war die Jagd im Hochstift Fulda stets bescheidener und weniger aufwendig als in anderen Territorien.

Gleichwohl brauchte das Jagdwesen auch im Fürstbistum Fulda eine behördliche Ordnung, Jungjäger und Forstleute mussten ausgebildet werden, und Grenzstreitigkeiten im Wald wurden vor die Gerichte des Landes getragen. Insofern fand sich für die Autoren an diversen Stellen eine Menge an Material zum Thema, das sie für das Buch systematisch zusammengetragen und ausgewertet haben.

Alt-Oberbürgermeister Gerhard Möller lobte als Vorsitzender des Geschichtsvereins die Autoren, dass sie diese Lücke in der fuldischen Geschichtsschreibung geschlossen hätten. Gleichzeitig überzeuge ihn das Buch auch durch seine gefällige Aufmachung und die zahlreichen Abbildungen, die auch denjenigen in das Thema hineinzögen, der zunächst mit dem Thema Jagd nicht so viel anfangen könne. Als Beispiel nannte er die Reproduktionen von Gemälden des Hofmalers Herrlein, der auch Jagdstrecken und fuldische Jagdszenen festgehalten hat. (pm) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön