Archiv
Dr.med. Andreas Opitz (Mitte) mit den beiden Biologielehrern, Tobias Pumm und Dr. Christine Ziegler. - Foto: Privat

FULDA Blut – ein ganz besonderer Saft

Vortrag von Dr. med. Andreas Opitz am Domgymnasium

22.01.19 - Über einen Zeitraum von 90 Minuten konnte man bei 119 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 der Rabanus-Maurus-Schule Fulda eine Stecknadel fallen hören, als am 21.01.2019 der Transfusionsmediziner Dr. med. Andreas Opitz vom Deutschen Roten Kreuz im E-Pavillon der Schule zum Thema „Blut“ referierte. Dr. Opitz, der neben seiner beruflichen Tätigkeit ehrenamtlich auch die Position des Vizepräsidenten im DRK des Kreisverbandes Fulda innehat, begann seinen informativen Vortrag mit einem Zitat von Goethe:

„Blut ist ein ganz besonderer Saft“, um damit die Komplexität in der Zusammensetzung und die vielfältigen Aufgaben dieses einzigen flüssigen Organs unseres Körpers zu verdeutlichen. Blut könne bis heute noch nicht künstlich ersetzt werden, sei transplantierbar, dichte Wunden ab und könne krank werden oder machen.

Nach der Information über die Zusammensetzung des Blutes wurde auf den Ort der Blutbildung im menschlichen Beckenkamm verwiesen und die besondere Bedeutung des Knochenmarks sowie der Stammzellen hervorgehoben. Diese Aspekte seien vor allem bei der Knochenmarkstransplantation von großer Wichtigkeit. Ein interessantes Phänomen stelle auch die Farbe des Blutes dar. Die rote Farbe bekomme das Blut vom Hämoglobin, an welches Eisen gebunden sei und sich je nach Bedarf – Sauerstoffaufnahme oder Kohlenstoffdioxidabgabe – entsprechend in seiner Form verändern könne.

Ein geschichtlicher Abriss über die Entwicklung von Bluttransfusionen leitete einen weiteren Schwerpunkt des Vortrages ein. James Blundell gelang im Jahr 1818 die erste Bluttransfusion von Mensch zu Mensch. Danach habe es aber noch viele Rückschläge auf diesem Gebiet gegeben, bevor Karl Landsteiner im Jahr 1901 das AB0-Blutgruppensystem entdeckt habe. Besonders interessant sei die unterschiedliche Verteilung der Blutgruppen innerhalb der Kontinente der Erde, was an den unterschiedlichen Umweltbedingungen liege und somit z.B. in Afrika Menschen wegen des fehlenden Duffy-Faktors besser vor Malaria schützen könne.

Großes Erstaunen löste bei den Schülerinnen und Schülern der Hinweis des Referenten aus, dass das AB0-System nur eines von 32 heute bekannten Blutgruppensystemen sei. Bluttransfusionen würden heute speziell bei großen Operationen und insbesondere bei Krebspatienten eingesetzt. Die Transfusionskette werde immer komplexer, die Bereitschaft für eine Blutspende dagegen aber leider immer geringer. Ab der Volljährigkeit bis zum Alter von 68 Jahren und einem Körpergewicht von mindestens 50 kg dürfe in Deutschland Blut gespendet werden. Einem Empfänger werde aber lediglich eine Bluttransfusion „nach Maß“ gegeben, d.h. nur die benötigte Zellart, um eventuelle Nebenwirkungen zu vermeiden. Jede Blutspende werde u.a. auf HIV, Gelbsucht und Syphilis untersucht. Blut spenden dürfe nur, wer auch vollständig gesund sei, stellte Opitz klar.

Zum Abschluss des Vortrages nutzten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen an den Referenten zu stellen, und äußerten sich positiv über den kurzweiligen Vortrag, der eine gelungene Abwechslung zum Schulalltag darstellte und als Vertiefung der Unterrichtsinhalte diente. (pm) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön