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Die Kübel stehen nun drum herum - Fotos: Moritz Pappert

FULDA Drumherum statt oben drauf

Kompromiss bei Diskussion um Blumenkübel auf Kunstobjekt gefunden

01.02.19 - Darf man auf die metallene Wortplatte des international beachteten und in Fulda lebenden Künstlers Franz Erhard Walther, die vor dem Stadtschloss in den Boden eingelassen ist, einfach banale Blumenkübel stellen, um die Rutschgefahr zu bannen? Diese Frage bewegt derzeit die Barockstadt. OSTHESSEN|NEWS hat bei der Stadt nachgefragt, die diese Vorsichtsmaßnahme ausdrücklich verteidigt. Aus der Bürgerschaft seien bislang keine Beschwerden eingegangen - im Gegenteil: Einzelne Zuschriften hätten das Vorgehen der Stadt, den Gefahrenpunkt zu entschärfen, gutgeheißen.

UPDATE 31. Januar: Am Donnerstag wurde eine Kompromisslösung gefunden: Die umstrittenen Blumenkübel auf dem Kunstwerk stehen nun drum herum. Die Platte wurde außerdem mit Sand bestreut. Somit sollte die große Diskussion um Kunst und Blumenkübel beendet sein.

Warum wurden die Pflanzkübel dort platziert?

"Bei den Blumenkübeln handelt es sich um eine Absicherung gegen Unfälle durch winterliche Rutschgefahr auf den Metallplatten. Es gab in den vergangenen Wintern bereits mehrfach Unfälle von Fußgängern, die auf den glatten Platten ausgerutscht sind. In einem Fall war sogar eine schwerere Verletzung (komplizierter Knochenbruch) die Folge."

Was kann die Stadt tun, um das Kunstwerk weniger „gefährlich“ zu machen?

Die Kübel vor dem Stadtschloss vor wenigen Tagen Fotos: Marius Auth

"Bereits im Zuge der Umgestaltung des Schloss-Ehrenhofs 2014 gab es in Absprache mit dem Künstler von Seiten der Stadt den Versuch, die Platten durch Aufrauen der Metalloberfläche zu "entschärfen". Dies hatte jedoch nur kurzzeitig Erfolg, die schwereren Unfälle sind erst danach passiert. Deshalb hat die Stadt in den folgenden Wintern zunächst rot-weiße Warnbaken um die Platte aufgestellt. Da diese Lösung jedoch optisch nicht zufriedenstellend war, wurden mit Beginn der Frostperiode im Dezember 2018 erstmals drei Blumenkübel aufgestellt, die nicht direkt auf dem Kunstwerk, sondern auf Gummimatten stehen. Das Aufstellen der Blumenkübel stellt einen Kompromiss dar zwischen der Verpflichtung der Stadt, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, und der Möglichkeit, das Kunstwerk auch im Winter erlebbar zu halten. Aus Sicht des Kunstliebhabers ist die Situation sicher nicht erfreulich, allerdings bedeuten die Kübel aus Sicht der Stadt bereits eine deutliche optische Verbesserung gegenüber der Absicherung durch die Warnbaken."

Wie viele weitere derartige Kunstwerke des Künstlers gibt es in Fulda und wo befinden sie sich?

"Insgesamt gibt es in Fulda fünf sogenannte Raumformen von Franz Erhard Walther. Die ähnlich gestalteten Metallplatten befinden sich a) vor dem Stadtschloss-Ehrenhof, b) oberhalb des Paulustors, c) an der Pauluspromenade nahe des Eingangs zum Bischofspalais, d) vor der Michaelskirche und e) am Rande des Domplatzes zur Johannes-Dyba-Allee hin. Die vier übrigen Standorte (b-e) liegen nicht im Verkehrsraum und stellen für Fußgänger im Winter keine Gefahr dar."

Stellt Salz tatsächlich eine Gefahr für das Material des Kunstwerks dar?

"In der Tat kann Streusalz - gerade bei einem wiederkehrenden Einsatz während eines langen Winters - die Metalloberfläche massiv schädigen."

Wie könnte eine dauerhafte Lösung aussehen?

"Eine mit dem Künstler abgestimmte Kompromisslösung könnte so aussehen, dass die Platte bei Frost und Glättegefahr mit Sand gestreut wird und die Blumenkübel als Absperrung rund um die Platte aufgestellt werden. Die Praktikabilität einer solchen Lösung wird derzeit geprüft." (pm/mw/mp) +++


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