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Die Bürgermeisterin von Homberg wehrt sich gegen die Schlagzeilen - Archivfotos: Hans-Hubertus Braune

HOMBERG (OHM) Nach Hacker-Angriff

Bürgermeisterin Claudia Blum: Worte "wurden mir von Medien in Mund gelegt"

12.01.19 - Diese Nachricht überraschte auch Bürgermeisterin Claudia Blum: der Hacker, der bundesweit für Aufsehen sorgt, kommt aus Homberg (Ohm). In der kleinen Stadt im Vogelsberg war deshalb das Medieninteresse am Dienstagnachmittag groß. Alle wollten wissen: Wer ist der 20-jährige Hacker? Bürgermeisterin Blum stand den Medien den ganzen Nachmittag Rede und Antwort - und bekam von einigen "Worte in den Mund gelegt, die ich so nicht gesagt habe".

"Bürgermeisterin ist stolz auf Hacker aus dem Heimatort", titelte beispielsweise die Redaktion von Spiegel Online. Auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS sagt Claudia Blum: "Ich bin entsetzt. Die Aussagen wurden mir in den Mund gelegt." Sätze, die die Bürgermeisterin gesagt haben soll, gingen viral - andere deutsche Medien titelten ähnliche Schlagzeilen: "Es gibt einen gewissen Stolz, dass es jemand war, der von hier kommt" schreibt ein anderes Online-Medium. Blum wehrt sich: "Ich habe das nicht gesagt und den Hacker auch nicht gelobt. Ich habe gesagt, dass es eine Straftat ist und man das auch nicht verharmlosen dürfe, es aber in der Stadt auch positive Stimmen gibt." Denn das Stimmungsbild in der Kleinstadt sei breit gefächert und nicht negativ. Einige sagen, er sei kriminell, andere würden es gut finden, dass der Hacker einmal den Leuten den Spiegel vorgehalten habe. "Nur das wollte ich mit meiner Aussage zum Ausdruck bringen."

Die Ratshauschefin hat mittlerweile erreicht, dass der Artikel dementiert wurde. "Über zwei weitere Absätze im Artikel war ich zwar überrascht, weil das nicht der Kern des Gesprächs mit Spiegel Online war, diese sind für mich jedoch akzeptabel." Blum hofft, dass in diesem Falle so langsam wieder Ruhe eingekehrt.

Das Rathaus von Homberg (Ohm)

Die Innenstadt von Homberg

Weitere Erkenntisse im Hacker-Fall

Derzeit laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Es ist noch nicht bekannt, wo der Hacker welche Passwörter aufgegriffen hat. Johannes S. hat die Tat bereits gestanden. Zeuge Jan S., der die Ermittler auf die Spur nach Homberg brachte, sagte am Donnerstagabend im Interview mit der Tagesschau, dass Johannes S. rechtsorientiert sei und er sich immer wieder negativ gegenüber Flüchtlingen und dem Islam geäußert habe. Mit dem Hacker-Angriff habe er prominente Politiker und Personen des öffentlichen Lebens schaden wollen.

Als Johannes S. von den großen Ermittlungen erfahren habe, soll er seine Festplatte 32-mal gelöscht und auf einem Recyclinghof entsorgt haben, wie Abgeordnete bei einer Sondersitzung am Donnerstag erfuhren. (Luisa Diegel) +++


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