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"Musikkapellen sträuben sich zurecht immer mehr" - Archivfotos: Carina Jirsch

FLIEDEN "Letzte Chance"

Strengere Auflagen: Fliedener Carnevalsverein will Tradition erhalten

11.01.19 - Es ist der zweitgrößte närrische Lindwurm in Osthessen und jedes Jahr erfreut sich der Königreichumzug im Flieden großer Beliebtheit, während er mehr als 10.000 Besucher anzieht. Eine riesengroße Party mit vielen bunten Kostümen, auf den die Vorfreude von Woche zu Woche nicht nur bei den aktiven Karnevalisten steigt. Es ist und soll das größte kulturelle Event in Flieden sein und dies seit bereits 29 Jahren. Doch die Kehrseite der Medaille zwing den FCV jedes Jahr aufs Neue diese Großveranstaltung zu überdenken. Das erklärt der Verein in einer Pressemitteilung.

„Es ist die Tradition, das Miteinander. Man nimmt sich beim maskieren selbst auf den Arm, lacht und singt zusammen und wenn wir noch ein Stück weiter in der Zeit zurückgehen, dann spielt das ausgelassene Feiern und Speisen vor Beginn der Fastenzeit eine große Rolle“, so der Vorstand des FCV. Es sei dann schon bedenklich, wenn man sich die Ausmaße der hiesigen Umzüge anschaut und feststellt, in welche Richtung es mehr und mehr abdriftet.

Dröhnende „Fastnachtswagen“

Aufwändige Motivwagen sind eine Seltenheit und Musikkapellen sträuben sich zurecht immer mehr, zwischen dröhnenden „Fastnachtswagen“ diverser Jugendgruppen zu laufen und Ihren eigenen Ton nicht mehr zu verstehen. Mittlerweile bieten Gruppen im Internet einfach zusammengeschusterte Wagen an, auf denen man sich einkaufen und auf Umzügen im „Flatrate Modus“ betrinken kann. Mit Fastnacht hat dies recht wenig zu tun.

Hinzu kommt, dass sich Gruppen aus der Region auf den Weg zu Umzügen machen, mit dem alleinigen Ziel dort Unruhe zu stiften und Schlägereien anzuzetteln. Die Polizei kennt zwar die üblichen Verdächtigen und zieht sie aus dem Verkehr, dennoch ist es schwierig für Polizei und Ordnungskräfte und DRK den kompletten Überblick zu behalten und so steigt auch hier nachvollziehbar das Frustpotential und nicht die Vorfreude auf einen Einsatz an einem eigentlich fröhlichen Tag in der Fastnachtszeit.

Bereits in den letzten Jahren hat man Kapellen und Motivwagen getrennt und Auflagen zur Lautstärke und Aufmachung der Wägen herausgegeben, was auf positive Resonanz gestoßen ist. In einer Sitzung des Polizeipräsidiums Osthessen, der Gemeinde Flieden und des FCV im vergangenen Jahr bekam der FCV zwar eine vorbildliche Organisation attestiert, doch die beschriebene Situation zwingt die Vereine der Region weiter zum Handeln.

Folgende entscheidende Neuerungen und Auflagen werden ab diesem Jahr umgesetzt:

1. Am Königreichumzug dürfen nur noch kostümierte Fußgruppen aller Art, Wagen aus Flieden und Prinzen- und Motivwagen der Region mit einem karnevalistischen Hintergrund teilnehmen. Jugendgruppen, die vermehrt nur auf Anhängern zum Partymachen am Umzug teilnehmen möchten werden abgelehnt.

Der FCV möchte hierdurch wieder die Tradition in den Vordergrund stellen und freut sich über viele Anmeldungen von Fußgruppen.

2. Die Afterparty im Schulhof wird zu einer großen Straßenfastnacht. Der Auflieger mit DJ und Anlage, der den Schulhof von der Straße getrennt hat und es auch der Polizei schwierig gemacht hat, alles im Überblick zu behalten, verschwindet komplett. Der DJ steht nun erhöht am Eingang der Schule. Die Ordnungskräfte haben somit auch einen kompletten Blick auf die Geschehnisse. Es werden dazu mehrere Theken rund um das Areal zur Verfügung stehen, um somit den Ansturm nach dem Umzug etwas zu entzerren. Die Straße bleibt zwischen dem Gasthof „Zum Hasen“ und der Marienapotheke während der Veranstaltung gesperrt.

3. Musikkapellen werden nicht von Musikanlagen gestört und dementsprechend eingeteilt.

4. Die Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Auflagen werden weitreichender sein. Der FCV geht rigoros gegen sexistische und rassistische Motive und Sprüche vor, da diese nichts mit Fastnacht zu haben und der Umzug auch von Kindern besucht wird und besucht werden soll. Außerdem wird explizit auf die Einhaltung der Musikanlagenrichtlinien verwiesen, da die Boxen nach innen gedreht werden müssen.

5. Des Weiteren wird auch die Anzahl der Sanitären Anlagen erhöht und es werden weitere kleinere Maßnahmen getroffen, um den Wohlfühlfaktor der Besucher zu erhöhen.

In diesem Zusammenhang wurde auch über einer Reduzierung der Wegstrecke und die Umzugsführung über die Reinhardtstraße nachgedacht. Hintergrund waren u.a. Reinigungsarbeiten und Absperrungen. Allerdings gab es dazu ein erhöhtes Feedback aus der Bevölkerung, man wünsche sich die Beibehaltung der langen Umzugsstrecke, weil es den Umzug interessanter mache und auf Grund der Tradition gewünscht sein.

Interessenten zur Unterstützung des Umzuges am 03. März oder Teilnehmeranfragen können an [email protected] gerichtet werden. (pm) +++


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